Hallo Linuxfans und solche, die es werden wollen!
Ist mal wieder Zeit, mich zu outen. Ja, ich spiele gerne mal ein Spielchen mit meinem Computer und nutze auch dafür am liebsten das System meiner Wahl.
Es wissen vielleicht noch nicht alle, dass etliche Spiele der Kategorie „Ego-Shooter“ (RTCW, ET, Unreal 2004, Quake I-III, bald Doom 3) auch in Linux-Version zu haben sind. Auch einige andere Spiele wurden z.B. von Loki Games portiert (SimCity 3000, Civilization CtP , etc.) und last not least hat Bioware ihren RPG Hit „Neverwinter Nights“ auch als Linuxversion herausgebracht. Allerdings etwas halbherzig, weil das Toolset zum erstellen eigener Level nicht mit portiert wurde.
Das ist auch der Grund meines Beitrags hier. Derzeit wird gerade der Nachfolger des Spiels (NwN 2) – diesmal nicht unter der Regie von Bioware, sondern von Obsidian Entertainment – vorbereitet. Auf den dortigen Foren (http://forums.obsidianent.com/index.php?showtopic=63…) ist nun eine hitzige Debatte um einen weiteren Linux-Client entbrannt.
Es scheint sich herauszukristallisieren, dass es zwar weiterhin einen „Linux dedicated server“ geben wird, aber keinesfalls einen Client. D.h. die Linux-User dürfen zwar brav ihre Server zur Verfügung stellen, damit die Windows-User mehr Spaß am Spiel haben, aber selbst mitspielen dürfen sie nicht.
Gleichzeitig hört man ja immer wieder, dass der einzige Grund, weshalb sich Linux auf dem Desktop nicht durchsetzt, die nicht vorhandenen Spiele wären.
Der Grund, weshalb Entwickler lieber für Windows und nicht für Linux entwickeln, ist ebenfalls bekannt: DirectX. Es enthält ja nicht nur eine leistungsfähige 3D-Grafikengine (da ist OpenGL spätestens seit Version 2.0 kongenial), sondern auch einfache APIs für 2D-Grafik, Sound, angeschlossene Steuergeräte, etc.
Warum tun sich also nicht einfach mal die „großen“ der Linux-Branche (RedHat, Novell/SuSE, Mandrake, IBM, etc.) zusammen und entwickeln
a) eine ernstzunehmende plattformübergreifende Alternative zu DirectX (SDL reicht da wirklich nicht heran) und
b) liefern gleich noch 3-4 atemberaubende Spieletitel hinterher?
Die Spiele müssten ja nicht einmal zwingend open source sein. Vielmehr könnte man z.B. so eine art „Games Edition“ von SuSE auflegen. Basis-Betriebssystem (Linux+KDE+OpenOffice) + Spiele-Knaller für EUR 49,99 …
Oder ein Gamix (ala Knoppix) … einfach CD rein, und los geht die Demo. Zur Installation können wahlweise die Spieldaten auf eine vorhandene Windows-Partition ausgelagert oder aber ein komplettes Linux installiert werden.
Würde das nicht auf einen Schlag die Akzeptanz von Linux auf dem Desktop erheblich vergrößern?
Oder ist das „Es fehlen nur die Spiele“ am Ende gar nicht wahr?
Fragt sich
Fritze