Linux umpartitionieren

Hallo Leute!

Ich habe mich letzte Woche durchgerungen, mit dem Umstieg auf Linux zu beginnen
und mir dafür eine SuSE 8.2 Prof. gekauft.
Ich bin also absoluter Neuling und bitte um Entschuldigung, falls meine in
näherer Zukunft sicher häufig auftretenden Fragen in irgendeiner Art unsinnig,
dumm oder sonstwie daneben sein sollten.

Zum 1. Problem: Es ließ sich ganz gut an letzte Woche. Jetzt bin ich aber beim
Durcharbeiten der Handbücher darauf gestoßen, daß ich bei der Partitionierung
alles andere als optimal vorgegangen bin.

/boot soll z.B. am Beginn der Festplatte liegen, ich aber hab’s ans Ende
gepackt. Kann ich das noch ändern ohne Datenverlust oder muß ich jetzt eh alles
neu machen?

Was könnt Ihr mir für eine Partitionsaufteilung bei folgender Konstellation für
einem Bürorechner (Office, Internet, CD brennen) empfehlen?
sda: 8GB Win FAT32 (soll vorläufig bleiben)
sdb: 4GB frei für Linux
sdc: 4GB frei für Linux
Welche Partitionen auf welche Platte und an welche Stelle dort?
Lohnt sich in diesem Fall LVM oder Soft-RAID? Welche Nachteile brächte das mit
sich?

Muß ich sonst noch etwas beachten, wenn ich dann die SuSE-Standard-Installation
durchziehe? Also daß ich damit irgendetwas verbaue, was gar nicht oder nur mit
großem Aufwand wieder gerade zu biegen ist?

In der Hoffnung auf Eure Hilfe

Gruß
Hans

Moin

/boot soll z.B. am Beginn der Festplatte liegen, ich aber
hab’s ans Ende
gepackt. Kann ich das noch ändern ohne Datenverlust oder muß
ich jetzt eh alles
neu machen?

Wenn /boot hinten liegt und es geht trotzdem kann man’s getrost so lassen. Wenns ein Problem mit der Position von /boot gibt geht gar nichts und zwar von Anfang an.

sda: 8GB Win FAT32 (soll vorläufig bleiben)
sdb: 4GB frei für Linux
sdc: 4GB frei für Linux
Welche Partitionen auf welche Platte und an welche Stelle
dort?

sdb komplett für „/“
sdc: erste Partition linux-swap (bis 500 MB, je nach RAM-grösse des Rechners.
Dahinter /home oder /usr (/home wenn du CD’s kopieren willst, /usr wenn du viele Programme installieren willst)

Lohnt sich in diesem Fall LVM oder Soft-RAID?

Ja und nein. Wenn dir linux neu ist, lass es. Dabei geht beim 1. Versuch immer was schief.

Welche Nachteile
brächte das mit
sich?

Softraid-Platten lassen sich unter windows gar nicht mehr lesen.

Also daß ich damit irgendetwas verbaue, was gar
nicht oder nur mit
großem Aufwand wieder gerade zu biegen ist?

Wenns wirklich heftig falsch ist wird linux nicht starten. Ansonsten kann man fast alles gerade biegen, man muss nur wissen wie und das System kennen. Solang dir linux noch nicht ganz vertraut ist: lass es so laufen.

cu

Danke für Deine Antwort, pumpkin!

Wenn /boot hinten liegt und es geht trotzdem kann man’s
getrost so lassen. Wenns ein Problem mit der Position von
/boot gibt geht gar nichts und zwar von Anfang an.

Bringt das auch keine Performance-Verluste?

sda: 8GB Win FAT32 (soll vorläufig bleiben)
sdb: 4GB frei für Linux
sdc: 4GB frei für Linux
Welche Partitionen auf welche Platte und an welche Stelle
dort?

sdb komplett für „/“
sdc: erste Partition linux-swap (bis 500 MB, je nach
RAM-grösse des Rechners.
Dahinter /home oder /usr (/home wenn du CD’s kopieren willst,
/usr wenn du viele Programme installieren willst)

Ups, sdc gibt’s gar nicht hab ich gerade gemerkt, war eine IDE-Platte also hda.
Ändert das was an Deinem Vorschlag… / und /boot und swap besser auf sdb oder
hda?

Lohnt sich in diesem Fall LVM oder Soft-RAID?

Ja und nein. Wenn dir linux neu ist, lass es. Dabei geht beim

  1. Versuch immer was schief.

Kann ich dann später noch umsteigen, ohne alles neu machen zu müssen?

Welche Nachteile
brächte das mit
sich?

Softraid-Platten lassen sich unter windows gar nicht mehr
lesen.

Das macht nichts. Ich hatte eher Stabilitäts-, Performance- oder höheres
Datenverlust-Risiko befürchtet.

Also daß ich damit irgendetwas verbaue, was gar
nicht oder nur mit
großem Aufwand wieder gerade zu biegen ist?

Wenns wirklich heftig falsch ist wird linux nicht starten.
Ansonsten kann man fast alles gerade biegen, man muss nur
wissen wie und das System kennen. Solang dir linux noch nicht
ganz vertraut ist: lass es so laufen.

Naja, ich will’s jetzt wirklich nochmal komplett neu einrichten und da soll
schon alles möglichst optimal werden und seeehhhr lange halten, wenn ich Spaß
an häufigen Neuinstallationen hätte, würde ich ja bei Windows bleiben. :smile:

Gruß
Hans

Wenn /boot hinten liegt und es geht trotzdem kann man’s
getrost so lassen. Wenns ein Problem mit der Position von
/boot gibt geht gar nichts und zwar von Anfang an.

Bringt das auch keine Performance-Verluste?

Nein.

Nicht wirklich. Früher gab es nur Boot-Probleme von Partitionen, die zu weit hinten liegen. Das ist bei aktuellen Bootloadern nicht mehr der Fall,

sda: 8GB Win FAT32 (soll vorläufig bleiben)
sdb: 4GB frei für Linux
sdc: 4GB frei für Linux
Welche Partitionen auf welche Platte und an welche Stelle
dort?

sdb komplett für „/“

Ich würde /tmp/ noch eine eigene Partition spendieren, eventuell auch /var (letzteres ist mehr für den Servereinsatz relevant…)

sdc: erste Partition linux-swap (bis 500 MB, je nach
RAM-grösse des Rechners.
Dahinter /home oder /usr (/home wenn du CD’s kopieren willst,
/usr wenn du viele Programme installieren willst)

Ups, sdc gibt’s gar nicht hab ich gerade gemerkt, war eine
IDE-Platte also hda.
Ändert das was an Deinem Vorschlag… / und /boot und swap
besser auf sdb oder
hda?

/boot würde ich eher auf hda haben, weil ich immer hanz froh bin, wenn ich nicht mit irgendwelchen SCSI-Modulen im Notfall hampeln muß. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, YMMV.

Swap würde ich auf die (schnellere) SCSI-Platte legen.

Lohnt sich in diesem Fall LVM oder Soft-RAID?

Ja und nein.

Ich würde es auch eher nicht nehmen…

Kann ich dann später noch umsteigen, ohne alles neu machen zu
müssen?

Eine Frage des Aufwandes und der Möglichkeiten. Ja.

Welche Nachteile
brächte das mit
sich?

Softraid-Platten lassen sich unter windows gar nicht mehr
lesen.

Das macht nichts. Ich hatte eher Stabilitäts-, Performance-
oder höheres
Datenverlust-Risiko befürchtet.

Softraid ist nichgt wirklich gut für die Performance. Datenverlust mußt Du abwägen: wie oft festplatten im betrieb wegsterben und wie kritisch das ist. Achtung: RAID ist kein Ersatz für stets aktualisierte Backups.

Naja, ich will’s jetzt wirklich nochmal komplett neu
einrichten

Du solltest Dir noch gedanken über die Dateisysteme machen. Mein Favorit ist eindeutig ext3 (ext2).

Sebastian

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Moin

Bringt das auch keine Performance-Verluste?

/boot wird nur und ausschliesslich beim Start gelesen. Wenn du unbedingt 30 ms beim Start rausholen willst… (Da wird nur eine 2-3 MB grosse Datei gelesen, einmal, mehr nicht)

Ändert das was an Deinem Vorschlag… / und /boot und swap
besser auf sdb oder
hda?

naja, welche Platte ist schneller und wird swap immer gebraucht ?

Wenn dein Rechner viel RAM hat würd ich den swap auf die langsame legen. swap wird dann selten benutzt und die Daten von „/“ sind wichtiger, da öfter gebraucht. Ist der RAM aber

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Hallo Sebastian!

Du solltest Dir noch gedanken über die Dateisysteme machen.
Mein Favorit ist eindeutig ext3 (ext2).

Gut, ich hab ja noch keine Ahnung und hätte deshalb jetzt wie von SuSE vorgeschlagen Reiser genommen.
Aber kein Problem, Du wirst schon wissen, warum Du etwas anderes präferierst.
Soll ich dann jetzt für alles ext3 nehmen oder sind je nach Partition unterschiedliche Dateisysteme zu bevorzugen?

Gruß
Hans

Du solltest Dir noch gedanken über die Dateisysteme machen.
Mein Favorit ist eindeutig ext3 (ext2).

Gut, ich hab ja noch keine Ahnung und hätte deshalb jetzt wie
von SuSE vorgeschlagen Reiser genommen.
Aber kein Problem, Du wirst schon wissen, warum Du etwas
anderes präferierst.

Das erste, was ich in der *n?x-Welt gelernt hab: DON’T TRUST THE AUTHORITIES. Fange moeglichst schnell an, Erfahrungen zu sammeln und Dir Deine eigene Meinung zu bilden.

Ich bevorzuge reiserfs. Es hat keine Nachteile gegenueber EXT3, hat bei vielen kleinen Dateien aber Geschwindigkeitsvorteile. (Unbestaetigten Geruechten zufolge soll es frueher [TM] mal Dateien geschreddert haben.) Und die Popcorn-Industrie klatscht in die Haende, wenn man ueber ext3/reiserfs zu disktutieren beginnt.

Soll ich dann jetzt für alles ext3 nehmen oder sind je nach
Partition unterschiedliche Dateisysteme zu bevorzugen?

_Mein_ ‚Standard‘-Layout:
1GB fuer swap
0.1GB ext2 fuer /
0.05GB ext2 fuer /boot
3-4GB reiserfs fuer /usr
je 1GB reiserfs fuer /opt, /tmp, /var
$REST reiserfs fuer /home

Gruß
Hans

HTH,
Gruss vom Frank.

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Moin

Gut, ich hab ja noch keine Ahnung und hätte deshalb jetzt wie
von SuSE vorgeschlagen Reiser genommen.

Reiser ist sehr witzig aber leider bei Crashs eine mittlere Katastrophe. Ausserdem kann nicht jedes notfall-system mit Reiser arbeiten. Man gewinnt allerdings Speicherplatz, aber nicht soviel dass es mir persönlich das Risiko wert wäre.

(?? Wieso schlägt Suse Reiser vor ??)

Soll ich dann jetzt für alles ext3 nehmen oder sind je nach
Partition unterschiedliche Dateisysteme zu bevorzugen?

erstmal: ext2 und ext3 unterscheiden (sichtbar) sich nur in ihrem Verhalten nach einem Crash. ext3 ist dann schneller wieder auf den Beinen. ext3 kann auch noch von jeden ext2-System gelesen werden.

Braucht man das jetzte Quentchen Performance wär meine Fall ext2. Für Desktops, wo es nicht auf die letzt 2 % ankommt, Crashes aber vorkommen können (zumindest wenn ich malwieder programmiere) ist ext 3 besser.

cu

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Hallo Sebastian!

Du solltest Dir noch gedanken über die Dateisysteme machen.
Mein Favorit ist eindeutig ext3 (ext2).

Aber kein Problem, Du wirst schon wissen, warum Du etwas
anderes präferierst.
Soll ich dann jetzt für alles ext3 nehmen oder sind je nach
Partition unterschiedliche Dateisysteme zu bevorzugen?

Zunächst einmal zu den Dateisystemen. Sowohl ReiserFS, als auch EXT3 (eine Erweiterung zu EXT2 – das langjährige Standardsystem unter Linux) sind sog. „journaling Filesystems“. Daten werden auch bei anderen Systemen nicht direkt auf das physikalische Medium gebracht, sondern als sog. Metadaten per synchronen Zugriff gespeichert. Wenn während eines solchen Speichervorgangs etwas schief geht (z.B. der Rechner abstürzt oder der Strom ausfällt), dann können Daten verloren gehen. Ausserdem ist dann beim Neustart ein u.U. sehr aufwendiger Dateisystem-Check (fsck) fällig. Da kann man bei größeren Platten schon mal ne Runde Kaffee ordern.

Damit Daten- und Zeitverlust vermieden werden können, speichern Journaling Dateisysteme alle Metadaten erst einmal in einem Puffer. Erst wenn alle Daten fehlerfrei auf der Platte gespeichert sind, wird der Puffer gelöscht.

ReiserFS sollte theoretisch leichte Geschwindigkeitsvorteile gegenüber EXT3 haben. Doch erstaunlicherweise hat laut einem Ct-Test EXT3 gerade bei vielen kleinen Dateien leicht die Nase vorn. Außerdem ist EXT3 „kompatibel“ zu EXT2. Man kann von einem in das andere System ohne Datenverlust umwandeln.

Ich würde daher auch EXT3 bevorzugen. Stabilitätsprobleme hat ReiserFS aber wohl keine mehr. SuSE bevorzugt wohl ReiserFS vor allem deshalb, weil sie dessen Entwicklung finanziell unterstützen.

http://www.namesys.com/
http://e2fsprogs.sourceforge.net/ext2intro.html

Gruß

Fritze

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Gut, ich hab ja noch keine Ahnung und hätte deshalb jetzt wie
von SuSE vorgeschlagen Reiser genommen.

Reiser ist sehr witzig aber leider bei Crashs eine mittlere
Katastrophe.

… daher der Name zerREIsSER-FS

(?? Wieso schlägt Suse Reiser vor ??)

Siehe Fritze: SuSE ist an der Entwicklung maßgeblich beteiligt und sucht Betatester :wink:

Das erste, was ich in der *n?x-Welt gelernt hab: DON’T TRUST
THE AUTHORITIES. Fange moeglichst schnell an, Erfahrungen zu
sammeln und Dir Deine eigene Meinung zu bilden.

Gute Idee :smile:

Ich bevorzuge reiserfs. Es hat keine Nachteile gegenueber
EXT3, hat bei vielen kleinen Dateien aber
Geschwindigkeitsvorteile.

… vor allem, wenn sie in einem Verzeichnis liegen. Große Verzeichnisse sind nicht eben die Stärke von ext2.

Sebastian

Danke
…Euch allen für die Hilfe.
Partitonierung ist jetzt erledigt.

Der nächste Ärger steht zwar bereits an (Brenner, Drucker) aber ich will
erstmal versuchen, das selbst auf die Reihe zu kriegen.

Gruß
Hans