Damit legitimiert man auch Microkredite mit einem Zinssatz
von ueber 50%…
Mir egal. Das ist ein anderes Thema. Die Staaten müssen das
Geld vom IWF nicht nehmen, weil sie es sich auch am
Kapitalmarkt besorgen könnten, nur teurer. Sie haben also
durchaus die Wahl.
Wenn ein Land kurz vor der Pleite steht kann es nur zu Wucherzinsen Kapital leihen - wenn ueberhaupt denn wenn es keine Anzeichen der Besserung gibt gibt es eh nur ein paar Kreditgeber die kurzfristig Geld machen wollen - und ob das reicht? Eine „Wahl“ sieht anders aus.
Da die Gläubiger in der Regel vor allem die eigenen Bürger
sind, ist das in der Tat der Grund, warum man das mit der
Währungsreform lieber läßt.
Das haengt von der sozialen Klasse ab: Der Oberschicht und evtl. der Mittelschicht gefaellt es natuerlich nicht wenn ihr Anlagevermoegen entwertet wird, der Unterschicht und ggf. auch der Mittelschicht gefaellt es aber noch weniger wenn der Staat bei allem einsparen muss um Zinsen zu zahlen und sich durch eingegangene Verpflichtungen jegliche positive Zukunftsaussicht verbaut.
Hab ich was anderes behauptet?
Nicht explizit. Aber das, was Du schreibst, läuft darauf
hinaus, daß man das Geld bedingungslos weitergibt und das ist
dann keine Kreditvergabe mehr sondern ein Geschenk.
Nein, das wuerde ich nie behaupten. Ich findes es auch nicht schlecht dass es Institutionen wie IWF/Weltbank gibt - wenn diese Kredite an sinnvolle und nachhaltige Bedingungen knuepfen wuerden.
Es gibt keinen Wahrheitsanspruch qua Tätigkeit oder
Ausbildung. Nur sollte man hellhörig werden, wenn bestimmte
Ansichten einem weitgehend allgemeinen Konsens unterliegen.
Die Korrektur falscher Positionen erfolgt in der
Wissenschaften in Form von Diskussionen. In der VWL gibt es
keine absoluten Wahrheiten, weil sie keine Naturwissenschaft
ist.
Ja, man sollte hellhoerig werden - aber einen ganz anderen Schluss daraus ziehen: Der einzelne stellt sich ungern gegen die Meinung der Masse da er sonst als inkompetent angesehen werden koennte. Wenn er die Massenmeinung annimmt und sich diese als falsch entpuppt kann er darauf verweisen dass auch die anderen falsch lagen und behaupten dass etwas nicht vorhersehbar war.
Prof. Otte hat das mal ganz gut in seinem Buch erklaert und psychologische Untersuchungen untermauern das.
Was der IWF macht, ist aber nicht nur der VWL sondern auch
betriebswirtschaftlichen Überlegungen geschuldet, also dem
Willen, seine Kohle auch wiederzubekommen. In der Hinsicht hat
sich der allgemeine Konsens durchgesetzt, daß ein Kreditnehmer
eher in der Lage ist, seine Schulden zu bezahlen, wenn er Geld
hat. Schuldner, die nicht nur die Kreditsumme, sondern alle
anderen Einnahmen auf den Kopf gehauen haben, fallen da
ungleich häufiger aus.
Klar, deshalb sollte es auch die richtigen Bedingungen fuer eine Kreditvergabe geben - wenn die Staaten keinen Sanierungsplan aufweisen ist ein Kredit nur eine Verlaengerung des Leidens.
Was IWF/Weltbank meist machen ist jedoch falsch: Auslaendische Investitionen zulassen welche die Rohstoffe eines Landes abschoepfen und dem Staat einen minimalen Anteil dafuer geben waere so als wenn man einen Schuldner raten wuerde Anlagevermoegen billig zu verkaufen anstatt zu investieren - damit nimmt seine Kreditfaehigkeit nur noch mehr ab und die Chance auf kuenftige Einnahmen verringern sich.
Sich dem Weltmarkt oeffnen und sich auf die Produktion einiger Weltmarktgueter zu beschraenken ruft foermlich nach der naechsten Krise: Naemlich wenn der Weltmarktpreis fuer die eigenen Exportgueter sinkt oder fuer wichtige Importgueter steigt.
Prof. Stiglitz schreibt noch mehr dazu…
Sinnvoller waere der Aufbau eines weitgehend wirtschaftlich unabhaengigen Staates durch Schutzzoelle… Damit wird ein Land krisensicher und die Wirtschaft stuetzt nicht nur auf ein paar Zweigen.
Da können wir ja alle glücklich sein, daß Du über keine
nennenswerten theoretische Grundlagen verfügst, was Du ja
immer wieder eindrucksvoll beweist.
Hab ja schon ganz die Rhetorik vermisst.
Allerdings ist es eigenartigerweise so, daß aus Kindermündern
unbedarfte Äußerungen niedlich klingen, bei Erwachsenen
allerdings dazu führen, daß man sie nicht ernstnimmt.
Wenn schon Rhetorik statt Argumente sollte es doch zumindest ein wenig humorvoll sein.
- sollte
man darauf achten fuer wen die vorgeschlagene Politik Vorteile
bringt.
Natürlich ist es der Bevölkerung und linken Träumern lieber,
wenn die Lebensmittel weiterhin billig bleiben und die
Staatsausgaben (nicht nur dafür) weiter fließen. Dumm ist nur,
daß genau das Prinzip dazu geführt hat, daß der betreffende
Staat kurz vor der Pleite steht.
Siehe oben.
Die Fortsetzung von Fehlverhalten führt nur sehr selten zu
einer Besserung der Gesamtsituation.
Stimmt - hab auch nie etwas anderes geschrieben.
Ich lese da nur ein paar Kommentare von einigen Leuten. Daß
Dir die Kommentare gefallen, verstehe ich allerdings. Den
Vogel schießt Nodra ab: „Ich sehe keine Vorteile an den
Investitionen, weil es mir immer noch schlecht geht und
schlecht gehen wird.“
Das symbolisiert doch schoen was in vielen Laendern, wie auch in Deutschland, passiert: Der Aufschwung zeigt sich nur in Kennzahlen (welche durch Mehreinkommen der Elite angehoben werden) und geht an der Masse der Bevoelkerung vorbei.