Ein Mensch wollt sich ein Weib erringen,
Doch leider konnts ihm nicht gelingen.
Er ließ sich drum, vor weitern Taten,
Von Fraun und Männern wohl beraten:
“Nur nicht gleich küssen, tätscheln, tappen!”
“Greif herzhaft zu, dann muß es schnappen!”
“Laß Deine ernste Absicht spüren!”
“Sei leicht und wahllos im Verführen!”
“Der Seele Reichtum lege bloß!”
“Sei scheinbar kalt und rücksichtslos!”
Der Mensch hat alles durchgeprobt,
Hat hier sich ehrenhaft verlobt,
Hat dort sich süß herangeplaudert,
Hat zugegriffen und gezaudert,
Hat Furcht und Mitleid auferweckt,
Hat sich verschwiegen, sich entdeckt,
War zärtlich kühn, war reiner Tor,
Doch wie ers machte – er verlor.
Zwar stimmte jeder Rat genau,
Doch jeweils nicht für jede Frau.
Ein Mensch wollt’ gerne etwas sagen,
nur leider konnte er’s nicht wagen,
weil ihm die rechten Worte fehlen.
So klaut er nun bei andern Seelen.
So ist auch diese Anekdot’
gestohlen bei Herrn Eugen Roth.
(Und dieser Text stammt von mir!!)