Lichtschalter durch Funklichtschalter ersetzen

Liebe Ratgeber,

ich möchte gern einen Lichtschalter durch einen Funklichtschalter (FS20 SU-3 von Conrad) ersetzen. Die Verkabelung im Haus scheint schon etwas älter zu sein. Unter dem Lichtschalter ist noch eine Steckdose, die wiederum offenbar noch zwei weiter entfernte Steckdosen versorgt.
Hier ein Bild wie der Schalter bisher angeklemmt war.
http://s14.directupload.net/images/130520/5udlvkc2.jpg
Hier noch ein Bild mit der Steckdose und dem Funkschalter.
http://s14.directupload.net/images/130520/6j55t2yk.jpg
Ich hatte angenommen die Kabel wie vorher anzuschliessen, dann höre ich zwar ein Schaltgeräusch aber die Lampe geht dennoch nicht an. Noch kurz falls es nicht so gut erkennbar sein sollte welche Kabel von wo nach wo führen: von unten an die Steckdose - schwarz und grau( auf dem Bild eher vanillefarben), von der Steckdose geht dann grau ganz nach oben durch und braun an den Schalter, an den Schalter von oben - schwarz und braun

Ein Funkschalter braucht eine komplette Spannungsversorgung das heist für dich das ebenfalls die graue Ader auf eine der N-Klemmen angeschlossen werden muss. Davon natürlich auch wieder zur Steckdose nicht vergessen. Dafür gibt es dort 2 N-Klemmen.

Hallo,

So wie ich das jetzt auf deinen Fotos erkennen kann, ist der Vanillefarbene Draht der Neutralleiter?

Angenommen er wäre es. Dann müsstest du diesen eigentlich auch über deinen Funkschalter führen. Laut Anleitung sollte das so angeschlossen werden.

Die ganze Verkabelung wirkt auch eher unsicher. Wenn du dir nicht sicher bist, würde ich dir auf jeden Fall raten einen Fachmann zu rate zu ziehen.

Liebe Ratgeber,

ich möchte gern einen Lichtschalter durch einen
Funklichtschalter (FS20 SU-3 von Conrad) ersetzen. Die
Verkabelung im Haus scheint schon etwas älter zu sein.

Ja, in den 60ern installiert.
Dann wurd vor kurzem (eine Berker-Steckdose dieser Bauart gibt es erst seit ein oder zwei Jahren) „optisch“ renoviert, also eine reine Schönheitsmaßnahme OHNE Erhöhung der miesen elektrischen Sicherheit.

Dabei wurde ein eklatanter Fehler eingebaut, dem Fachmann graust es bei der Behandlung des PEN (früher „Nullleiter“).

Wenn man sich z.B. die linke grau Ader an der Steckdose anschaut, dann sollte man wissen: Lockert sich diese Ader, dann besteht direkte Lebensgefahr an den Steckdosen durch 230V an den Gehäusen daran angeschlossener Verbraucher! Diese Ader ist zudem deutlich oxidiert, hier hat sich der Installateur 10s Arbeit beim Anfrischen der Ader gespart und somit eine weitere Schwachstelle, die tödlich enden kann, belassen.

Das zweite mal graust es, wenn man sieht, dass ein offensichtlich völlig unwissender Laie:

  • eine Ader durch Verdrillen und Umwickeln mit Iso-Band verlängert hat
  • unter eine Steckkklemme, die lediglich zur Aufnahme einer Ader geeignet ist, zwei Adern drunter gepfuscht hat

Was soll man sagen?
Dem Funkschalter fehlt es am Neutralleiter.
Da der Neutralleiter hier zugleich auch Schutzleiter ist und Fehlkontaktierungen Lebensgefahr bedeuten, halte ich die unten gegebenen Tips für grob fahrlässig.

Ein Elektriker, der im Umgang mit Uraltinstallationen in „klassischer Nullung“ erfahren ist, dürfte hier schnell Abhilfe schaffen.
Dabei wird er sicher den PEN / Nullleiter niemals über mehrere Kontakte schleifen, er wird durch Anfrischen der Adern sicheren Kontakt sicherstellen und er wird den PEN durch zuverlässige Steckklemmen verbinden und dort die Auftrennung in PE und N durchführen, die er dann zur STeckdose und zum Funkschalter führt.

Ich möchte aber anmerken, dass das Projekt insgesamt fraglich ist.
Der Austausch eines einfachen Schalters durch einen Funkschalter dürfte den Bestandschutz aufheben, er dürfte dann unter Belassung der alten „klassischen Nullung“ unzulässig sein.

Um es mal ganz klar zu sagen:
Die Anlage ist unsicher und befindet sich auf dem Sicherheitsstand der 60er Jahre. Sie gehört komplett renoviert. Wie kann man nur Geld in hübsche Schalter/Steckdosen investieren, aber den Rest belassen!

Wie kann man nur Geld in hübsche
Schalter/Steckdosen investieren, aber den Rest belassen!

Da es sich um eine Mietwohung handelt, tippe auf eine Sanierungsscheu seitens Vermieter :wink:

Danke für die ehrliche Einschätzung. Die angesprochene oxidierte Ader kann ich sicherlich selbst wieder blank machen und etwas kürzen.

Wie kann man nur Geld in hübsche
Schalter/Steckdosen investieren, aber den Rest belassen!

Da es sich um eine Mietwohung handelt, tippe auf eine
Sanierungsscheu seitens Vermieter :wink:

Mach doch mal bitte auch ein Foto vom Sicherungskasten und Zählerschrank. Da könnten sich weitere schwere Fehler verstecken, die der Vermieter beheben müsste.

Bitte beachte:
Eigentlich darfst du als Laie nicht an der Anlage arbeiten.

Da du dich aber vermutlich davon nicht abhalten lässt:

Die graue Ader ist zugleich der Leiter, der den Strom zurückführt (Neutralleiter, „Null“) UND der Schutzleiter („Erde“).

(Dass bei Wechselstrom der Ausdruck „Strom zurückführen“ Unsinn ist, ist mir klar, aber es ist so besser verständlich)

Jeder schlechte oder gar fehlende Kontak führt dazu, dass diese Ader Spannung führt, sobald ein Verbraucher an ist.
Dann hat man also Spannung auf dem „Null“ - aber eben auch auf dem Schutzkontakt der Steckdosen. -> Lebensgefahr!

Ich gehe dabei immer so vor:

Aderenden ziehe ich mit einer gebogenen Spitzzange mehrfach ab.
Dann sind sie gerade und blank.
Den PEN (also grau) verbinde ich ausschließlich über WAGO ® Klemmen, die ich penibel verarbeite. Also die „neuen“ 2273er Serie nehmen, da sieht man, dass die Ader sicher steckt.
Nun habe ich also in jeder Dose hinten meine „PEN“ Klemme. Dauerhaft und sicher verbunden, so gehört das.
Von da aus geht es dann mit einer blauen Ader als Neutralleiter zur Steckdose (und bei dir mit einer weiteren blauen Ader zum Funkempfänger „N“). Eine gelb-grüne Ader führe ich dann auf den Schutzleiteranschluss.

Das ist der Weg, der mir bei „klassischer Nullung“ am wenigsten Bauchschmerzen bereitet. Schmerzfrei bin ich da aber nicht…

Danke für die ehrliche Einschätzung. Die angesprochene
oxidierte Ader kann ich sicherlich selbst wieder blank machen
und etwas kürzen.

Glatt, gerade und blank.

Irgendwann mach ich mal ne Bilderstrecke davon, wie ich sowas löse.