Hallo,
Grundsätzlich:
Entweder: man hat ein theoretisches Modell, dann ist ja vorgegeben, wie man einen Trend berechnet. So ein Modell ergibt sich aus bekannten physikalischen, chemischen, biologischen, technischen oder sonstwelchen „externen“ Zusammenhängen.
Oder: Man hat kein Modell. Dann schaut man sich die Daten an, und versucht, einen möglichst einfachen Zusammenhang zu finden, der den Verlauf der Daten gut nachbildet. Was hier „gut“ ist, hängt davon ab, wie stark die Werte so streuen. Das kann man aus Wiederholungsmessungen schätzen. Wenn Bei Dir Werte für eine Altersgruppe zB. um +/- 1,5 Einheiten streuen, dann ist eine gute Anpassung schon eine, bei der die Punkte in diesem Bereich auch um die Trendlinie herum streuen.
Bei nur 10 Punkten kann man nur sehr schwer abschätzen, welcher systematische Verlauf sich dahinter verbirgt, insbesondere, wenn man keinen Anhaltspunkt über die Streuung hat. So kann es sein, dass es wie ein exponentieller Zusammenhang aussieht, aber eben nur zufällig, weit die kleinen Werte zu groß und/oder die größeren Werte viel zu groß sind.
Ich würde, ohne weiteres zu wissen, höchstens eine GERADE durch die Punkte legen. Das geht mit linearer Regression. Nimmt man einen linearen Zusammenhang an, ist das 95%-Vorhersageintervall für Alter=10 von 9,1…14,2 und für Alter=11 von 10,2…15,6.
Wenn aus anderen, theoretischen oder sonstwelchen Gründen klar ist, dass der Zusammenhang quadratisch ist, ergibt sich ein 95%-Vorhersageintervall für Alter=10 von 10,7…16,0 und für Alter=11 von 12,2…19,2. Hierbei haben der erste und letzte Punkt eine beträchtliche „Hebelwirkung“, d.h. sie bestimmen stark die Lage bzw. Form der Parabel.
Eine exponentielle Funktion läßt sich schlecht mit den daten vereinbaren. Wenn das aber das zwingend richtige Modell ist, ergäben sich 95%-Vorhersageintervalle von 5.9…64 und 7.5…95 für Alter=10 bzw 11.
Generell sind Prognosen (=Extrapolationen) immer mit großer Vorsicht zu genießen, weil man eben keinen Anhaltspunkt hat, ob das angenommene Modell im Extrapolationsbereich überhaupt noch gilt. Wie sagte schon Marc Twain: „Prognosen sind schwierig. Vor allem dann, wenn sie die Zukunft betreffen!“
In diesem Sinne,
Jochen