Lichtschächte vollgelaufen, Wasser im Keller

Hallo an alle,

wir haben einen Neubau (Fertigstellung: Sep. 2005) mit einem Architekten gebaut. Da im Baugebiet schluffiger Boden anzutreffen, hatte uns der Architekt zur weißen Wanne geraten, was wir dann auch in Auftrag gegeben haben. Eine Drainage ums Haus rum wurde nicht gemacht, auch keine Abflußmöglichkeit oder Versickerungsmglichkeit in den Lichtschächten. Diese haben nur eine Öffnung am Boden, so dass das Regenwasser (langsam) im Boden versickern kann. Unsere Terrasse ist noch nicht fertig, lediglich zur Hälfte ausgekoffert und mit Mineralgemisch ausgelegt.
Folgendes Problem hatten wir nach dem Orkan und dem Starkregen: Der Regen hat die Terrasse zum See gemacht. Das Wasser drückte an einem Lichtschacht (wo noch kein Mineralgemisch liegt) an den Seiten Sand und Wasser durch. Sand und Wasser stiegen über Kellerfensterniveau und die Fensterdichtung hat dem Druck natürlich nicht ausgehalten, wodurch wir nun einen großen Wasserschaden haben.
Wo ich nun unsicher bin und hier die Fragen stelle: Hätte der Architekt nicht von vornherein eine Entwässerung der Lichtschächte vorsehen müssen? Hätten die Lichtschächte nicht seitlich mit Bitumen abgedichtet werden müssen, so dass nur noch das Schlagwasser von oben in den Schacht kommen könnte?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Moien

wir haben einen Neubau (Fertigstellung: Sep. 2005) mit einem
Architekten gebaut. Da im Baugebiet schluffiger Boden
anzutreffen, hatte uns der Architekt zur weißen Wanne geraten,
was wir dann auch in Auftrag gegeben haben. Eine Drainage ums
Haus rum wurde nicht gemacht

Ob die Sparmassnahme sinnvoll war könnte man nur vor Ort klären. Rein vom Gefühl her würde ich auf nein tippen.

auch keine Abflußmöglichkeit
oder Versickerungsmglichkeit in den Lichtschächten. Diese
haben nur eine Öffnung am Boden, so dass das Regenwasser
(langsam) im Boden versickern kann.

Auch das müsste man vor Ort klären.

Folgendes Problem hatten wir nach dem Orkan und dem
Starkregen:

Der Orkan und Regen war eine absolute Ausnahme. Bei dem was da runter gekommen ist sind einige Keller abgesofen und viele Dächer undicht geworden. Das würde ich nicht als Normalfall ansehen. Kuck dich mal um, wieviele sind bei euch in der Strasse ähnlich schlecht dran ?

Man kann Häuser gegen jede Art von Starkregen absichern, allerdings wird das richtig teuer.

cu

Abdichtung der Schächte zum Mauerwerk sollte schon erfolgen

Abdichtung der Schächte zum Mauerwerk sollte schon erfolgen

Hm, das ist interessant. Ist das eine fundierte Meinung von Dir? Unser Archi hat gestern noch einmal gesagt, dass eine Abdichtung zum Keller hin eher nachteilig wäre bzw. nix bringen würde, da das Wasser von unten in die Lichtschächte reindrücken würde. Seiner Meinung nach wird es auch kein Problem mehr sein, wenn wir unsere Terrasse fertig gemacht haben, da dann durch das Gefälle der Pflasterung das Wasser erstmal nicht an der weißen Wanne, also auch nicht am Lichtschacht stehen würde.
Von einer Entwässerung der Lichtschächte rät der Archi ebenfalls ab, da bei Anschluss an die Kanalisation die Gefahr besteht, dass bei Volllaufen der Kanalisation ein Rückstau zum Lichtschacht entstehen könnte, der dann wiederum bewirkt, dass der Lichtschacht vollläuft und durch das Kellerfenster ins Haus eindringt.

Vielen Dank für Deine Meinung.
Gruss

Moien

Ob die Sparmassnahme sinnvoll war könnte man nur vor Ort
klären. Rein vom Gefühl her würde ich auf nein tippen.

> Die fehlende Drainage war keine Sparmaßnahme. Vielmehr hat unser Archi von einer Drainage abgeraten und gesagt, dass eine Drainage bei einer weißen Wanne völlig überflüssig sei (Anmerkung meinerseits: Was wir ja nun gesehen haben…). Die Schuld liege bei uns, da wir die Terrasse noch nicht fertig gemacht haben, die ausgekofferte Terrasse den tiefsten Punkt darstellt und daher mit Regenwasser vollläuft. Dieser drückt dann in den Lichtschacht. Dies die Meinung unseres Archi.

Der Orkan und Regen war eine absolute Ausnahme. Bei dem was da
runter gekommen ist sind einige Keller abgesofen und viele
Dächer undicht geworden. Das würde ich nicht als Normalfall
ansehen. Kuck dich mal um, wieviele sind bei euch in der
Strasse ähnlich schlecht dran ?

> Tja, das ist das Ärgerliche. In der näheren Umgebung ist uns KEINER bekannt, der Wasser im Keller hatte. Unser Nachbar hat den Keller nur gemauert, dazu zur Wetterseite bodentiefe Fenster und keine Drainage nach seiner Auskunft, nur ein Entwässerungsrohr ums Haus rum. Auch dieser hat kein Wasser gekriegt.

Man kann Häuser gegen jede Art von Starkregen absichern,
allerdings wird das richtig teuer.

> Ich lasse mir gerade ein Angebot für eine Elementarversicherung erstellen. Ich hoffe, dass das für unser Postleitzahlengebiet möglich ist. Sollte aber gehen, da kein Überschwemmungsgebiet.

Danke für Deine Meinung. Gruss

Abdichtung der Schächte zum Mauerwerk sollte schon erfolgen

Hm, das ist interessant. Ist das eine fundierte Meinung von
Dir? Unser Archi hat gestern noch einmal gesagt, dass eine
Abdichtung zum Keller hin eher nachteilig wäre bzw. nix
bringen würde, da das Wasser von unten in die Lichtschächte
reindrücken würde. Seiner Meinung nach wird es auch kein
Problem mehr sein, wenn wir unsere Terrasse fertig gemacht
haben, da dann durch das Gefälle der Pflasterung das Wasser
erstmal nicht an der weißen Wanne, also auch nicht am
Lichtschacht stehen würde.
Von einer Entwässerung der Lichtschächte rät der Archi
ebenfalls ab, da bei Anschluss an die Kanalisation die Gefahr
besteht, dass bei Volllaufen der Kanalisation ein Rückstau zum
Lichtschacht entstehen könnte, der dann wiederum bewirkt, dass
der Lichtschacht vollläuft und durch das Kellerfenster ins
Haus eindringt.

Hallo, wir hatten das gleiche Problem. Vollgelaufene Kellerfenster und einen immensen Wasserschaden im Keller.
Allerdings nicht jetzt beim letzten Sturm, sondern schon im letzten Jahr. Bei uns war die Terasse das Problem, da das Gefälle Richtung Haus war (super gemacht), da die Kassamatten nicht an die Drainage angeschlossen waren sind die Fenster vollgelaufen.
Wir haben die Terasse neu gemacht und die Fenster an die Drainage anschließen lassen. (war übrigens Pfusch vom Bauträger, hat alles die Versicherung gezahlt). Beim letzten Sturm hatten wir keine Probleme mehr.
Ich persönlich würde auch bei einer weißen Wanne eine Ringdrainage legen, um so wenig Wasser wie möglich ans Haus zu lassen. Beim nächsten Regen steigt es Dir sonst wieder hoch wenn es nicht nach unten ablaufen kann. Meine Meinung.
Grüße, Cora

Vielen Dank für Deine Meinung.
Gruss

Wenn die Schächte an den Kanal angeschlossen werden,müssen sie gegen Rückstau gesichert sein ,weil sie ja unter der Stassenkrone liegen.Alles was unter der Strassenkrone liegt muss gegen Rückstau gesichert sein.Oft ist es ja so das garnicht si viel Wasser in die Schächte kommen, deshalb werden sie auch oft an einer Versickerung angeschlossen.

Hallo!

Vorab - ich habe den ganzen Thread gelesen.

Bei eurem Architekten kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Der Vorschlag der weißen Wanne spricht doch für ein erhöhtes Aufkommen von nichtdrückendem und drückendem Wasser. Das schreit ja förmlich nach einer Drainage.
Der Architekt scheint aber nur mit Oberflächenwasser zu rechnen. Deswegen seid ja auch ihr „schuld“, weil die Terrasse noch nicht fertig ist. Andererseits meint er aber auch, dass eine Abdichtung der Lichtschächte nicht gut wäre, da Wasser von unten reindrücken könnte. Das könnte aber eine Drainage verhindern. Irgendwie alles sehr konfus, und nicht gerade kompetent.

Ich kann mich nicht entsinnen, jemals ein Haus ohne Drainage gebaut zu haben. Das gehört einfach dazu. Ist keine Anschlussmöglichkeit vorhanden, muss eine Versickerung gebaut werden - ausreichend dimensioniert. Selbstverständlich gehören auch die Lichtschächte an den Seiten abgedichtet und an die Drainage angeschlossen.
Wird die Drainage an die Grundstücksentwässerung angebunden, kann man, wie schon beschrieben, einen Rückstau vermeiden, indem man Rückstauklappen einbaut. Muss aber nicht unbedingt sein. Kommt auf die Wohnlage und den Erfahrungsschatz der alteingesessenen Nachbarn an.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ihr wahrscheinlich ein latentes Problem am Hacken habt. Mit etwas Glück wird die ganze Sache funktionieren, aber mit Sicherheit wird es auch in Zukunft Schlagregen geben, der euch Wasser in die Lichtschächte drückt - auch mit Gefälle der Terrasse. Desweiteren habt ihr nach Regen auch immer Sickerwasser das seitlich in die Schächte drückt und Sand mit hineinspült. Der Sand, der innen ankommt, wird irgendwann draussen fehlen. Und so greift eins ins andere.

Aus der Ferne betrachtet, liegt hier ein offensichtlicher Planungsfehler vor. Und dagegen sollte man vorgehen, solange man den Verursacher dafür in die Pflicht nehmen kann.

Grüße
Christian

Hallo Christian,
vielen Dank für Deine Meinung. Das entspricht auch unserer Empfindung. Leider gibt es kaum eine Rechtschutzversicherung, auch unsere nicht, die Prozesse wegen Bausachen übernimmt. Daher müssten wir privat die Kosten für den Anwalt und Gericht u.s.w. übernehmen. das Geld haben wir zur Zeit nicht, zumal uns vor dem Bau unseres Hauses ein Betrug seitens eines Bauträgers schon einen kleinen 5-stelligen Betrag gekostet hat. Gerade deswegen hatten wir uns entschieden, anstelle eines Bauträgers mit einem Archi zu bauen. Hat wunderbar geklappt. Auf die Frage hin (Frage hatte ich ihm bereits gleich nach dem Schaden gestellt), ob der Archi hier nicht einen Planungsfehler verursacht hat, hat der Archi NATÜRLICH darauf geantwortet: Nein, natürlich nicht. Es liegt einzig und allein daran, dass wir die Terrasse noch nicht fertig haben. Da bin ich zwar mächtig sauer drüber, denn kein Archi oder auch Bauträger kann davon ausgehen, dass der Bauherr gleich nach Fertigstellung des Hauses auch die Außenanlagen innerhalb weniger Tage oder Wochen vollendet.
Das Problem des Sickerwassers und des Sandes, der wenn auch in geringeren Mengen später trotzdem in die Lichtschächte kommt und dann an der Oberfläche fehlt, sehe ich auch.
Ich habe erstmal eine provisorische Entwässerung am betroffenen Lichtschacht gebaut (Drain-rohr verlegt mit Anschluß an die Rigole). Bei Bau der Terrasse werde ich noch Entwässerungsrinnen mit Anschluß an die Rigole vorsehen. Die Lichtschächte anzuschließen ist leider nicht möglich, da der Auslass tiefer als der Rigolenzufluß liegt. Ich werde aber ausschachten und unter den Schächten ein größeres Kiesbett mit Drain-folie einbauen. Die Seiten werde ich mit Bitumen verschließen.
Ne Menge Arbeit, die im Rohbau einfach umzusetzen gewesen wären. Ärger ist groß, zumal keine Versicherung zahlt (keine Elementarschadenversicherung).
Gruss, Holger

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