Hallo,
Das auch. Doch so konnte eine eigene Produktion in
geschütztem Raum aufgebaut werden.
Protektionismus ist für keine Volkswirtschaft gut. Sie verliert sehr stark an Effizienz. Die Bevölkerung leiden am meisten darunter, denn für sie sind die heimischen Waren sehr teuer. Sie können nur einmal ihr Geld ausgeben und wenn sie es für teurere inländische Waren machen, entsteht notgedrungen an anderer Stelle ein Missstand.
Effekt eigene Produktion, langfristig mehr Arbeitsplätze,
also auch gut für die Bevölkerung.
Überhaupt nicht langfristig, sondern allenfalls sehr kurzfristig. Das Land verliert seine Wettbewerbsfähigkeit.
Das war ja der Sinn der Übung - Importe verringern, dafür
eigene Produktion aufbauen und letztlich selbst exportieren
und einen Handelsbilanzausgleich bzw. -überschuß
erwirtschaften.
Man kann damit keinen Überschuss erzeugen, da eine einzelne Volkswirtschaft nicht alles selber produzieren kann. Sie ist auf Handel angewiesen. Für inländische Unternehemn bedeutet das, dass durch den Protektionismus die Preise für ausländische Güter teurer werden und diese dann nicht mehr importiert werden können. Missstände wie in der DDR mit allen bekannten Folgen einer Mangelwirtschaft sind zu erwarten. Wohl dem, der gute Regierungskontakte hat. Der Korruption sind somit alle Tore geöffnet.
In den Entwicklungsländern trifft das nicht zu, jedenfalls
nicht langfristig. Eigene Produktion bedeutet auch Aufbau
eines Bildungswesens, Vermehrung von Fachkräften usw. Das geht
nätürlich nicht von heute auf morgen, sondern mittel- und
langfristig.
Die Entwicklungsländer schotten sich i.a. auch nicht so ab, wie es Venezuela tut.
Ein derartiges Regime wäre in Venezuela nicht möglich. Da
hätte es schon vor vielen Jahren eine Revolution gegeben.
Glaubst du, als Honecker oder Castro zum ersten Mal Staatschefs wurden hätte jemand gedacht, dass das mal mit die schlimmsten Diktatoren werden würden? Schau doch mal hin, das Land schotten sich ab, schließt die Volkswirtschaft. So fängt es an. Fragt jemand die Bürger, ob die da so haben wollen?
Ich habe sehr viele Jahre dort gelebt und kenne die
Venezolaner sehr gut.
Frag mal einen ehemaligen DDR-Bürger so Baujahr 40 rum, wie er die DDR erlebt hat. Dass du die Venezolaner kennst, heißt noch lange nicht, dass du den Führer kennst.
http://www.sueddeutsche.de/politik/venezuela-chavez-…
http://latina-press.com/news/25050-ai-verurteilt-ang…
http://www.n-tv.de/politik/Chavez-auf-Bol-vars-Spure…
http://latina-press.com/news/17170-erneut-regierungs…
http://www.ad-hoc-news.de/venezuela-bittet-um-hilfe-…
Der große Führer scheint ein wenig Probleme mit den demokratischen Rechten zu haben, aber das wusstest du sicherlich schon.
Das ist Wirtschaftspolitik und hat konkrete Gründe - damit
Gelder zum Einsatz im eigenen Lande bleiben und nicht ins
Ausland abwandern.
Das ist natürlich Quatsch. Die Wirtschaftspolitik ist außer Kontrolle. Der Führer nimmt die Öldollars, um damit als staatlicher Anbieter aufzutreten, um die AL-Rate zu bekämpfen. Dummerweise führte das zu einer Überhitzung und damit zu einer enormen Inflation von knapp 30%. Private Unternehmen werden durch die Verstaatlichung zurückgedrängt, was eine weitere Instabilität der Wirtschaft verursacht.
Das Land steckt in der Stagflation.
nein, ich habe ja auch nicht behauptet, daß dort alles
richtig gemacht wurde. Mit Inflation haben fast alle
Latein-Amerikanischen Länder schwer zu kämpfen.
Nicht in diesem Umfang. Welches Südamerikanische Land hat denn eine vergleichbare Inflationsrate?
Das ist eine Folge des inländischen Aufbaus der Produktion.
Bis diese effizient aufgebaut wurde trifft das zu, umso
wichtiger wäre es die ausländischen Waren mit hohen Zöllen zu
belegen, die dann den landeseigenen Produktionsaufbau
finanzieren können.
Sie KANN NICHT effizient aufgebaut werden, da dafür die Rohstoffe fehlen. Durch die starke Abwertung der Währung werden diese jedoch unbezahlbar.
Nein? Bildungssystem und Gesundheitssystem wurden inzwischen
stark ausgebaut, Sozial- und Arbeitslosenversicherung
eingeführt und verschiedenes mehr.
Das tangiert jedoch den Arbeitsmarkt überhaupt nicht. Die Menschen können keine Bildung essen, sie wollen Arbeit. Also werden sie wohl die Bildung gerne annehmen und notgedrungen das Land verlassen. Wie will der große Führer das verhindern? Würdest du das dann auch gutheißen, wenn er diese mit Gewalt zurückhält, da das ja nur dem eigenen Lande zu gute kommt?
Man kann wohl kaum erwarten, daß ein Land all das in den
gerade Mal rund 10 Jahren zur Perfektion schafft.
Das Land wird es nie zur Perfektion schaffen, das es nicht frei ist.
Da die Bevölkerung nicht nur die negativen Seiten, sondern
auch die positiven sieht, bei zahlreichen Funktionen, die bei
uns Beamte ausführen, selbst aktiv geworden ist und vieles in
Eigenregie machen kann und soll, inkl. Verwaltung in den
Estados, Kommunen usw, wird sie wahrscheinlich mehr Geduld
aufbringen, als die Industrieländer erwarten.
Irgendwie redest du jetzt nur von Verwaltung, Beamten, Kommunen. Wo ist die Industrie? Wo ist die Arbeit für die Bevölkerung?
Die Armee wird
übrigens auch für die Arbeit auf den Feldern eingesetzt
Erinnert mich an Nordkorea.
- eine
sinnvollere Aufgabe als die der Bundeswehr - in Afghanistan
herumzulungern.
Das ist überhaupt keine sinnvolle Arbeit einer Armee. Warum werden dafür nicht die Arbeitslosen eingesetzt? Weil man die Soldaten schon bezahlt und diese praktisch die Arbeit umsonst machen?
Schließlich sind die Latein-Amerikaner nicht
dümmer oder fauler als die Bevölkerung der Industrieländer,
auch wenn das unterschwellig in den Industrieländern geglaubt
oder unterstellt wird.
Weder wird das geglaubt, noch unterstellt, sonst würde in diesen Ländern nicht so viel investiert werden. Und daran wird mit Sicherheit Venezuela zerbrechen, denn eine Zeit nach dem Öl scheint es für den großen Führer nicht zu geben.