Hallo strawbirry,
Man hört immer wieder, dass es für ein Unternehmen wichtig
ist, die Lieferanten der Konkurrenz zu kennen. Es kann
durchaus ein Wettbewerbsvorteil sein.
Aber warum ist das so?
Nehmen wir an, ich bin ein Unternehmen in der
Elektronikbranche und verbaue in meinen Produkten
Kondensatoren, wie sie überall als "Standard-Teil) auf der
Welt hergestellt werden, also keine speziellen Teile (speziell
gewickelte Transformatoren etc) , die nur für mich hergestellt
wurden.
Wie kann es hier wichtig sein, die Lieferanten solcher Teile
zu kennen, zu denen mein Konkurrent eine Beziehung hat?
->Geht es hier (nur) um den Preisvorteil, den mein Mitbewerber
evtl. hat?
Nur das kann ich mir vorstellen, schließlich will ich ja nicht
mehr für ein Bauteil bezahlen als mein Konkurrent…
Oder habt ihr noch andere Ideen??
In deinem Beispiel sprichst du von C-Material. Hier hast du mehr Aufwand als du jemals Preisvorteile lukrieren könntest, wenn du einen Lieferantenrecherche einleitest.
C-Material: gehört zur ABC-Analyse = Wert/Mengenanalyse. Kurz erklärt: Die ABC legt offen, mit welchem Materialanteil ein Unternehmen welchen Anteil des Umsatzes generiert. Eine Faustregel besagt, dass mit ca. 15 - 20 Prozent Materialanteil ca. 70 - 80 Prozent Umsatz lukriert werden. Das sind A-Materialien. C-Material verhält sich anders - mit ca. 60 - 70 Prozent Materialanteil werden ca. 10 - 20 Prozent Umsatz erwirtschaftet. B-Material liegt in der Mitte. Diese Richtwerte verändern sich von der Urproduktion hin zum Einzelhandel beträchtlich.
Ein Beispiel:
Du bist Tischler und baust nur Tische. (Sonst wärst du ja ein Sessler ggg). Dein A-Material sind Sperrholzplatten. Du benötigst zur Fertigstellung allerdings auch Furniere (B-Material) und Leim bzw. Schrauben (C-Material).
Nun ist es für dich sicher einsichtig, bei Leim und Schrauben darauf zu verzichten, herauszufinden, was deine Konkurrenz macht.
Bei A- und teilweise auch B-Material ist es allerdings sinnvoll, deine Mitbewerber im Auge zu behalten.
Einige Vorteile - je nach Branche - könnten sein:
* Preisvorteile
* Vermeidung von Lieferengpässen
* Materialspekulation (z. B. Metalle)
* Erhöhte Lieferzyklen - dadurch geringerer Lagerbestand - und folglich kürzere Durchlaufzeiten = optimierte Kapitalbindung
* Qualitätsunterschiede
* Lieferzuverlässigkeit
* Liebe Wissende: Wem noch was einfällt, der möge es bitte anfügen, Danke 
Ganz allgemein lässt sich also sagen:
Du stehts bei Verhandlungen mit Lieferanten nicht mit runtergelassener Hose da 
Wenn du noch weitere Fragen hast, leg los.
Gruß
Markus