Hallo Uwi,
Vermutlich war er quasi kommisarisch zum Kompaniechef
ernannt, weil der eigentliche Kompaniechef ausfiel.
Ja,das hätten wir uns gern gewünscht.Leider war dem nicht so.
Das Regiment wo ich meine 18monatige Dienstzeit verbracht hatte,befand sich im „Tal der drei Meere“(Sandmeer,Waldmeer und Garnichtsmeer) und stand allgemein im Verruf eines Strafregimentes.
Das soll natürlich nicht heißen,das alle dort „Dienenden“ strafversetzt waren,bei einen Teil der Offiziere und Soldaten die ich kennengelernt hatte,war es leider so.
Viele der „längerdienenden“ Soldaten(3Jahre) hätten nicht im Traum daran gedacht den Dienst bei den Mot.-Schützen abzuleisten,als normaler Grunwehrdienstleistender hatte man sowieso keinen Einfluss
auf die Waffengattung oder den Dienstort.
Unser Kompaniechef wurde zum Ende meiner Dienstzeit zum Oberleutnant
befördert.
Anlehnend an seinen Namen wurde er nur „Leichengräber“ genannt und das nicht nur spassenshalber.
Wenn ich heute erzähle,das es den ersten Urlaub nach 16 Wochen und ausser den obligtorischen 6mal Urlaub in 18 Monaten keinen
ausserplanmässigen Urlaub gab,will mir das heute fast niemand glauben.
Leider war dem so,geschuldet dem Verhalten des Kompaniechefs,der
keinem der Grundwehrdienstleistenden ausserplanmässig Urlaub
gewährt hat.
Sein Motto:Ihr bekommt was euch zusteht,nicht mehr und nicht weniger!
Gott sei Dank sind solche Zeiten vorbei,wobei ich mich manchmal ironisch frage,wer wohl bei einem Blitzkrieg wem Kaugummis verteilt hätte.
LG Bollfried
PS:Ich gebe dir selbstverständlich Recht,das die Karriere unseres
Kompaniechefs eher eine Ausnahme und nicht die Regel war.