Hallo Andreas
Das hört sich ja so an als wolltest Du ihm praktisch ägyptisch
als erste Fremsprache aufzwingen, obwohl in der Schule und in
der richtigen Welt Englisch gelernt wird!
Naja, es gibt schon jetzt Wissenschaftler, die behaupten, dass Englisch bald hinter den asiatischen Sprachen liegen wird, da in Asien derzeit der Markt der Zukunft liegt.
Ich habe uebrigens zuerst Russisch und dann Englisch gelernt, und kann mich trotzdem sehr gut in Englisch verstaendigen. Eigentlich sogar besser als in Russisch. Sprich: Das Erlernen von mehreren Sprachen stoert beileibe nicht die Anpassungsfeahigkeit.
Würde ich mir ernsthaft überlegen ob solche Nischenprodukte
für die Entwicklung des Kindes geeignet sind.
Na klar, ich weiß auch, daß sich die (Linux)-Community
bestimmt auf Computerverständnis (lernen) berufen wird. Es ist
bestimmt immer besser wenn ein 10-jähriger Konsolenbefehle
beherrscht, usw…
Ist doch Quark. Genau so wenig, wie 10-jaehrige DOS-Befehle brauchen, um Spiele, Internet oder Lernsoftware zu starten, brauchen sie auch unter Linux keine Konsolenbefehle. Das, was sie so machen duerfen, kann man ja auch dort auf den Desktop oder in die Startleiste legen.
Fazit: Tue es Deinem Kind nicht wegen seiner Umgebung und
Zukunft nicht an.
Und auch hier wieder das Argument Anpassungsfaehigkeit: Ich bin sozusagen ein gebranntes Kind. Der erste Recher (286) daheim hatte DOS und Win 3.11. Da hab ich DOS-Befehle und Mausklickerei und Works gelernt. Das Works-Lernprogramm empfand ich damals als bestes Spielzeug neben MS Paint.
Dann kam einige Zeit spaeter ein 486 mit OS/2 und spaeter parallel zu OS/2 Win95. In der Schule arbeiteten wir mit Works, daheim hatte ich StarDivision (der Vorgaenger von StarOffice, als es noch nicht zu SUN gehoerte). Da habe ich u.a. auch gelernt, dass verschiedene BS auch verschieden funktionieren, nachdem ich beim Defragmentieren (in Win95) der gemeinsam benutzten Partition bestimmte Dinge unter OS/2 zerschossen hatte.
Spaeter bekam ich dann einen eigenen Rechner mit Win98 und MS Office und Lotus SmartSuite.
Als ich dann in der Uni auf verschiedene Unix-Systeme und MacOS stiess, bereitete mir das keine Probleme. Klar musste ich einiges neu lernen, denn ich brauchte da dann schon hin und wieder Konsolenbefehle. Aber im Grossen und Ganzen ist es mir total egal, was fuer ein System, was fuer Software, ich komme schon irgendwie damit klar.
Einem 10-jaehrigen Kind kann man schon Unterschiede erklaeren, das versteht schon, warum es von verschiedenen Systemen verschiedenes erwarten kann. Daher denke ich nicht, dass es Probleme geben wird. Das einzige, was in diesem speziellen Fall schwierig sein wird, moegen die Spiele sein. Es gibt ja nicht fuer alle Spiele entsprechende Linux-Varianten. An kleinen Desktopspielen wie Minesweeper hat man wiederum unter Linux eine riesige Auswahl. Je nach Neigung wird der Kleine von Linux vielleicht mehr als begeistert sein.
Bis denne
Schnoof