Linux + WinME + Win2k

Habe kurz vor Weihnachten beschlossen, meinen Notebook, dem ich eine neue Festplatte spendiert hatte, zu Test- und Vergleichszwecken mit WinME, Linux und Win2k auszustatten (ich hatte bisher noch nie einen Linux-Rechner).

Zunaechst partitionierte ich die Platte so, dass ich drei Betriebssystempartitionen (fuer ME, Linux und 2000) erstellte.

Die Installation von WinME auf der ersten dieser drei Partitionen klappte problemlos. Als naechstes versuchte ich Linux zu installieren. Das schien auch zu klappen - nach der Installation stellte ich allerdings fest, dass Linux sich nicht in der von mir vorgegebenen Betriebssystempartition 2 installiert hatte, sondern sich im „hinteren“ Plattenbereich durch Verkleinern der vorhandenen Datenpartitionen eine eigene Partition geschaffen hatte. Ausserdem liess sich Linux nicht hochfahren (es durchlief regelmaessig einige Startroutinen, um dann bei einem gruenlichen Bildschirm mit Linux-Logo „haengenzubleiben“.

Nun habe ich Windows 2000 - in die dritte Betriebssystempartition - installiert. Funktioniert weinwandfrei, aber Linux ist jetzt ueberhaupt nicht mehr „ansprechbar“ (es belegt zwar noch seine selbstgeschaffene Partition, der Bootmanager von Win2k erkennt aber nur WinME und Win2k und ignoriert Linux.

Mir ist zwar klar, dass ich wohl etwas falsch gemacht haben muss - aber nicht, was.

Da es vermutlich schwierig wird, jetzt herauszufinden, was ich vor zwei Wochen falsch gemacht habe, waere es hilfreich, wenn mir einer von Euch schreiben koennte, wie ich in diesem Fall am besten vorgegangen waere (ich kann das Ganze ja nochmal von Anfang an machen, bisher habe ich ja lediglich die Betriebssysteme - ohne Programme - installiert) bzw. was ich im Besonderen zu beachten habe.

P.S.: Dual-Boot-Systeme mit Win98 + Win2k, WinME + Win2k und 2 x Win2k habe ich schon öfter installiert - grundlegende Fehler sind also eher weniger wahrscheinlich

Danke + Gruss,

Ulrich

Hallo !

Zunaechst partitionierte ich die Platte so, dass ich drei
Betriebssystempartitionen (fuer ME, Linux und 2000) erstellte.

Linux sollte 2 Partitionen bekommen, eine als „Auslagerungsdatei“ (swap), etwa doppelt so groß wie der eingebaute RAM, eine fürs System.

Die Installation von WinME auf der ersten dieser drei
Partitionen klappte problemlos. Als naechstes versuchte ich
Linux zu installieren. Das schien auch zu klappen - nach der
Installation stellte ich allerdings fest, dass Linux sich
nicht in der von mir vorgegebenen Betriebssystempartition 2
installiert hatte, sondern sich im „hinteren“ Plattenbereich
durch Verkleinern der vorhandenen Datenpartitionen eine eigene
Partition geschaffen hatte. Ausserdem liess sich Linux nicht

Lässt sich alles einstellen, bei der Installation hättest du irgendwo „manuell“ wählen müssen. Genaueres kann man sagen, wenn du sagst, welche Distribution du installieren wolltest.

hochfahren (es durchlief regelmaessig einige Startroutinen, um
dann bei einem gruenlichen Bildschirm mit Linux-Logo
„haengenzubleiben“.

Im Bootmanager das Logo abschalten (statt „Silent“ die „Verbose“ Variante per Funktionstaste wählen oder wenn das Logo kommt F2 oder ESC drücken) damit man die Fehlermeldungen sieht. Dann nochmal mit richtiger Fehlermeldung nachfragen…

Nun habe ich Windows 2000 - in die dritte
Betriebssystempartition - installiert. Funktioniert
weinwandfrei, aber Linux ist jetzt ueberhaupt nicht mehr
„ansprechbar“ (es belegt zwar noch seine selbstgeschaffene
Partition, der Bootmanager von Win2k erkennt aber nur WinME
und Win2k und ignoriert Linux.

Windows 2000 hat den MBR und damit den Linux Bootmanager überschrieben. Also Linux per CD / Diskette booten und den Bootmanager wiederherstellen (Je nach Distribution und Bootmanager anders). Der Linux-Bootmanager kann ohne Probleme sowohl Windows 2000 als auch ME starten, andersrum geht’s auch, ist aber etwas komplizierter.

Mir ist zwar klar, dass ich wohl etwas falsch gemacht haben
muss - aber nicht, was.

Da es vermutlich schwierig wird, jetzt herauszufinden, was ich
vor zwei Wochen falsch gemacht habe, waere es hilfreich, wenn
mir einer von Euch schreiben koennte, wie ich in diesem Fall
am besten vorgegangen waere (ich kann das Ganze ja nochmal von
Anfang an machen, bisher habe ich ja lediglich die
Betriebssysteme - ohne Programme - installiert) bzw. was ich
im Besonderen zu beachten habe.

Naja, bis auf die Partitionierung und das man Linux als Letztes installieren sollte (Weil Windows immer den MBR überschreibt) war es schon gut. Das Linux nicht hochfährt liegt an irgend etwas anderem (evtl. Grafikkarte, Auflösung, etc.) uns sollte mit Hilfe der Fehlermeldungen / Logmeldungen zu lösen sein. Ist auf Laptops ggfs. nicht ganz so einfach.

Alexander

Hi,

du hast jetzt zwar nicht geschrieben, welche Linux Distro du benutzt, bzw. benutzen willst, ist auch ziemlich egal, du solltest bei der Installaton aber darauf achten, dass du bei der Partitionierung auf benutzerdefiniert gehst, dann kanst du Linux die von dir vorgesehene Partition zuweisen und nur diese wird formatiert.
Ich habe noch keine zwei Winversionen auf meinen Rechnern gehabt, aber es ist empfehlenswert Linux immer als letztes OS zu intsallieren.

Viel Erfolg und Grüße Andreas

Zunaechst mal herzlichen Dank (fuer BEIDE Antworten).

Wenn ich das richtig sehe, muesste es (da der Linux Bootmanager ja ohnehin von Win2k ueberschrieben wurde) eigentlich auch moeglich sein, die von Linux erzeugten Partitionen einfach zu löschen* und Linux neu (diesmal moeglichst richtig) zu installieren. Oder?
*) mit Partition Magic 8.0 (natuerlich wuerde ich den „zwangsverkleinerten“ Partitionen auch wieder ihre urspruengliche Groesse geben)

Dazu einige Fragen - zuallererst aber die Info: es handelt sich um SUSE LINUX special edition 9.1 (Heft-CD aus dem Novemberheft der PC Welt).

Die Fragen:

  1. ich bin mir ziemlich sicher, bei der urspruenglichen Linux-Installation „manuell“ (oder „benutzerdefiniert“ oder so ähnlich) gewaehlt zu haben. GANZ sicher bin ich mir jedenfalls, dass ich im Laufe der Installation irgendwann die von mir fuer Linux vorgesehene „Betriebssystempartition 2“ als Zielpartition ausgewaehlt habe - trotzdem hat sich Linux dann „irgendwo hinten“ auf die Festplatte „gezwängt“ (wie beschrieben). Könnte mir deshalb bitte jemand sagen, wann genau (im Verlauf der Installation) die Installationspartition festgelegt wird?

  2. spielt es eine Rolle, ob die „vorgesehene Partition“ vor der Installation als „freier Speicher“, als „unformatierte Partition“ oder als „formatierte Partition“ vorliegt (in meinem Falle hatte ich sie, glaube ich, als Partition definiert, aber nicht formatiert gehabt)?

  3. Zur Zeit habe ich die für Linux reservierte Partition mit 4 GB festgelegt. Ist das ein vernünftiger Wert? Mir ist schon klar, dass diese Frage nichts mit meinem Problem zu tun hat - wollte nur diesmal auch gleich die richtige Größe wählen…

  4. Alexander schreibt von einer Partition für die Auslagerungsdatei. Ich habe 512 MB RAM, also waere 1,1 GB wohl die „empfohlene“ Größe für die Auslagerungsdatei/-partition? Richtig?

  5. Nochmal Auslagerungsdatei/-partition: derzeit sind die ersten drei Partitionen auf meiner Platte:

  • Betriebssystempartition WinME – 3,5 GB
  • Betriebssystempartition Linux (für L. vorgesehen; leer) – 4 GB
  • Betriebssystempartition Win2k – 5 GB
    Die von Linux erzeugte Partition („hinten“ auf der Festplatte) hat eine Größe von 5,4 GB. (Heisst das, dass Linux 5,4 GB „braucht“?) Direkt daneben befindet sich eine ebenfalls von Linux erzeugte Partition mit 502 GB - vermutlich die Auslagerungsdatei/-partition?
    Frage: muss die Auslagerungsdatei/-partition unmittelbar neben der Linuxpartition liegen oder ist das egal?
  1. Falls die neue Linux-Installation wieder „schiefgeht“ (z.B. weil tatsächlich ein „unlösbares“ Treiberproblem besteht) - kann man Linux auch „sauber deinstallieren“ (d.h. den vorherigen Zustand wieder herstellen)?

Ich denke, das sind jetzt erstmal genug Fragen (ich hätte noch ein paar - aber dann mag sich ja keiner mehr Alles durchlesen… :wink:

Danke + Gruß,

Ulrich

Hallo !

Zunaechst mal herzlichen Dank (fuer BEIDE Antworten).

Wenn ich das richtig sehe, muesste es (da der Linux
Bootmanager ja ohnehin von Win2k ueberschrieben wurde)
eigentlich auch moeglich sein, die von Linux erzeugten
Partitionen einfach zu löschen* und Linux neu (diesmal
moeglichst richtig) zu installieren. Oder?
*) mit Partition Magic 8.0 (natuerlich wuerde ich den
„zwangsverkleinerten“ Partitionen auch wieder ihre
urspruengliche Groesse geben)

Das geht natürlich. Ist aber eigentlich nicht nötig, das sollte sich auch ohne Neuinstallation machen lassen, ist dann ggfs. aber etwas komplizierter.

Dazu einige Fragen - zuallererst aber die Info: es handelt
sich um SUSE LINUX special edition 9.1 (Heft-CD aus dem
Novemberheft der PC Welt).

Ok, die Antwort mal ausgehend von der „normalen“ SuSE 9.1, da ich die special edition nicht kenne.

Die Fragen:

  1. ich bin mir ziemlich sicher, bei der urspruenglichen
    Linux-Installation „manuell“ (oder „benutzerdefiniert“ oder so
    ähnlich) gewaehlt zu haben. GANZ sicher bin ich mir
    jedenfalls, dass ich im Laufe der Installation irgendwann die
    von mir fuer Linux vorgesehene „Betriebssystempartition 2“ als
    Zielpartition ausgewaehlt habe - trotzdem hat sich Linux dann
    „irgendwo hinten“ auf die Festplatte „gezwängt“ (wie
    beschrieben). Könnte mir deshalb bitte jemand sagen, wann
    genau (im Verlauf der Installation) die Installationspartition
    festgelegt wird?

Bei der Installation kommt gleich am Anfang eine Übersicht, wo Sprache, Partitionierung, Bootmanager, Software etc. angezeigt wird (die Übersicht, die VOR dem grünen Bestätigungsfenster, ob jetzt installiert werden soll, angezeigt wird.). Dort kann man mit einem Klick auf „Partitionierung“ diese ändern.

  1. spielt es eine Rolle, ob die „vorgesehene Partition“ vor
    der Installation als „freier Speicher“, als „unformatierte
    Partition“ oder als „formatierte Partition“ vorliegt (in
    meinem Falle hatte ich sie, glaube ich, als Partition
    definiert, aber nicht formatiert gehabt)?

Bei „freier Speicher“ klappt die automatische Erkennung (Partitionen werden passend angelegt) am besten (allerdings ist dem evtl. 4GB zu wenig, wenn dahinter noch genug frei ist…), wenn die Partition schon da ist (Typ auf Linux (83) gesetzt?), muss man sie soweit ich weiss manuell auswählen, da SuSE die nicht automatisch überschreibt, soweit ich weiss. Bei manueller Partitionierung / Änderung der Partitionen im Yast sollte das aber egal sein.

  1. Zur Zeit habe ich die für Linux reservierte Partition mit 4
    GB festgelegt. Ist das ein vernünftiger Wert? Mir ist schon
    klar, dass diese Frage nichts mit meinem Problem zu tun hat -
    wollte nur diesmal auch gleich die richtige Größe wählen…

Mein System hier (allerdings mit viel installierter Software, insbeondere mehreren Entwicklungsumgebungen) belegt (ohne /home, also den Benutzerdaten) z.Zt. 5.1 GB. GGfs. musst du also die Softwareauswahl etwas einschränken. Und du musst wissen, was du an Daten zusätzlich unter Linux speichern willst (Wenn du File schneiden willst, DVD erstellen, etc. brauchst du natürlich mehr Platz). Wenn du etwas Reserve haben willst und Platz hast, mach die Partition ruhig 6-10 GB.

  1. Alexander schreibt von einer Partition für die
    Auslagerungsdatei. Ich habe 512 MB RAM, also waere 1,1 GB wohl
    die „empfohlene“ Größe für die Auslagerungsdatei/-partition?
    Richtig?

Ja. Wenn du keinen Platz hast, kannst du die ggfs. auch kleiner machen (kleiner als 500 M würde ich nicht aber gehen), oder zur Not auch weglassen und statt einer Partition wie unter Windows eine Datei verwenden (nicht empfehlenswert, da langsamer), YaST mag das mit der Datei statt Partition aber nicht einrichten, das muss man von Hand aufsetzen.

  1. Nochmal Auslagerungsdatei/-partition: derzeit sind die
    ersten drei Partitionen auf meiner Platte:
  • Betriebssystempartition WinME – 3,5 GB
  • Betriebssystempartition Linux (für L. vorgesehen; leer) – 4
    GB
  • Betriebssystempartition Win2k – 5 GB
    Die von Linux erzeugte Partition („hinten“ auf der Festplatte)
    hat eine Größe von 5,4 GB. (Heisst das, dass Linux 5,4 GB
    „braucht“?) Direkt daneben befindet sich eine ebenfalls von
    Linux erzeugte Partition mit 502 GB - vermutlich die
    Auslagerungsdatei/-partition?

Wenn das 502 MB sind, kann es die Auslagerungspartition sein. Sollte dabeistehen, Typ muss 82 (Linux swap) sein.

Frage: muss die Auslagerungsdatei/-partition unmittelbar neben
der Linuxpartition liegen oder ist das egal?

Egal.

  1. Falls die neue Linux-Installation wieder „schiefgeht“ (z.B.
    weil tatsächlich ein „unlösbares“ Treiberproblem besteht) -

Unlösbar ist das in der Regel nicht, meist nur Fummelei an der Konfiguration der grafischen Oberfläche (Unter Suse mit SaX2).

kann man Linux auch „sauber deinstallieren“ (d.h. den
vorherigen Zustand wieder herstellen)?

Partitionen löschen und Windows Bootloader neu installieren. Den von 2000 mit der 2000er CD in der Rettungskonsole mit „restmbr“, den von 98/ME/etc nach Booten von Diskette mit fdisk /mbr. Welche Variante von beiden ist egal, da Windows den „richtigen“ Bootloader nicht im MBR, sondern in Bootblock der Partition hat. Egal welche Variante von beiden sollte danach wieder der Zustand vor der Linux-Installation hergestellt sein.

Alexander