Linux und Partionen

Hi,

ich wollte versuchen auf meinem Notebook parallel zum bestehenden Windows XP ein Linux zu installieren, BitTorrent-Download von debian-8.5.0-i386-lxde-CD-1.iso läuft zur Zeit.

Auf der Festplatte befindet sich die Systempartion (NTFS, ca. 78 MB) sowie ein nicht partitionierter Bereich von ca. 70 GB. Der Plan wäre, Linux dort zu installieren. Muss ich den Bereich vorher mit Windows partitionieren oder macht Linux das automatisch im Laufe der Installation? Ich will Windows XP und meine Daten nicht versehentlich überschreiben oder löschen.

Freundliche Grüße

myrtillus

Nein.

Ja

Bei Arbeiten an der Festplatttenpartitionierung kann ich nur dringend zu einem Backup raten. Mir ist noch nie etwas dabei passiert, aber gerade wenn man die abweichenden Partitiionsbezeichungen unter Linux nicht kennt und nicht aufpasst …

Sebastian

Hallo!

Es ist kein Problem, Linux in diese 70GB zu installieren. Es wird dort seine eigenen Partitionen erstellen.

Nebenbei neigt Linux dazu, eine ganze Reihe an Partitionen zu erstellen. Für den Anfang rate ich dir, drei Partitionen anzulegen: Eine für /home, wo dein Benutzeraccount mit allen seinen Daten rein kommt (entspricht Dokumente und Einstellungen), eine für /, das als Systempartition dient (Entspricht C:\), sowie eine als SWAP. So ist das System von deinen Daten getrennt, und für SWAP will Linux eh eine ganz eigene Partition.

Für / würde ich vielleicht 40GB nehmen, für SWAP 10 GB, für /home den Rest von 20GB. Das hängt natürlich auch sehr davon ab, wie du das ganze gedenkst zu nutzen.
Auf meiner Systempartition sind etwa 30GB belegt, und ich habe jede Menge Zeug installiert. Allerdings habe ich auch ein 64bit-system, welches meist deutlich mehr Platz als dein reines 32Bit-System braucht. Ich denke, mit 40GB bist du auf der sicheren Seite.

Einen Haken gibt es allerdings noch: Diese 70GB freier Platz… Ist da wirklich keine Partition drin? Bei Laptops gibt es gerne ein (oder mehrere) von Win ungenutzte Partitionen für die Wiederherstellung des Windows-Systems. wenn das weg kann, dann ist das kein Problem.

Ansonsten: Wenn du dich nicht so gut auskennst (und allgemein immer): Du solltest dir Backups anlegen, wenigstens von deinen eigenen Dateien, sonst sind sie weg, wenn du was falsch machst.

Ich bin mir immer nicht ganz sicher, ob das ein guter Rat für einen Anfänger ist oder ob eine Partition für Swap, eine weitere für den Rest nicht mindestens ebenso gut ist. Ich habe meine Laptops so eingerichtet, auf Desktop-Rechnern schätze ich LVM auf RAID …

Sebastian

Hi,

vielen Dank für die ausführliche Anwort.

in der Datenträgerverwaltung ist dieser Bereich als „nicht zugeordnet“ gekennzeichnet, was immer das auch heißen mag. Das Windows-Kontextmenü bietet mir an, hier eine neue Partition zu erstellen.

Die eigenen Dateien und E-Mails sichere ich regelmäßig auf einem USB-Stick. Für ein komplettes Festplatten-Backup fehlen mir die Kenntnisse und die Speichermedien. Muss ich halt so riskieren …

FG myrtillus

Hi,

vielen Dank für die Antwort.

da würde ich wahrscheinlich eine externe Festplatte und Backup-Kenntnisse benötigen, habe ich beides nicht. Eigene Dateien und E-Mails sichere ich regelmäßig auf einem USB-Stick. Der Rest bleibt ungesichert. Ein gewisses Risiko muss ich wohl eingehen …

FG myrtillus

Hi!

Naja, eine Partition ist erstmal einfacher, ja. Und grade, wenn man nur wenig Platz hat, wäre eine Partition vorteilhaft, weil man sich nicht festlegen muß, was wieviel Platz bekommt.
Und wenn man das Linux nur zum Spielen und Kennenlernen nutzt, dann ist eine Partition sicher auch in Ordnung.

Allerdings sehe ich das auch so, daß man es schnell mal schafft, sein System zu zerschießen. Zwar bietet Linux meist Möglichkeiten, das wieder hin zu bekommen, aber grade Anfängern ist das dann doch zu hoch. Da ist es besser, wenn man das System ohne (größere) Verluste platt machen und neu installieren kann. Daher würde ich zumindest /home eine eigene Partition zuweisen. So halte ich es seit meinen alten Windows-Zeiten, und es hat auch mir schon häufiger Zeit und Nerven gespart.

Ich kenne jetzt Debian nicht so genau, nur Suse. Beim Setup sagt man halt, daß es eine Partition als /home einhängen soll, und es macht dann. Bei ner Neuinstallation erkennt es normalerweise auch, welche vorhandenen Partitionen wie eingehängt werden sollen.

Puh, da willst du dir ein Debian installieren? Da ist eher nicht für Leute gedacht, die nicht mit externen Festplatten und Backups klarkommen. Das ist keine Beleidigung, sondern eher ein Tipp.

Mein Vorschlag: Nimm ein Ubuntu, das basiert auf Debian, ist aber viel geeigneter für den Nicht-IT-Profi. Oder nimm ein Mint, da basiert wiederum auf Ubuntu und ist vom look & feel dem XP nicht unähnlich.

Ein Backup auf SUB-Stick ja auch ausreichend.

Im einfachsten Falle besteht ein Backup genau daraus: Aus allen deinen Dateien, die auf keinen Fall verloren gehen dürfen.
Das Betriebssystem und die Programme kannst du neu installieren, wenn Einstellungen flöten gehen, ist das meistens nicht mehr als ein kleines Ärgernis. Das kostet halt alles einfach nur Zeit.

Komfortablere Lösungen enthalten ein Backup aller Dateien, auch der Programme und des Betriebssystems, im Extremfall ist es ne Kopie der ganzen Platte inklusive aller Partitionen. Nachteil: das Anfertigen eines Backups dauert und braucht entsprechend große Medien. Vorteil: wenn man es braucht, wird das Einspielen des Backups gestartet, man geht nen Kaffee trinken, und wenn man wieder kommt, ist alles wieder so wie vorher.

… eigentlich hatte ich den Rechner mal angeschafft, damit er mir die Arbeit erleichtert, nicht damit er mich vollzeitbeschäftigt durch ständige Updates oder Upgrades, Virenschutz, Systempartitionierung und -pflege, Neuinstallationen, Datensicherung … :angry:

Gut, dass es dieses Forum hier mit hilfreichen Experten gibt
:smiley:

Hi,

ich will es, wie ich oben schrieb versuchen. Versuch macht kluch …

Hatte vorher ein bisschen recherchiert und auch hier gefragt, welche Linux Varianten für ältere Notebooks mit kleinem Arbeitsspeicher (512 MB) geeignet sind und war dabei auf debian lxde gestoßen. Die Installationsdatei muss eben auch auf eine CD passen.

Bei den Mint Varianten, die ich im Netz gefunden habe, waren die Installationsdateien über 1.000 MB groß und ich will ja auch langfristig von Windows und XP weg. Über Ubuntu hatte ich mir in unserer Bibliothek Literatur mit DVD ausgeliehen, scheint recht bunt zu sein …
debian lxde hat eine relativ kleine Installationsdatei, scheint also eher handlich zu sein.

Wenn ich damit scheitere, werde ich wahrscheinlich bezahlte Hilfe vor Ort benötigen oder ein neues Notebook.

FG myrtillus

ja, hätte ich auch empfohlen. Haken nur: Die Distros fuer „alte Computer“ haben das oftmals nicht defaultmäßig dabei und dann müsste beim Hochfahren vor dem Installieren noch lvm oder lvm2 als Modul geladen werden, womit ich einem Newbie nicht belasten wollen würde.

Gruß
VB

Unter Linux im Allgemeinen und Debian im speziellen: man sichert dreierlei:
die Liste der installierten Programme, /etc und /home (gegebenenfalls */local/, so man das benutzt hat).

Die Programme werden nach Einlesen der Liste wieder eingespielt, die systemweite Konfiguration ist unter /etc und die benutzerbezogene unter /home/.

Debian bietet bei der Installation ein paar Dinge an, unter anderem eine extra /home-Partition oder alles auf eine Partition plus swap. Oder … oder … oder. Und dann kann man natürlich auch noch ganz frei Schnauze partitionieren …

Sebastian

Debian hat das sehr komfortabel dabei und ist ja auch IMHO durchaus für alte Hardware tauglich. Aber auf einem Laptop macht LVM in meinen Augen nicht so viel Sinn, da das ja erst mit mehreren Platten so richtig Spaß macht …

Sebastian

Ich finde die Installation von Debian sehr gut machbar.

„Auch ein Huhn kann Debian installieren, wenn man nur gelegentlich ein Körnchen auf die Enter-Taste legt“.

Sebastian

Naja, mag sein. Aber nach der Installation kommt die Konfiguration. Und gerade Debian ist da nicht unbedingt mustergültig für DAU-Kompatibilität. Aber jeder wie er mag.

meine Laptops haben seit Anfang der 2000er grundsätzlich zwei Slots für Platten :wink:

Die Minimalinstallation von Debian hatte LVM eine ganze Zeit lang nicht dabei …

Gruß
VB

Um diese wichtige Aussage nocheinmal zu unterstreichen: selbst wenn man immer alles richtig macht sollte man Backups haben. Sterbende Festplatten sind ein sehr reales Szenario. Es wird der Tag kommen, an dem das Speichermedium mit Deinen wichtigsten Daten ganz plötzlich kaputt geht.

Wie bist Du darauf eingerichtet?

Sebastian

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