Hallo alleine,
ich hab auf meinem Laptop (333 Mhz Pentium, 128 MB RAM)
schon mehrmals verschiedene Linuxversionen installiert,
Meins hat einen Pentium233MMX und 64 MB RAM. Und es hatte auch schon mehrere
Linux-Distributionen in den Eingeweiden.
mit grafischer Oberfläche natürlich…
Klaro. Ohne macht’s als Desktop-Rechner nur bedingt Spaß. Obwohl man ein
Notebook wegen des geringen Stromverbrauchs auch als Lowcost-Server verwenden
könnte.
Mir sind dabei nur Nachteile aufgefallen:
Hmm, einseitige Betrachtungsweise?
- das System war allgemein langsamer
*Grins* Ich darf gar nicht daran zurückdenken, wie ich zu erst versucht habe,
SuSE 9.3 und Ubuntu 4.irgendwas drauf zu installieren. Grottenlangsam und schon
auf der Textkonsole permanent am swappen.
Zur Zeit verwende ich das aktuelle Slackware 10.2 mit dem KDE 3.4 und Open
Office. Mit etwas Tuning habe ich es hinbekommen, dass selbst nach dem
KDE-Start gerade eben kein Swap-Space beansprucht wird und das System läuft mit
zufriedenstellender Geschwindigkeit. OpenOffice ist zwar bei meinen komplexen
Tabellen und Diagrammen schon sehr zäh, allerdings für einen Freizeitrechner
noch ausreichend.
- Linux braucht EWIG zum Hochfahren und Runterfahren
Das kam mir auch so vor. Bis ich die alte Festplatte mit Win2000 mal wieder
reingesteckt hatte, weil ich darauf noch eine alte Adressenliste zu finden
hoffte. DAS war langsam! Ich habe mich dann erstmal gefragt, welcher Teufel
mich geritten hat, auf dem grottenlangsamen System auch noch das Office XP zu
installieren. Im Nachhinein verbuche ich das einfach mal als „Proof of
Concept“ 
- Geräte werden schlechter erkannt
Kann man nicht generell so sagen. Die PCMCIA-Wlan-Karte die ich mir vor kurzem
bei Ebay ersteigert habe, lief unter Linux sofort und ohne dass ich außer dem
Einstecken noch was hätte machen müssen.
Unter Windows 2000 läuft die Karte auch heute noch nicht (obwohl es sich um ein
Markenprodukt eines Namhaften Herstellers handelt) und obwohl ich bei einigen
Installationsversuchen über die gleichzeitig eingesteckte Kabelnetzwerkkarte
Internetverbindung hatte.
- man muss tausend Sachen einstellen
Das ist bei mir auf der Arbeit nicht anders, wenn mein Windows-Rechner mal
wieder neu installiert werden muss. Bis dann alles wieder so läuft wie ich es
für effizientes Arbeiten benötige, vergehen gut und gerne mal 1-2 komplette
Arbeitstage.
Meine Frage, gibt es heutzutage auch ein Linux,
das genauso schnell bootet und runterfährt wie Windows?
Also bei dem Laptop meiner Frau (AMD64-System) ist Gentoo nach ziemlich genau
30 Sekunden am Login-Screen. Kann Windows da mithalten?
Was alte Hardware betrifft, da musst du natürlich eine geeignete Distribution
wählen. Probier mal Slackware 10.2 aus, das sollte selbst mit KDE als
Windowmanager zufriedenstellend laufen. Wenn dir das noch zu langsam ist,
nimmst du einfach mal die Fluxbox als WM. Und wenn du mal ein richtig rasantes
Linux auf einer alten Kiste erleben willst, probier einfach mal das DeLi-Linux
aus.
Windows 98 SE ist auf meinem Laptop viel schneller…
Na komm, wenn man den Funktionsumfang nur stark genug einschränkt, wird alles
irgendwie viel schneller. Ein einfacher Texteditor wie KEdit ist schließlich
auch viel schneller als der OpenOfficeWriter.
Und wenn dein Win98 schneller sein sollte als DeLi-Linux, würde mich das schon
sehr wundern.
Nur warum eigentlich? Ist das (GRAFISCHE (Kein Konsolen-))
Linux
nur etwas für moderne Computer?
Jein, das Problem dabei ist nur, dass die modernen X-Server (also das, was dir
unter Linux die grafische Benutzeroberfläche auf den Bildschirm zaubert) auch
immer mehr an die modernen Hochleistungsgrafikkarten angepasst werden. Und das
kostet natürlich Ressourcen.
Schau doch einfach mal, ob du eine etwas ältere Version irgendeiner
Linux-Distribution zum Ausprobieren findest, oder probier einfach mal
DeLi-Linux aus, das ist nämlich speziell für die Erfordernisse auf älterer
Hardware optimiert. Oder, wenn du viel Geduld bei der Installation und Spaß am
Basteln hast, probier es mit Gentoo, da kannst du dir den X-Server ganz gezielt
aussuchen.
(Natürlich ist es grundsätzlich auch bei jeder anderen Distribution möglich,
einen alternativen, schlankeren X-Server zu verwenden, allerdings sollte man
dafür dann schon etwas mehr Erfahrung haben.)
Gruß
Stefan