Linux-Distro gesucht

Hallo,

ich suche eine Linux-Distribution, die…

… eine super Hardwareerkennung hat (einschließlich USB-Gerätschaften und Windows-Partitionen),

… Kernel 2.6.x mitbringt,

… einen graphischen Installer hat,

… Programme von Source kompiliert installiert (und auf einen Packetmanager welcher Art auch immer verzichtet)

… nur soviele Programme installiert/mitbringt, wie man unbedingt benötigt, um seine gesamte Hardware zu konfigurieren und anzusprechen (graphische Oberfläche).

Ich stelle mir das dann so vor, daß man nach der Installation einen graphischen Desktop vor sich hat, und auf alle Hardwarekomponenten Zugriff hat (die Alternative wäre ja, daß man Geräte, wie USB-Memorysticks, nachträglich installieren müßte, und das beherrsche ich leider noch nicht).

Große Programme, wie Gimp, OpenOffice oder Mozilla, möchte ich gern „von Hand“ später nachladen und installieren. Damit ich natürlich ersteinmal ins Internet komme, benötige ich allerdings einen Browser nebst DSL-Zugangskonfiguration usw., weswegen das bereits vorhanden sein müßte.

Packetmanager möchte ich nicht, weil ich festgestellt habe, daß häufig die Programme, die mich interessieren würden, für meine Distro nicht verfügbar sind, nur in einer uralten Version vorliegen oder am Ende nicht in die Menüstruktur des Desktop Environments eingebunden werden… Der narrensicherste Weg scheint mir also zu sein, generell alles von Source zu kompilieren und installieren.

Als Desktop/Windowmanager stelle ich mir XFCE vor.

Gibts da sowas? Ich freue mich über jeden Tip.

Grüße,
Snubbelfot.

Hallo,

… einen graphischen Installer hat,
… Programme von Source kompiliert installiert (und auf einen
Packetmanager welcher Art auch immer verzichtet)

Die beiden Punkte sind ein Widerspruch in sich.

Ich stelle mir das dann so vor, daß man nach der Installation
einen graphischen Desktop vor sich hat, und auf alle
Hardwarekomponenten Zugriff hat (die Alternative wäre ja, daß
man Geräte, wie USB-Memorysticks, nachträglich installieren
müßte, und das beherrsche ich leider noch nicht).

Suse

Packetmanager möchte ich nicht, weil ich festgestellt habe,
daß häufig die Programme, die mich interessieren würden, für
meine Distro nicht verfügbar sind, nur in einer uralten
Version vorliegen

Das stimmt nicht für Debian, Suse und Gentoo - wobei man bei Suse schon die aktuelle Version installiert haben sollte

oder am Ende nicht in die Menüstruktur des
Desktop Environments eingebunden werden…

Das ist auch nicht Aufgabe des Paketmanagers.

Der narrensicherste
Weg scheint mir also zu sein, generell alles von Source zu
kompilieren und installieren.

Nö das hat gar keine Vorteile, ich würde auch bei Gentoo binärdateien nehmen - wenn es denn welche gebe.

Als Desktop/Windowmanager stelle ich mir XFCE vor.

Suse würde ich sagen

Gruss Jan

Hallo,

Packetmanager möchte ich nicht, weil ich festgestellt habe,
daß häufig die Programme, die mich interessieren würden, für
meine Distro nicht verfügbar sind, nur in einer uralten
Version vorliegen oder am Ende nicht in die Menüstruktur des
Desktop Environments eingebunden werden…

Das versteh ich nicht: Wenn es einen Paketmanager gibt der dir 90% der Arbeit abnimmt lehnst du ihn ab weil er keine 100% leistet? Und machst das 10-fache per Hand? Dann empfehle ich LFS (Linux from scratch). Wenn du das Handbuch ausdruckst hast du den grafischen Installer schon in Hardware-Form…

Der narrensicherste
Weg scheint mir also zu sein, generell alles von Source zu
kompilieren und installieren.

*rofl* wie viele große Anwendungen hast du denn schon per Hand kompiliert, bist vorher per Hand alle dependencies durchgegegangen etc? ich habe das einmal gemacht und seitdem liebe ich meinen Paketmanager (dpkg + apt-get von debian)

Sorry wenn sich das bisher nicht so 100%ig ernst angehört hat aber ich finde es einfach nur wahnsinnigen overkill alles von Hand zu kompilern.

Grüße,
Moritz

FreeBSD Evangelism
Hallo,

auch auf die Gefahr hin, daß es nicht das richtige für Dich ist bzw. Deinen Erwartungen nicht ganz gerecht wird:

In einigen Tagen kommt FreeBSD 5.3-STABLE heraus.

FreeBSD ist ein unixartiges Betriebssystem, hochperformant und „rock solid“.

Neben den technischen Finessen, auf die ich an dieser Stelle mal nicht eingehe, zeichnet es sich durch Folgendes aus:

Das Ports-System
Das Ports-System ist eine Kombination aus „Programme aus den Sourcen compilen“ und „Paketmanager“. Jede Software, die in den Ports enthalten ist, wird direkt aus den original Sourcen (plus spezielle Patches für FreeBSD) compiled.
Die lästigen „Administrativa“ wie Verwaltung der Abhängigkeiten, Ort der Installation, Vorkehrungen für saubere Deinstallation, Updates etc. übernimmt jedoch eine Art „Paketmanager“. Das hat für den Benutzer zur Folge, daß er bei maximaler Flexibilität trotzdem grösstmöglichen Komfort hat. In den Ports sind momentan 11829 Softwarepakete - ich habe in den Jahren, die ich es nutze, noch nichts gebraucht, was nicht in den Ports war.
Die Software ist stets sehr aktuell, sie „hinkt“ den rohen Sourcen der Autoren meist nur wenige Tage hinterher. Mit dem Release von FreeBSD 5.3 werden z.B. Gnome 2.8 und Evolution 2.0 erwartet, jetzt schon befinden sich Firefox 0.10.1, gimp 2.0 und X.org 6.7.0 in den Ports - und natürlich auch xfce4.
Als Manko mag man empfinden, daß es kein brauchbares grafisches Frontend gibt, die Verwendung ist jedoch trotzdem extrem einfach. Das Ports-System ist übrigens so geil, daß die Leute von gentoo es für ihr Linux „geklaut“ haben.

Hardwareerkennung
Nun, Hardwareunterstützung ist wie bei allen Unixoiden so eine Sache. Es ist wahr, daß von FreeBSD noch nicht so viel Hardware unterstützt wird wie von Linux - die Fälle, in denen sich die beiden Familien unterscheiden sind jedoch meist exotisch. Was Standardhardware angeht, kann man sagen: Was unter Linux geht, geht unter FreeBSD auch - manchmal sogar besser.
Die von Dir angesprochenen USB-Sticks und Windows-Partitionen sind in der Regel kein Problem und lassen sich gut einbinden. Bei NTFS-Partitionen gilt das für den Schreibzugriff mit Einschränkungen, aber dieses Problem ist ja auch den Linuxern nicht unbekannt.

default installation
Die Standardinstallation läuft über einen ncurses basierten Installer, also „halbgrafisch“: http://www.freebsd.org/doc/fr_FR.ISO8859-1/books/han… Sie bietet die Möglichkeit, sämtliche gewünschte Software gleich mit zu installieren, diese Möglichkeit muß man jedoch nicht nutzen und erhält je nach Wunsch ein Minimalsystem ohne unnötigen Ballast.

Dokumentation
Die Dokumentation für FreeBSD ist als hervorragend zu bezeichnen. Soweit ich das beurteilen kann, wird sie nur durch die Doku zu SuSE Linux getoppt. Es gibt ein sehr gutes und umfangreiches Handbuch - auch in deutscher Sprache - in dem nicht nur Systemspezifisches, sondern auch zahlreiche Software für verschiedenen Anwendungsfälle behandelt wird. Einen Blick darauf kannst Du unter http://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/han… werfen.

Kernel Konfiguration
Wer ein Unixoid benutzt, kommt nicht umhin, sich einen eigenen Kernel zu bauen - sei es, um nicht benötigten Ballast aus dem Standard-Kernel rauszuschmeissen, oder um zusätzliche Hardware einzubinden. Die Konfiguration und Installation eines eigenen Kernels empfinde ich unter FreeBSD als leichter, schneller und besser nachzuvollziehen als unter den Linux (speziell Debian fand ich da doch arg umständlich). Der Vorgang ist im Handbuch gut dokumentiert und dauert nicht lang.

Für den guten Start
Das, was Du willst, schliesst sich aus: Du willst keine überflüssige Software, aber einen Browser mit dabei? Ich denke, den willst Du erst eigenhändig compilen?
Die DSL-Konfiguration ist denkbar einfach, und z.B. hier beschrieben: http://m.bsdhackers.org/howto/#dsl (Die Zeile mit „ppp_nat“ ist für Dich in dem Zusammenhang unwichtig, die anderen Abschnitte der Seite auch erstmal.)

Ein guter Start für den ambitionierten Anfänger (und Fortgeschrittenen!) ist immer http://www.freebsd.org/de/index.html (besonders die Menupunkte „Dokumentation“ und „Hilfe“ auf der linken Seite).

Insgesamt ist FreeBSD mit der Version 5.3 an einem Punkt angelangt, an dem man es imho guten Gewissens als vollwertige Alternative zu Linux empfehlen kann. ISO-Images zu 5.3 werden in den nächsten zwei Wochen zum Download zur Verfügung stehen.

Achja: Der mitgelieferte Bootmanager ist zwar sehr einfach gestrickt, tut aber seinen Dienst. Falls es etwas schickeres sein soll, empfehle ich http://gag.sourceforge.net/ - super leicht zu installieren, funktioniert problemlos und sieht schick aus. Den installiere ich immer nach der erfolgten Grundinstallation.

Gruß,

Malte.

PS: Vielleicht doch ein paar technische Gimmicks: Festplattenverschlüsselung auf device-Ebene, Software-RAID, Binärkompatibilität für Linux-Programme…

Hallo,

In einigen Tagen kommt FreeBSD 5.3-STABLE heraus.

Mist und es läuft nicht auf meiner „neuen“ Sun. Hätte ich sonst mal probiert.

Gruß,

Sebastian