Liegt hier unvermeidbare Ausfallzeit vor?

Hallo,

habe mal eine Frage zu folgender Situation:

In einem Unternehmen gibt es eine Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden, die in einem Gleitzeitrahmen, täglich zwischen 6 und 20 Uhr, zu leisten sind. Eine Kernzeit gibt es nicht.

Ein Mitarbeiter stellt nun an einem Freitagmorgen fest, er habe Schmerzen und begibt sich morgens nach dem Aufwachen direkt zum Arzt, wo er bis 11 Uhr behandelt wird. Er tritt seine Arbeit um 11.30 Uhr an. Um 17.30 Uhr gibt es nichts mehr zu tun, also geht er nach Hause.

Hat der Arbeitnehmer hier einen Anspruch auf Vergütung unvermeidbarer Ausfallzeiten gemäß § 616 BGB und wenn ja, in welcher Höhe bzw. wenn nein, warum nicht?

Vielen Dank für Infos,

Martin

Hallo

Um 17.30 Uhr gibt es nichts mehr
zu tun, also geht er nach Hause.

Wurde das vom AG angeordnet oder hat er das frei selber entschieden?

Gruß,
LeoLo

Der AN darf im angegebenen Rahmen selbst entscheiden, wann er kommt und wann er geht. Eine Anwesenheitspflicht nach 17.30 Uhr gibt es nicht.

Wäre der AN geblieben und hätte die Zeit mit Nichtstun abgesessen und hätte erst um 19.30 Uhr ausgestempelt, wäre das sicherlich auch nicht okay gewesen, oder?

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Wäre der AN geblieben und hätte die Zeit mit Nichtstun
abgesessen und hätte erst um 19.30 Uhr ausgestempelt, wäre das
sicherlich auch nicht okay gewesen, oder?

Das hätte schon „okay“ sein können, der AG ist evtl. in Annahmeverzug, wenn der AN nicht genug Arbeit für sein durchschnittliches Tagespensum hat.
Abgesehen davon, daß Dein Fall schon sehr konstruiert klingt, käme es natürlich wie so oft auf die Umstände des Einzelfalles an.

&Tschüß
Wolfgang

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Hallo,

ich finde den Fall gar nicht so konstruiert.

Viele Leute haben heute Gleitzeit bei halbwegs freier Zeiteinteilung. Und dass man mal mit „dickem Kopf“ aufwacht („zu Gesund zum zu Hause bleiben und zu krank zum Arbeiten“) kommt auch vor.

Aber ich denke hier ist dann auch die Grauzone zwischen „planbarem“ Arztbesuch und „Krank“.

Wenn ich mittags Kopfweh bekomme und deshalb um 15 Uhr heimgehe: Gleitzeit oder Krankheit?

Viele Grüße
Lumpi

Hallo,

Hallo,

ich finde den Fall gar nicht so konstruiert.

Reichlich konstruiert ist an dem Fall, daß keine Arbeit mehr da sein soll, die der AN sinnvoll erledigen kann.

Viele Leute haben heute Gleitzeit bei halbwegs freier
Zeiteinteilung. Und dass man mal mit „dickem Kopf“ aufwacht
(„zu Gesund zum zu Hause bleiben und zu krank zum Arbeiten“)
kommt auch vor.

Und was hilft uns das in Bezug auf das UP weiter ?

Aber ich denke hier ist dann auch die Grauzone zwischen
„planbarem“ Arztbesuch und „Krank“.

Wenn Du meinst

Wenn ich mittags Kopfweh bekomme und deshalb um 15 Uhr
heimgehe: Gleitzeit oder Krankheit?

Wie Du willst

Viele Grüße
Lumpi

&Tschüß
Wolfgang

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