Neue Linke - kein rechtsradikales Sammellager!
Hallo Günther,
dein Beitrag enthält leider verfassungsrechtliche Ungenauigkeiten und politische Fehlinterpretationen.
Verfassungsfeindliche Organisationen - sofern es deutsche
Gruppen sind - sind nach entsprechenden Verfahren zu verbieten
und werden vor dem Bundesverfassungsgericht verboten, wenn
ausreichend die Verfassungsfeindlichkeit nachgewiesen ist.
Verfassungsrechtlich relevant ist für Verbote von politischen Parteien und Organisationen die „Verfassungswidrigkeit“. Das Verbot wird bei entsprechendem Nachweis bei Parteien durch das BundesVerfassungsGericht ausgesprochen, bei politischen Organisationen und Verbänden durch den Bundesinnenminister.
Ein wesentliches Element ist
im Übrigen, dass eine solche Organisation sich zum Ziel setzt
die demokratische Grundordnung zu beseitigen oder Massnahmen
trifft, die geeignet sind, die demokratische Grundordnung
unseres Landes zu zerstören.
Richtig, das wären Kriterien für die Verfassungswidrigkeit, neben den einzelnen Bestimmungen aus dem SRP-Verbotsurteil von 1952.
Im Übrigen sehe ich weder die NPD als verfassungsfeindlich an
Das sieht jedenfalls der Verfassungsschutz und der Innenminister anders. Sie haben bloß beim Verbotsantrag grobe Fehler gemacht mit den V-Männern, hätten aber ansonsten wohl genügend Anhaltspunkte für das Gericht bereit gehabt.
Wenn man sich im übrigen mit der Programmatik dieser Partei eingehender beschäftigt, wozu ich während des sächsischen Wahlkampfes Gelegenheit hatte, stellt man fest: Das sind richtige Nazis, die nicht einmal mehr, wie vor 10 oder 20 Jahren, den Versuch unternehmen, verfassungskonform zu erscheinen.
noch die neue Linke, wobei sie wohl eher „Nationale
sozialistische Linke“ heissen müsste, denn das rechtsradikale
Rattenfängertum dieser neuen Linken ist eher NPD geignet als
sonst was.
Also hier findet in der öffentlichen Debatte ein merkwürdiger Paradigmenwechsel statt. Letzes Jahr galten die zehn Prozent der NPD in Sachsen noch mehrheitlich als geköderte „Protestwähler“, die eigentlich nur ihren Unmut über die „Reformen“ zum Ausdruck bringen wollten, ansonsten aber keine Affinität zur NPD aufwiesen. Nun, wo die LinksPartei explizit diese Reformen politisch zu bekämpfen verspricht, fischt sie plötzlich angeblich bei Rechtsextremen.
Das nationale Element der Globalisierungsgegner gefällt mir auch nicht, aber es begrifflich gleichzusetzen mit dem großdeutsch-nationalistischen Cheauvinismus der Nazis ist schlicht unredlich.
Wobei mich hier in diesem Forum überrascht, dass all jene, die
seinerzeit Möllemann geprügelt und sich als Linke geoutet
haben heute schweigen.
Sie haben wohl plötzlich im eigenen
Lager rechtsradikales Gedankengut als Mittel zur Macht
erkannt. Lafontaine kämpft ja wie Gisy am rechten Rand nach
Stimmen.
s.o.!
Einem Möllemann hat man hier rechtsradikales Denken
vorgeworfen. Dasselbe muss man sich nun selbst und seinen
Freunden anheften.
Möllemann war ein antisemitischer Demagoge, das wird man wohl Gysi schwerlich nachsagen können.
Grüße
Oranier