Liquidität und Forderung am e. Bsp erklären

Hallo,

bin auf folgende Formulierung gestoßen
Zitat:

"»Liquidität« oder »Geld« als »solches« gibt es nicht. Immer handelt es sich um einen Kreditvorgang, der an ir-
gendeiner Stelle der Wirtschaft eine Zinsverpflichtung auslöst und ergo den typischen Schuldendruck schafft. Niemand kann
sich im Kapitalismus zurücklehnen und sagen: »Da ist meine Liquidität, ich hab’s geschafft.« Rückt er die Liquidität nämlich
nicht heraus, geht derjenige, der sie schuldig ist, mit Sicherheit bankrott, und das heißt: die Liquidität löst sich in nichts
auf. Denn sie war niemals etwas anderes als eine Forderung! "

Dazu habe ich zwei Fragen:

Was ist ein typisches Beispiel für „Liquidität nicht herausrücken“?

Warum geht der der diese Liquidität schuldig ist bankrott?
Auch dazu hätte ich gerne ein anschauliches Beispiel

Je konkreter und anschaulicher das Beispiel desto besser.

Vielen Dank im Voraus

Hallo,

bin auf folgende Formulierung gestoßen

das dazugehörige Pamphlet war schnell gefunden:
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/Martin,%20Paul…

Dazu habe ich zwei Fragen:

Was ist ein typisches Beispiel für „Liquidität nicht
herausrücken“?

Jeder, der seine Rechnungen nicht bezahlt, obwohl er könnte, rückt seine Liquidität nicht heraus.

Warum geht der der diese Liquidität schuldig ist bankrott?

Das nennt man auch Zahlungsunfähigkeit und diese ist der beste aller Insolvenzgründe.

Je konkreter und anschaulicher das Beispiel desto besser.

Wenn Du glaubst, daß Du mit dem Verständnis des verlinkten Textes einem Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Realität erzielst, irrst Du.

Gruß
Christian

Arrogant und auch noch ohne Begründung
Hallo Christian,

Wenn Du glaubst, daß Du mit dem Verständnis des verlinkten
Textes einem Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Realität
erzielst, irrst Du.

Gruß
Christian

Das finde ich extrem arrogant. Kannst Du jetzt mit MEINEN Gehirnzellen besser denken als ich selbst?

Du bist mir mindestens eine Begründung schuldig WARUM das Vestehen
dieses Textes nicht zu „Erkenntnisgewinn hinsichtlich der Realität beiträgt“

Ich bitte darum, dass mir Leute antworten die tatsächlich konkret auf den Punkt kommen.

Das finde ich extrem arrogant. Kannst Du jetzt mit MEINEN
Gehirnzellen besser denken als ich selbst?

Nein, aber ich kann die Qualität des Machwerks beurteilen.

Ich bitte darum, dass mir Leute antworten die tatsächlich
konkret auf den Punkt kommen.

Und ich freue mich immer, wenn ich Antworten auf meine Antworten erhalte. Daran hat’s in der letzten Zeit auch ein bißchen gehapert.

So ganz verstehen tue ich das jetzt auch nicht.

Zumindestens würde man zuerst mal unterscheiden zwischen
Papiergeld und Bankguthaben und einer Forderung.

Das Papiergeld hat man in der Hand, während das Bankguthaben
letzzlich ja nur eine Forderung gegen die bank ist;
den Unterscchied wird man spätestens dann merken,
wenn die Bank (vorrübergehend) schließt .

"Was ist ein typisches Beispiel für „Liquidität nicht herausrücken“? "

Wen man diesen einfachen Sachverhalt nicht versteht;
hat es wohl wenig sinn, sich mit dem Rest des Textes zu befassen.

Auch wenn man es mit Vorsicht formuliert: der Autor hat hier eine spezielle Meinung, die leider im Kontext auch nicht weiter vertieft wird. Aus dem gegebenen Zusammenhang wird jedenfalls nicht deutlich, wie er zu dieser gravierenden Ansicht kommt.

Die Definition von Geld ist bekanntermaßen nicht einfach. Wenn wir uns aber stets das einfachste Beispiel zur Verdeutlichung herannehmen, so können wir die Meinung des Autors nicht nachvollziehen.

Auf einer einsamen Insel mit zwei Bewohnern hat der eine (Person A) ein Goldstück und der andere (Person B) eine Kokosnuß. Wenn wir das Goldstück als Geld kennzeichnen, so hat Person A sehr wohl das, was wir Liquidität nennen. Es gibt in dieser Situation auch keinerlei Kontraktionszwang oder gar eine Art von Zinsdruck durch irgendwelche Forderungen bzw. Verbindlichkeiten.

Nehmen wir an, eine Kokosnuß kostet in dieser Situation ein Goldstück. Dann tauschen beide ihr Habe, auch ohne daß hierdurch irgendeine Forderung oder Verbindlichkeit entstehen würde.

Hat Person B zwei Kokosnüsse, so gibt es folgende Möglichkeiten: (1) die Kokusnuß ist nur noch halb soviel wert; (2) die Kokosnuß soll immer noch ein Goldstück kosten, die zweite wird dann nicht verkauft werden; (3) Person A verspricht ein weiteres Goldstück und schreibt dieses Versprechen auf ein Blatt und zahlt die zweite Nuß mit dem Blatt.

Ich glaube, an diesem sehr einfachen Beispiel kann man alle denkbaren Zustände durchspielen und auf Sinnhaftigkeit bewerten.

Was meint Ihr?

Viele Grüße,
Christian

Dieser Martin ist ein eigenartiger Vogel, dessen Werk sicherlich nicht zum Grundstudium taugt. Sein zentraler Begriff „Debitismus“ dreht sich anscheinend in einfacher Form um die Entstehung von Schulden und den entsprechenden Zinskosten. Es ist anzunehmen, daß er die Funktionen der Geldschöpfung kennt, dennoch glaubt er, Karl Marx würde uns den Kapipitalismus erklären:

„Karl Marx hat uns fürwahr geholfen. Das Rätsel »Kapitalismus« ist endlich gelöst, wenn wir
noch einmal seine entscheidenden Sätze auf der Zunge zergehen lassen:
»Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 £ aus der Cirkulation herausziehen, wenn sie beständig nur 500 £ hineinwirft?« Die Antwort lautet ein für allemal: Sie kann es nicht!
Es sei denn: Die Kapitalistenklasse (oder jemand anderes!) wirft die fehlenden 100 £ hinein. Und wenn er sie nicht hat, dann muß er sie sich leihen. Und wenn er sie sich leiht, dann muß er dafür Zinsen zahlen. Und da das Geld für diese Zinsen auch nicht in die Zirkulation geworfen wurde, muß sich wieder jemand finden, der sich Geld in Höhe der Zinsen leiht.
Und immer weiter. Und immer fort.“

In meinem Inselbeispiel handelt es sich um den Fall (3), nämlich die Erzeugung von Geld durch die Gewährung eines Kredits. Wir sehen aber an diesem einfachen Beispiel, daß letztlich die Menge des Geldes und die Menge der Güter bei freien Kräften automatisch in einem sinnvollen Zusammenhang stehet.

Hallo Christian,

Martin hat eine extravagante Art sich auszudrücken.
Ich persönlich finde die Wortwahl amüsant. Die eigentliche Aussage kommt dadurch unterhaltsamer rüber.

In meinem Inselbeispiel handelt es sich um den Fall (3),
nämlich die Erzeugung von Geld durch die Gewährung eines
Kredits. Wir sehen aber an diesem einfachen Beispiel, daß
letztlich die Menge des Geldes und die Menge der Güter bei
freien Kräften automatisch in einem sinnvollen Zusammenhang
stehet.

Um in Deinem Insel-Beispiel zu bleiben:

Das Inselbeispiel beginnt erst zu dem Zeitpunkt als die Kokosnus reif ist. Wovon haben die beiden Inselbewohner von Fühjahr bis Herbst auch nur ihre Nahrung bekommen?

Unter diesem Aspekt ist das Beispiel zu einfach gegenüber der Realität.

Wenn ich jetzt trotzdem das Beispiel weiterbenutze.
Die Kokosnus brauchte Zeit um zu reifen. Wovon lebten die beiden Inselbewohner BIS die Kokosnuss oder meinetwegen auch die Kokosnüsse reif waren?
In der Zwischenzeit hat es auch Aufwand gegeben.
Mindestens Nahrung zu sich nehmen. Wie ging das vor sich? Hat der liebe Gott Manna regnen lassen?
Nö! Die beiden Bewohner mussten „in Vorleistung“ treten in der Form das Sie über die Insel wanderten um Früchte zu finden oder vielleicht ein Netz knüpfen oder einen Speer schnitzen um Fische fangen zu können. Jeder hat sich eine Hütte gebaut um gegen Regen geschützt zu sein usw. Da hatten die Inselbewohner schon eine „Schuld“ sich selbst gegenüber die sie durch arbeiten begonnen haben „abzutragen“.

Wie würdest Du denn diese Vorleistungen und die Zeit, die vergeht bis das entsprechende Objekt produziert ist, das gekauft werden soll in deine Erklärung einbauen?

Exc bringt zum Ausdruck das die Aussagen von Martin „Machwerk“ sind.

Vielleicht kann ja Exc eine qualitativ hochwertige Antwort auf diese Fragen geben. Er ist ja seit langem in diesem Bereich tätig. :wink:
Grüße phenomen

Hallo Christian,

Martin hat eine extravagante Art sich auszudrücken. Ich persönlich finde die Wortwahl amüsant. Die eigentliche Aussage kommt dadurch unterhaltsamer rüber.

Das muss naturgemäß kein Gradmesser für Kompetenz sein.

Unter diesem Aspekt ist das Beispiel zu einfach gegenüber der Realität.

Man sollte dabei immer beachten, dass Modelle nicht die Realität zu 100% wiedergeben, sondern in aller Regel soweit abstrahieren, dass lediglich ein bis zwei Aspekte betrachtet werden und der Rest gleich bleibt, also auch nicht erklärt wird. Alle ökonomischen Modelle gehen u.a. davon aus, dass die Marktteilnehmer immer rational handeln. Ein Blick in die Realität zeigt schnell, dass allein diese Annahme so gut wie immer von mindestens einem Marktteilnehmer verletzt wird. Auch die anderen Annahmen sind so gut wie immer verletzt.
Trotzdem ist es für das einfachte Angebot-Nachfrage-Modell sehrhilfreich erstmal grundsätzlich zu erklären, wie sich Preise bilden. Dieses Modell erklärt nicht, warum Frau Schulz wieviel Einkommen erzielen konnte und warum sie lieber zu Bäcker Schmidt geht, während Frau Lehman lieber zu Bäcker Maier.

Wie würdest Du denn diese Vorleistungen und die Zeit, die vergeht bis das entsprechende Objekt produziert ist, das gekauft werden soll in deine Erklärung einbauen?

Das würde bedeuten, dass man das Modell wie Angebot und Nachfrage den Preis beeinflussen um eine Vielzahl von Aspekten erweitert.

Exc bringt zum Ausdruck das die Aussagen von Martin „Machwerk“ sind.

Da kann er durchaus recht haben. Es gibt für jedes ökonomische Modell mindestens noch einen selbsternannten Experten, der ein anderes hat. Häufig sind auch beide Modelle auch richtig, allerdings muss man unterscheiden, ob sie für die Erklärung eines beobachteten Phänomens geeignet sind. Häufig wird dabei nicht beachtet, dass es einen Unterschied zwischen dynamischen und statischen Modellen gibt oder dass bestimmte Effekte exogen oder endogen wirken oder das kurzfristige Entscheidungen anders ausfallen können als langfristige usw. usf.

Also möglicherweise ist das Insel-Modell vollkommen ungeeignet um diese Geschichte mit Liquidität und Forderung zu erklären, wobei es mir darüber hinaus so vorkommt, dass noch Bedarf besteht, wie hier Liquidität und Forderungen definiert sind. Möglicherweise verstehe ich darunter etwas anders als Du und der Erdenker des Modells nochmal was anderes und exc vielleicht auch nochmal was anderes.

Zu Karl Marx, der hier nur am Rande mal erwähnt wurde, möchte ich sagen, dass der damals durchaus die richtigen Probleme gesehen und die richtigen Fragen gestellt hat. Diese werden bis heute an Hochschulen behandelt und diskutiert. Problematisch sind seine Schlußfolgerungen bzw. Antworten. Da ist man schnell bei Ideologie.

Und so ähnlich wird es beim hier diskutierten Fall sein. Da hat jemand ein Gedankenmodell mit Annahmen entworfen, die er sich wünscht oder eben unterstellt, ohne das sie einer kritischen Überprüfung standhalten.

Grüße

Hallo Phenomenon,

das Inselbeispiel widerlegt einfach die Aussage Martins, daß jeder Contractio ein Schuldverhäktnis zugrundeliegt. Es ist ein Zeitpunktbeispiel zur Erläuterung des einfachen Sachverhalts und natürlich nicht geeignet, ein volkswirtschaftliches Gesamtbild mit Zeitfunktion zu zeichnen. Ich glaube, dies ist auch noch Niemandem so richtig gelungen.

Was mich an Martin auf den ersten Blick stört ist, daß er so gewaltige Aussagen unbelegt in den Text streut. Er versieht die Zinsproblematik mit so einem Gewicht, die ihr einfach nicht zukommt. Im Übrigen übersieht er den Unterschied zwischen Fremdfinanzierung und Selbstfinanzierung. Investition ist der Verzicht in der Gegenwart zum Zwecke zukünftigen Mehrkonsums. Investition bedeutet nicht zwangskäufig die Aufnahme von Schulden.

Auf die einsame Insel anschaulich bezogen wäre das z.B. der Bau einer Wasserleitung, um nicht immer den weiten Weg zum Brunnen gehen zu müssen. Ich erkenne weder die Zwangsläufigkeit zur Verschuldung noch die Zwangsläufigkeit des Bankrotts eines Schuldners, wenn eine weitere Personen als Kreditgeber daran teilhat.

Die Anschaulichkeit Martins scheint mir seinem amerikanischen Stil geschuldet und geht für meinen Geschmack auf Kosten der nachvollziehbaren Belege. Daß Angebot und Nachfrage sich nur unter der Prämisse der Verschuldung treffen, halte ich für eine unhaltbare Aussage. Er gibt sich zwar Mühe, dies mit den bekannten Nachfrage- und Angebotskurven zu zeigen - es wird dadurch aber nicht besser. Es ist unbedeutend, daß in jedem Konsum und jeder Investition ein bestimmter Anteil an Kreditierung enthalten sein kann, welcher Zinsen verursacht.

Im Falle der Investition ist der Rückfluß der gesamten Investition natürlich unsicher; da sind aber die einzelnen Kostenpositionen nicht voneinander unterscheidbar. Mir ist nicht klar geworden, inwieweit hier die Zinsen eine herausragende Rolle spielen sollten. Insbesondere, wenn die dargestellten Modelle nicht für den Fall der Selbstfinanzierung ausgeführt werden. Ich bin nicht sicher, ob Martins fokussierte Sichtweise und sein Begriff Debitismus wirklich eine Rolle in der Volkswirtschaftslehre spielen.

Viele Grüße,
Christian

Hallo Christian

Hallo Phenomenon,

das Inselbeispiel widerlegt einfach die Aussage Martins, daß
jeder Contractio ein Schuldverhäktnis zugrundeliegt. Es ist
ein Zeitpunktbeispiel zur Erläuterung des einfachen
Sachverhalts und natürlich nicht geeignet, ein
volkswirtschaftliches Gesamtbild mit Zeitfunktion zu zeichnen.

Es ist aber ein Hauptkritikpunkt von Martin, dass die sonstigen Theorien die Zeit vernachlässigen.

Ich glaube, dies ist auch noch Niemandem so richtig gelungen.

Was mich an Martin auf den ersten Blick stört ist, daß er so
gewaltige Aussagen unbelegt in den Text streut. Er versieht
die Zinsproblematik mit so einem Gewicht, die ihr einfach
nicht zukommt.

Ich bin der Ansicht Martin IST es gelungen. Dass es allen anderen nicht gelungen ist liegt daran, dass der Zinsproblematik ÜBER DER ZEIT
keine Bedeutung zugemessen wurde. Das exponentielle Wachstum von verzinsten Geldvermögen wird von 99% der Menschheit völlig unterschätzt. Wenn ich bei einer Firma zu folgenden Bedingungen anfange: In der ersten Woche 1 Cent Gehalt in der zweiten Woche 2 Cent in der dritten 4 Cent usw. dann kann der Chef mir nach 52 Wochen als „Gehalt“ jede beliebig große Firma überschreiben. (Wenn Du es nicht glaubst rechne es nach!)

Zinseszins wächst EXPONENTIELLL. IMMER! Auch wenn es sich nur um 0,01% Zinsen handelt. Die Geldvermögen und parallel die Schuldenberge wachsen trotzdem über jede Grenze hinaus.

Jetzt

Schätzungen aus den 1990er Jahren sagen dass am Ende einer Produktionskette 30% des Preises Zinsen sind! Und das nennst Du vernachlässigbar!!!

Im Übrigen übersieht er den Unterschied

zwischen Fremdfinanzierung und Selbstfinanzierung.

Da musst Du noch mal genau nachlesen. Er unterscheidet es sehr wohl.

Investition ist der Verzicht in der Gegenwart zum Zwecke zukünftigen
Mehrkonsums. Investition bedeutet nicht zwangskäufig die
Aufnahme von Schulden.

Auf die einsame Insel anschaulich bezogen wäre das z.B. der
Bau einer Wasserleitung, um nicht immer den weiten Weg zum
Brunnen gehen zu müssen.

Wie wird die Herstellung und der Bau der Wasserleitung finanziert?
Diese Frage MUSS beantwortet werden sonst ist das Modell unvollständig!

Ich erkenne weder die

Zwangsläufigkeit zur Verschuldung noch die Zwangsläufigkeit
des Bankrotts eines Schuldners, wenn eine weitere Personen als
Kreditgeber daran teilhat.

Der Bankrott findet dann statt wenn KEIN weiterer Schuldner dem man anteilig alle bisherigen Schulden und Zinsen aufbürden kann gefunden wird. So lange man immer einen späteren Schuldner findet, läuft die Exponentialkurve aus Geldvermögen und parallel dazu Schuldenbergen weiter nach oben!

Die Anschaulichkeit Martins scheint mir seinem amerikanischen
Stil geschuldet und geht für meinen Geschmack auf Kosten der
nachvollziehbaren Belege.

Mit detaillierten Belegen würde mir auch besser gefallen.

Daß Angebot und Nachfrage sich nur
unter der Prämisse der Verschuldung treffen, halte ich für
eine unhaltbare Aussage.

Kann ich bei meinem jetzigen Wissensstand nicht beurteilen.
Er gibt sich zwar Mühe, dies mit den

bekannten Nachfrage- und Angebotskurven zu zeigen - es wird
dadurch aber nicht besser. Es ist unbedeutend, daß in jedem
Konsum und jeder Investition ein bestimmter Anteil an
Kreditierung enthalten sein kann, welcher Zinsen verursacht.

Nochmal: Schätzungen aus den 1990er Jahren sagen dass am Ende einer Produktionskette 30% des Preises Zinsen sind! Und das nennst Du vernachlässigbar!!!

Dann kommt noch folgendes hinzu: Wenn 30% des Preises Zinsen sind,
dann heißt das:
Beispiel Für den Konsum benötigt eine Person 1000€ pro Monat.
Wenn 30% davon Zinsen sind sind das 300€. Wenn diese Person weniger
als 300€ pro Monat ZINS-Einkünfte hat bedeutet das, dass sie auf lange Sicht an die wenigen die mehr als 30% ihrer Konsumausgaben als ZINS-Einkünfte haben, Geld verliert. Umverteilung von unten nach oben.

Im Falle der Investition ist der Rückfluß der gesamten
Investition natürlich unsicher; da sind aber die einzelnen
Kostenpositionen nicht voneinander unterscheidbar. Mir ist
nicht klar geworden, inwieweit hier die Zinsen eine
herausragende Rolle spielen sollten. Insbesondere, wenn die
dargestellten Modelle nicht für den Fall der
Selbstfinanzierung ausgeführt werden. Ich bin nicht sicher, ob
Martins fokussierte Sichtweise und sein Begriff Debitismus
wirklich eine Rolle in der Volkswirtschaftslehre spielen.

Sie spielen bisher keine Rolle weil - wenn er recht hat - so viel andere Theorien über den Haufen geworfen werden, dass nicht sein kann was nicht sein darf. Erlaube Dir einmal so zu tun als ob es stimmte und dann weiterzudenken was es für Konsequenzen hätte. Wenn er wirklich falsch liegt dann kann man an irgendeiner Stelle einen Widerspruch finden und diesen benennen. Das ist es was mich interessiert. Wer findet einen Widerspruch INNERHALB seiner Annahmen!

Viele Grüße,
Christian

viele Grüße
phenomen

Hallo,

Es ist aber ein Hauptkritikpunkt von Martin, dass die sonstigen Theorien die Zeit vernachlässigen.

Das ist dann ganz klar ein Kritikpunkt, der sich gegen alles richtet, was dieser Mensch von sich gibt. Der hat offenkundig noch nie ein Blick in ein entsprechendes Fachbuch geworfen oder nie an einer ordentlichen Hochschule eine Vorlesung in VWL besucht. Solche Modelle und Theorien gibt es mehr als genug.

Ich bin der Ansicht Martin IST es gelungen. Dass es allen anderen nicht gelungen ist liegt daran, dass der Zinsproblematik ÜBER DER ZEIT keine Bedeutung zugemessen wurde.

Absoluter Blödsinn möchte man da fast sagen.

Das exponentielle Wachstum von verzinsten Geldvermögen wird von 99% der Menschheit völlig unterschätzt.

Auch so eine unbelegte Behauptung. Was genau wird denn unterschätzt? Bloß dass es wächst? Geldvermögen ist doch kein Wert an sich, sondern steht immer in Relation zum realen Vermögen. Das scheint bei Martin irgendwie keine so wichtige Rolle zu spielen. Und ganz sicher ist das auch dem einen oder anderem Marktteilnehmer nicht so bewußt.

Wenn ich bei einer Firma zu folgenden Bedingungen anfange: In der ersten Woche 1 Cent Gehalt in der zweiten Woche 2 Cent in der dritten 4 Cent usw. dann kann der Chef mir nach 52 Wochen als „Gehalt“ jede beliebig große Firma überschreiben. (Wenn Du es nicht glaubst rechne es nach!)

Werlcher Chef sollte mich zu diesen Bedingungen einstellen? Was soll dieses sinnfreie Beispiel zeigen?

Zinseszins wächst EXPONENTIELLL. IMMER!

Das ist erstmal ein rein mathematischer Vorgang. Ob sich mein in eine Projekt investiertes Geld, wofür ich einen Zinsatz x vereinbare auch IMMER wächst, hängt unter anderem davon ab, ob dieses Pojekt eine unendliche Dauer hat und ob es überhaupt so erfolgreich ist, dass es ordnungsgemäß abgewickelt werden kann.

Auch wenn es sich nur um 0,01% Zinsen handelt. Die Geldvermögen und parallel die Schuldenberge wachsen trotzdem über jede Grenze hinaus.

Nö. Eine uneinbringbare Forderung ist kein Vermögen mehr. Man kann sich zwar einfach weiter vortellen, man hätte diese Forderung noch UND sie wäre werthaltig. Das änderte jedoch nichts daran, dass dies in der Realität nicht so ist. Wenn man versucht diese uneinbringbare Forderung am Markt zu verkaufen, dann wird man das sehen.

Schätzungen aus den 1990er Jahren sagen dass am Ende einer Produktionskette 30% des Preises Zinsen sind! Und das nennst Du vernachlässigbar!!!

Gibt es inzwischen empirische Belege für diese „Schätzungen“?

Im Übrigen übersieht er den Unterschied zwischen Fremdfinanzierung und Selbstfinanzierung.

Da musst Du noch mal genau nachlesen.

Gib uns mal ein Tipp, auf welcher Seite das steht.

Wie wird die Herstellung und der Bau der Wasserleitung finanziert? Diese Frage MUSS beantwortet werden sonst ist das Modell unvollständig!

Kreditaufnahme bei einem Anderen, der dafür auf gegenwärtigen Konsum verzichtet ODER durch eigenen Verzicht auf gegenwärtigen Konsum.

Ich erkenne weder die Zwangsläufigkeit zur Verschuldung noch die Zwangsläufigkeit des Bankrotts eines Schuldners, wenn eine weitere Personen als Kreditgeber daran teilhat.

Der Bankrott findet dann statt wenn KEIN weiterer Schuldner dem man anteilig alle bisherigen Schulden und Zinsen aufbürden kann gefunden wird.

Wo ist die Zwangsläufigkeit dieses Szenarios? Wenn mein Investitionspojekt meinen beabsichtigten Zweck erfüllt, kann ich doch den Kredit nebst Zinsen zurückzahlen

So lange man immer einen späteren Schuldner findet, läuft die Exponentialkurve aus Geldvermögen und parallel dazu Schuldenbergen weiter nach oben!

Nö. Ich kann das auch zurückzahlen. Geht Martin in seinen Modellen davon aus, dass grundsätzlich jede Investition scheitert oder das grundsätzlich jeder Kreditnehmer den Kredit nicht bedienen will?

Dann kommt noch folgendes hinzu: Wenn 30% des Preises Zinsen sind, dann heißt das:
Beispiel Für den Konsum benötigt eine Person 1000€ pro Monat.

Das ist doch schon der falsche Ansatz. Eine Person kann soviel konsumieren, wie Einkommen zur Verfügung steht. Das was Martin hier beschreibt, ist lediglich eine einperiodige Betrachtung. Langfristig, also über unendlich viele Perioden ist an der Tatsache, dass das Einkommen den Konsum bestimmt nichts zu rütteln.

Wenn 30% davon Zinsen sind sind das 300€. Wenn diese Person weniger als 300€ pro Monat ZINS-Einkünfte hat bedeutet das, dass sie auf lange Sicht an die wenigen die mehr als 30% ihrer Konsumausgaben als ZINS-Einkünfte haben, Geld verliert. Umverteilung von unten nach oben.

Also spätestens hier wird doch deutlich, dass Martin vor allem ideologisch und nicht unbedingt wissenschaftlich argumentiert. Wenn etwas 1000€ kostet und ich 1000€ Einkommen habe, ist es vollkommen Bockwurst, ob davon 30% Zinseinkommen sind. Wenn es 1000€ Arbeitseinkommen ist, dann reicht es doch trotzdem.

Im Falle der Investition ist der Rückfluß der gesamten Investition natürlich unsicher; da sind aber die einzelnen Kostenpositionen nicht voneinander unterscheidbar. Mir ist nicht klar geworden, inwieweit hier die Zinsen eine herausragende Rolle spielen sollten. Insbesondere, wenn die dargestellten Modelle nicht für den Fall der Selbstfinanzierung ausgeführt werden. Ich bin nicht sicher, ob Martins fokussierte Sichtweise und sein Begriff Debitismus wirklich eine Rolle in der Volkswirtschaftslehre spielen.

Sie spielen bisher keine Rolle weil - wenn er recht hat - so viel andere Theorien über den Haufen geworfen werden, dass nicht sein kann was nicht sein darf.

Genau. Wenn sich die eigenen Theorien nicht an der Realität messen lassen, dann deshalb, weil sich alle anderen gegen einen verschworen haben.

Erlaube Dir einmal so zu tun als ob es stimmte und dann weiterzudenken was es für Konsequenzen hätte. Wenn er wirklich falsch liegt dann kann man an irgendeiner Stelle einen Widerspruch finden und diesen benennen. Das ist es was mich interessiert. Wer findet einen Widerspruch INNERHALB seiner Annahmen!

Was genau sind denn seine Modellannahmen? Geht er wirklich von einer mehrperiodigen Betrachtung aus. Ich habe jetzt mal kurz reingeschaut ohen alles zu lesen. Ein paar mal ist mir aufgefallen, dass er behauptet, dass immer Geld da wäre um etwas vorzufinanzieren und dass man sich immer verschulden müsse um etwas zu kaufen. Alles andere wäre tauschen. Nun frage ich mich, was arbeiten und Geld dafür bekommen, dass ich dann für meinen Konsum ausgebe anderes als tauschen ist. Geld ist doch nur ein Medium, dass diesen Tausch vereinfacht. Nicht mehr Und mir is auch nicht ganz klar, ob er berücksichtigt, dass durch Arbeit auch wirklich ein Mehrwert entsteht. Zumindest kaufen doch Leute ein Auto, weil es für sie mehr Wert hat, als wenn sie selber das Erz in sonstwo aus dem Berg kloppen, es weiterverarbeiten und schließlich zu eine Auto klöppeln müssen.
Keine Ahnung was er genau erklären will, seine Modelle oder Annahmen sind jedenfalls sehr unvollständig bis falsch. Das wird bereits daran deutlich, dass er behauptet, dass alle anderen Modelle den Faktor Zeit nicht berücksichtigten und deshalb falsch wären. Ansonsten hat er für den Geldkreislauf vielleicht ein sehr naturwissenschaftliches Verständnis im Sinne eines Wasserkreislaufs oder des Energieerhaltungssatzes. Das muss dann bei der Anwendung auf Geld natürlich scheitern, da Geld eben nichts reales sondern nur eine Mengen- oder Verrechnungseinheit ist. Vielleicht ist das der Grund, dass er sich da so hoffnunglos rein verrennt und es für den einen oder anderen erstmal nachvollziehbar klingt.

Grüße

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Hallo Christian,

Das exponentielle Wachstum von verzinsten Geldvermögen wird von 99% der Menschheit völlig unterschätzt.

Auch so eine unbelegte Behauptung. Was genau wird denn
unterschätzt?

Das SPÄTERE explosionsartige Anwachsen des Geldvermögens.
Frage mal Deine Freunde nach der SChachbrett-Reiskorn-Aufgabe
Auf dem ersten Feld 1 Reiskorn auf dem zweiten 2 Reiskörner
wie viele sind es - gaaanz grob geschätzt - auf dem 64ten Feld?

Bloß dass es wächst? Geldvermögen ist doch kein

Wert an sich, sondern steht immer in Relation zum realen
Vermögen.

Dessen Wert - wenn eine Blase platzt - in nullkomma nichts einen riesen Sprung nach unten macht.

Wenn ich bei einer Firma zu folgenden Bedingungen anfange: In der ersten Woche 1 Cent Gehalt in der zweiten Woche 2 Cent in der dritten 4 Cent usw. dann kann der Chef mir nach 52 Wochen als „Gehalt“ jede beliebig große Firma überschreiben. (Wenn Du es nicht glaubst rechne es nach!)

Welcher Chef sollte mich zu diesen Bedingungen einstellen?
Was soll dieses sinnfreie Beispiel zeigen?

Gar kein Chef. Es ist nur ein Beispiel für exponentielles Wachstum.

Wenn man jetzt unter Firmenchefs eine Umfrage machen würde und die Randbedingungen etwas realisticher gestaltet
fast kostenloses Praktikum um die Firma kennenzulernen. Dann würden locker 50% der Chefs sagen ja warum eigentlich nicht für ein paar hundert Euro ein halbjähriges Praktikum…

Zinseszins wächst EXPONENTIELLL. IMMER!

Das ist erstmal ein rein mathematischer Vorgang. Ob sich mein
in eine Projekt investiertes Geld, wofür ich einen Zinsatz x
vereinbare auch IMMER wächst, hängt unter anderem davon ab, ob
dieses Pojekt eine unendliche Dauer hat und ob es überhaupt so
erfolgreich ist, dass es ordnungsgemäß abgewickelt werden
kann.

Auch wenn es sich nur um 0,01% Zinsen handelt. Die Geldvermögen und parallel die Schuldenberge wachsen trotzdem über jede Grenze hinaus.

Nö. Eine uneinbringbare Forderung ist kein Vermögen mehr. Man
kann sich zwar einfach weiter vortellen, man hätte diese
Forderung noch UND sie wäre werthaltig. Das änderte jedoch
nichts daran, dass dies in der Realität nicht so ist. Wenn man
versucht diese uneinbringbare Forderung am Markt zu verkaufen,
dann wird man das sehen.

Sehe ich ganz genauso und deswegen wird es zu einer heftigen Deflation kommen.

Schätzungen aus den 1990er Jahren sagen dass am Ende einer Produktionskette 30% des Preises Zinsen sind! Und das nennst Du vernachlässigbar!!!

Gibt es inzwischen empirische Belege für diese „Schätzungen“?

Weiß ich nicht. Bankenkreise werden eine Menge dafür tun das es möglichst unbekannt bleibt.

Wie wird die Herstellung und der Bau der Wasserleitung finanziert? Diese Frage MUSS beantwortet werden sonst ist das Modell unvollständig!

Kreditaufnahme bei einem Anderen, der dafür auf gegenwärtigen
Konsum verzichtet ODER durch eigenen Verzicht auf
gegenwärtigen Konsum.

Ich erkenne weder die Zwangsläufigkeit zur Verschuldung noch die Zwangsläufigkeit des Bankrotts eines Schuldners, wenn eine weitere Personen als Kreditgeber daran teilhat.

Der Bankrott findet dann statt wenn KEIN weiterer Schuldner dem man anteilig alle bisherigen Schulden und Zinsen aufbürden kann gefunden wird.

Wo ist die Zwangsläufigkeit dieses Szenarios? Wenn mein
Investitionspojekt meinen beabsichtigten Zweck erfüllt, kann
ich doch den Kredit nebst Zinsen zurückzahlen

So lange man immer einen späteren Schuldner findet, läuft die Exponentialkurve aus Geldvermögen und parallel dazu Schuldenbergen weiter nach oben!

Nö. Ich kann das auch zurückzahlen.

Ja DU kannst es zurpckzahlen. Aber nur wenn Du Preise verlangst die
die Schuld Tilgen, einen Gewinn ermöglichen und die Zinsen bezahlen.
ALLE drei Anteile müssen einkalkuliert sein. Das wird nur dadurch möglich, dass jemand anderes sich verschuldet. Das ist die Kernaussage.
Geht Martin in seinen

Modellen davon aus, dass grundsätzlich jede Investition
scheitert oder das grundsätzlich jeder Kreditnehmer den Kredit
nicht bedienen will?

Nein überhaupt nicht

Dann kommt noch folgendes hinzu: Wenn 30% des Preises Zinsen sind, dann heißt das:
Beispiel Für den Konsum benötigt eine Person 1000€ pro Monat.

Das ist doch schon der falsche Ansatz. Eine Person kann soviel
konsumieren, wie Einkommen zur Verfügung steht. Das was Martin
hier beschreibt, ist lediglich eine einperiodige Betrachtung.
Langfristig, also über unendlich viele Perioden ist an der
Tatsache, dass das Einkommen den Konsum bestimmt nichts zu
rütteln.

Wenn 30% davon Zinsen sind sind das 300€. Wenn diese Person weniger als 300€ pro Monat ZINS-Einkünfte hat bedeutet das, dass sie auf lange Sicht an die wenigen die mehr als 30% ihrer Konsumausgaben als ZINS-Einkünfte haben, Geld verliert. Umverteilung von unten nach oben.

Also spätestens hier wird doch deutlich, dass Martin vor allem
ideologisch und nicht unbedingt wissenschaftlich argumentiert.
Wenn etwas 1000€ kostet und ich 1000€ Einkommen habe, ist es
vollkommen Bockwurst, ob davon 30% Zinseinkommen sind. Wenn es
1000€ Arbeitseinkommen ist, dann reicht es doch trotzdem.

Ja aber der Zinsanteil schreit über den Zinseszins nach weiterer Verschuldung. Guthabenzinsen entstehen doch ausschließlich darüber das das Geld mit Kreditzins-AUFSCHLAG verliehen wird. Oder kennst Du noch eine andere Möglichkeit? Die Immoblienblase in den USA ist deswegen entstanden weil die Banken ein immer größer werdendes Guthaben-Geldvermögen mit Rendite anlegen müssen. Es wurden immer mehr Leuten, die sich das eigentlich nicht leisten konnten ein Immobilienkredit aufgeschwatzt mit dem Argument alles sicher weil der Preis der Immobilie immer weiter steigen wird.

Im Falle der Investition ist der Rückfluß der gesamten Investition natürlich unsicher; da sind aber die einzelnen Kostenpositionen nicht voneinander unterscheidbar. Mir ist nicht klar geworden, inwieweit hier die Zinsen eine herausragende Rolle spielen sollten. Insbesondere, wenn die dargestellten Modelle nicht für den Fall der Selbstfinanzierung ausgeführt werden. Ich bin nicht sicher, ob Martins fokussierte Sichtweise und sein Begriff Debitismus wirklich eine Rolle in der Volkswirtschaftslehre spielen.

Sie spielen bisher keine Rolle weil - wenn er recht hat - so viel andere Theorien über den Haufen geworfen werden, dass nicht sein kann was nicht sein darf.

Genau. Wenn sich die eigenen Theorien nicht an der Realität
messen lassen, dann deshalb, weil sich alle anderen gegen
einen verschworen haben.

Erlaube Dir einmal so zu tun als ob es stimmte und dann weiterzudenken was es für Konsequenzen hätte. Wenn er wirklich falsch liegt dann kann man an irgendeiner Stelle einen Widerspruch finden und diesen benennen. Das ist es was mich interessiert. Wer findet einen Widerspruch INNERHALB seiner Annahmen!

Was genau sind denn seine Modellannahmen? Geht er wirklich von
einer mehrperiodigen Betrachtung aus. Ich habe jetzt mal kurz
reingeschaut ohne alles zu lesen. Ein paar mal ist mir
aufgefallen, dass er behauptet, dass immer Geld da wäre um
etwas vorzufinanzieren

Verschiedene Theorien tun so als ob es eine „Truhe ohne Boden GÄBE“
was natürlich nicht stimmt.

und dass man sich immer verschulden müsse um etwas zu kaufen. Alles :andere wäre tauschen. Nun
frage ich mich, was arbeiten und Geld dafür bekommen, dass ich
dann für meinen Konsum ausgebe anderes als tauschen ist. Geld
ist doch nur ein Medium, dass diesen Tausch vereinfacht.

Tausch ist vorhandene Ware gegen eine andere vorhande Ware.
Auch wenn die eine „Ware“ ein Goldstück ist.

Geld gegen Ware ist KAUFEN. Und Geld definiere ich als „theoretisch könnte ich dieses spezielle Stück Papier gegen Gold (eine echte Ware) eintauschen“.

Praktisch macht das keiner und theoretisch ist es seit dem Aufheben des Goldstandards überhaupt nicht mehr in vollem Umfang möglich.

mehr Und mir is auch nicht ganz klar, ob er berücksichtigt,
dass durch Arbeit auch wirklich ein Mehrwert entsteht.

Ja durch Arbeit entsteht Mehrwert. Da die Erde aber endliche Ausmaße hat können die Realwerte nicht wie die Geldvermögen über jede Grenze hinaus anwachsen.

Durch den Zinseszins auf die Geldvermögen entsteht ein Druck immer mehr Kredite zu vergeben und dadurch erhöht sich der Zinsanteil an allen Preisen immer mehr. In der nähsten Runde sind es dann 30%+x
und dieser Anteil wird von Runde zu Runde weiter wachsen.
Dabei ist es dann unerheblich ob es jetzt gerade 30% oder 30% sind
nach so und soviel Runden ist man dann bei 30%.

In einer endlichen Realität ist das natürlich nicht möglich und es muss zwangsläufig zum großen Zusammenbruch kommen.

Kondratieff Zyklen:
1722 – 1784 62 Jahre; Börse minus 70%
1784 – 1842 58 Jahre; Börse minus 80%
1842 – 1896 54 Jahre; Börse minus 50%
1896 – 1949 53 Jahre; Börse minus 90%

1949 - 2011 macht 62 Jahre. Es ist mal wieder Zeit.
Und jedes zusätzliche staatverschulden erhöht die Schuldenberge und damit auch die Fallhöhe.

Dax: Mai 2011 7500 Punkte.
Dax: Sep 2011 5200 Punkte.
Freitag -4%
Das sind noch keine 70%-90% ich bin aber echt gespannt wie es weitergeht. Wenn die Börse und Immoblienpreise lange genug gesunken sind schlägt das - so wie in Japan - mit Zeitverzögerung auf die Konsumentenpreise durch. Lieber mit 10% Verlust verkaufen als fast gar nichts mehr verkaufen.

Wenn ich jemals irgendeine Wirtschaftswette abschließe dann eine darauf, dass die Preise im Jahre 2016 deutlich niedriger liegen werden als heute.

Grüße
Stefan

Hallo,

Das exponentielle Wachstum von verzinsten Geldvermögen wird von 99% der Menschheit völlig unterschätzt.

Auch so eine unbelegte Behauptung. Was genau wird denn unterschätzt?

Das SPÄTERE explosionsartige Anwachsen des Geldvermögens.

Ich glaube, dass hier schon ein kleiner Denk- bzw. Argumentationsfehler liegt. Geld ist kein Realvermögen sondern eine Rechen- oder meinetwegen Maßeinheit. Wenn also etwas wächst, dann die Geld menge. Es gibt keine Gesetzmäßigkeit nach der Realvermögen exponetiell oder sonstwie wachsen müßte. Es kann auch zwischendurch mal abnehmen. Gleiches gilt für die Geldmenge, wobei sich beides nicht immer im Gleichschritt bewegen muss. Aber das würde auch ohne Zinsen passieren.

Frage mal Deine Freunde nach der SChachbrett-Reiskorn-Aufgabe Auf dem ersten Feld 1 Reiskorn auf dem zweiten 2 Reiskörner wie viele sind es - gaaanz grob geschätzt - auf dem 64ten Feld?

Also ich und meine Freunde sind da ganz altmodisch und rechnen das einfach aus.
Verdoppelt es sich mit jedem Feld oder erhöht es sich ums jeweils um eins? ;o)
Wie auch immer, würde ich sagen, dass es ein mathematisches Phänomen ist. Und nur weil es mathematische Formeln und Funktionen gibt, heißt das nicht, dass man da jeden Realsachverhalt reinpressen müßte. Du könntest auch genausogut beim Statistischen Bundesamt nachfragen, wo die ganzen 0,4 Kinder sind, die hier jede Frau neben dem einen Kinden bekommt. Und erst noch die Kinder von diesen 0,4 Kindern.

Bloß dass es wächst? Geldvermögen ist doch kein Wert an sich, sondern steht immer in Relation zum realen Vermögen.

Dessen Wert - wenn eine Blase platzt - in nullkomma nichts einen riesen Sprung nach unten macht.

Wessen Wert? Der des Realvermögens oder lediglich der in einer Geldeinheit gemessene Wert?

Welcher Chef sollte mich zu diesen Bedingungen einstellen? Was soll dieses sinnfreie Beispiel zeigen?

Gar kein Chef.

Dann ist es kein Beispiel.

Es ist nur ein Beispiel für exponentielles Wachstum.

Also eins das man sich zwar vorstellen/ausdenken könnte, damit man ein Beispiel hat, aber das für die Realität keine Relevanz besitzt. Dann kannst Du auch bei dem Schachbrett bleiben.

Wenn man jetzt unter Firmenchefs eine Umfrage machen würde und die Randbedingungen etwas realisticher gestaltet
fast kostenloses Praktikum um die Firma kennenzulernen. Dann
würden locker 50% der Chefs sagen ja warum eigentlich nicht
für ein paar hundert Euro ein halbjähriges Praktikum…

Na was wäre denn nun die Randbedingung? Was heißt fast kostenlos? Was wäre das Problem, wenn sie für ein halbes Jahr ein paar Hundert Euro bezahlen? Das machen viele so? Aber in keinem Praktikumsvertrag wird drinstehen, dass die Praktikumsvergütung täglich, wöchentlich, monatlich unendlich erhöht. Nach einem halben Jahr ist ja Schluß.

Auch wenn es sich nur um 0,01% Zinsen handelt. Die Geldvermögen und parallel die Schuldenberge wachsen trotzdem über jede Grenze hinaus.

Nö. Eine uneinbringbare Forderung ist kein Vermögen mehr. Man kann sich zwar einfach weiter vortellen, man hätte diese Forderung noch UND sie wäre werthaltig. Das änderte jedoch nichts daran, dass dies in der Realität nicht so ist. Wenn man versucht diese uneinbringbare Forderung am Markt zu verkaufen, dann wird man das sehen.

Sehe ich ganz genauso und deswegen wird es zu einer heftigen Deflation kommen.

Diese Zwangsläufigkeit kann ich nicht sehen.

Schätzungen aus den 1990er Jahren sagen dass am Ende einer Produktionskette 30% des Preises Zinsen sind! Und das nennst Du vernachlässigbar!!!

Gibt es inzwischen empirische Belege für diese „Schätzungen“?

Weiß ich nicht. Bankenkreise werden eine Menge dafür tun das es möglichst unbekannt bleibt.

Also die „Bankenkreise“ sind schuld, dass über all die Preise mit 4€ angegeben werden statt mit 2,80€ plus 1,20€ Zinsen? Da näheren wir uns wohl langsam einer Verschwörungstheorie?

Der Bankrott findet dann statt wenn KEIN weiterer Schuldner dem man anteilig alle bisherigen Schulden und Zinsen aufbürden kann gefunden wird.

Wo ist die Zwangsläufigkeit dieses Szenarios? Wenn mein Investitionspojekt meinen beabsichtigten Zweck erfüllt, kann ich doch den Kredit nebst Zinsen zurückzahlen

So lange man immer einen späteren Schuldner findet, läuft die Exponentialkurve aus Geldvermögen und parallel dazu Schuldenbergen weiter nach oben!

Nö. Ich kann das auch zurückzahlen.

Ja DU kannst es zurpckzahlen. Aber nur wenn Du Preise verlangst die die Schuld Tilgen, einen Gewinn ermöglichen und die Zinsen bezahlen.
ALLE drei Anteile müssen einkalkuliert sein.

Ja.

Das wird nur dadurch möglich, dass jemand anderes sich verschuldet. Das ist die Kernaussage.

Das ist aber bestenfalls eine Behauptung. Wieso muss sich jemand grundsätzlich verschulden? Bei wem den? Ich kann auch ohne Schulden konsumieren.

Wenn 30% davon Zinsen sind sind das 300€. Wenn diese Person weniger als 300€ pro Monat ZINS-Einkünfte hat bedeutet das, dass sie auf lange Sicht an die wenigen die mehr als 30% ihrer Konsumausgaben als ZINS-Einkünfte haben, Geld verliert. Umverteilung von unten nach oben.

Also spätestens hier wird doch deutlich, dass Martin vor allem ideologisch und nicht unbedingt wissenschaftlich argumentiert. Wenn etwas 1000€ kostet und ich 1000€ Einkommen habe, ist es vollkommen Bockwurst, ob davon 30% Zinseinkommen sind. Wenn es 1000€ Arbeitseinkommen ist, dann reicht es doch trotzdem.

Ja aber der Zinsanteil schreit über den Zinseszins nach
weiterer Verschuldung.

Warum denn? 1.000€ Einkommen decken doch 1.000€ Konsum. Da schreit auch nichts. Die Wortwahl zeigt lediglich, dass hier sehr unwissenschaftlich argumentiert wird.

Guthabenzinsen entstehen doch ausschließlich darüber das das Geld mit Kreditzins-AUFSCHLAG verliehen wird. Oder kennst Du noch eine andere Möglichkeit?

Nee, dass ist doch nur die andere Seite der Kreditaufnahme. Einer verzichtet auf gegenwärtigen Konsum und der andere konsumiert.

Die Immoblienblase in den USA ist deswegen entstanden weil die Banken ein immer größer werdendes Guthaben-Geldvermögen mit Rendite anlegen müssen. Es wurden immer mehr Leuten, die sich das eigentlich nicht leisten konnten ein Immobilienkredit aufgeschwatzt mit dem Argument alles sicher weil der Preis der Immobilie immer weiter steigen wird.

Und was hat das jetzt mit den Zinsen zu tun und damit das Zinsen zwangsläufig dazu führen müssen? War es nicht die Blödheit der Leute, die dachten, dass sie für eine us-amerikanische Pappbude ein Haufen Geld investiert haben. Die haben sich eben in ihrer Investition getäuscht. Das ist jedenfalls nicht die „Schuld“ des Zinses.

Was genau sind denn seine Modellannahmen? Geht er wirklich von einer mehrperiodigen Betrachtung aus. Ich habe jetzt mal kurz reingeschaut ohne alles zu lesen. Ein paar mal ist mir aufgefallen, dass er behauptet, dass immer Geld da wäre um etwas vorzufinanzieren

Verschiedene Theorien tun so als ob es eine „Truhe ohne Boden GÄBE“ was natürlich nicht stimmt.

Und welche sind das? Solche von anderen Martins? Der Produktionsfaktor Arbeit und Realkapital in Form von allem was hier so auf der Erde rumsteht ist in der Tat immer da.

und dass man sich immer verschulden müsse um etwas zu kaufen. Alles andere wäre tauschen.
Nun frage ich mich, was arbeiten und Geld dafür bekommen, dass ich dann für meinen Konsum ausgebe anderes als tauschen ist. Geld ist doch nur ein Medium, dass diesen Tausch vereinfacht.

Tausch ist vorhandene Ware gegen eine andere vorhande Ware.

Also der Tausch der eigenen Arbeitskraft gegen Bezahlung wäre demnach kein Tausch?

Auch wenn die eine „Ware“ ein Goldstück ist.
Geld gegen Ware ist KAUFEN. Und Geld definiere ich als „theoretisch könnte ich dieses spezielle Stück Papier gegen Gold (eine echte Ware) eintauschen“.

Ich definiere Geld als ein Tauschhilfsmittel, da es den Tausch ungemein erleichtert, wenn ich meine 500 Doppelzentner Kartoffeln gegen einen Porsche tauschen will. Zum einen passen die schlecht in die Hosentasche und zum anderen braucht die Porsche AG vielleicht gerade keine Kartoffeln. Dann muss ich erstmal sehen, wo ich meine Kartoffeln gegen was anderes tauschen kann, bis ich etwas habe, dass man in der Porsche AG haben will. Notfalls ist das ein Stück Gold, dass dan auch nur die Rolle als allgemein anerkanntes Zahlungsmittel erfüllt.

Praktisch macht das keiner und theoretisch ist es seit dem Aufheben des Goldstandards überhaupt nicht mehr in vollem Umfang möglich.

Wäre ja auch Quatsch, weil die Goldmenge nicht in dem Maße wächst, wie die anderen Realwerte. Dann gäbe es ja irgendwann ein Liquiditätsproblem.

Und mir is auch nicht ganz klar, ob er berücksichtigt, dass durch Arbeit auch wirklich ein Mehrwert entsteht.

Ja durch Arbeit entsteht Mehrwert. Da die Erde aber endliche Ausmaße hat können die Realwerte nicht wie die Geldvermögen über jede Grenze hinaus anwachsen.

Behauptet ja auch niemand. Und ich mache auch gerne nochmal auf den Umstand aufmerksam, dass es Geldmenge und nicht Geldvermögen heißen müsste. Auf der einen Seite gibt es Realvermögen auf der anderen die Geldmenge.

Durch den Zinseszins auf die Geldvermögen entsteht ein Druck immer mehr Kredite zu vergeben und dadurch erhöht sich der Zinsanteil an allen Preisen immer mehr. In der nähsten Runde sind es dann 30%+x und dieser Anteil wird von Runde zu Runde weiter wachsen.

Was denn für Runden und warum muss alles über Kredit laufen?

Dabei ist es dann unerheblich ob es jetzt gerade 30% oder 30% sind nach so und soviel Runden ist man dann bei 30%.
In einer endlichen Realität ist das natürlich nicht möglich und es muss zwangsläufig zum großen Zusammenbruch kommen.

Es ist nicht nur nicht möglich, sondern es findet auch nicht statt. Was regelmäßig stattfindet, ist eine Illusion bei einigen Marktteilnehmern hinsichtlich des zukünftigen Wertes eines realen Vermögensgegenstandes. Und ebenso regelmäßig lösen sich diese Illusionen dann irgendwann mal in Luft auf. Das liegt aber nicht an den Zinsen.

Kondratieff Zyklen:
1722 – 1784 62 Jahre; Börse minus 70%
1784 – 1842 58 Jahre; Börse minus 80%
1842 – 1896 54 Jahre; Börse minus 50%
1896 – 1949 53 Jahre; Börse minus 90%

Was sagen diese Zahlen? Haben sich innerhalb dieser Jahre die Börsenkurse um soviel % reduziert oder nur in dem einen Jahr? Um wieviel sind sie jeweils vorher gestiegen? Geben Börsenkurse die Realität wieder?

1949 - 2011 macht 62 Jahre. Es ist mal wieder Zeit.

Weil es ein Naturgesetz ist, wie der Wechsel von Tag und Nacht?

Und jedes zusätzliche staatverschulden erhöht die Schuldenberge und damit auch die Fallhöhe.

Die Fallhöhe von denen, die das Geld verliehen haben und nicht zurückerhalten, also deren Illusion sich in Wohlgefallen auflöst.

Dax: Mai 2011 7500 Punkte.
Dax: Sep 2011 5200 Punkte.
Freitag -4%
Das sind noch keine 70%-90%

Mehr als 100 sind ohnehin nicht möglich.

ich bin aber echt gespannt wie es weitergeht. Wenn die Börse und Immoblienpreise lange genug gesunken sind schlägt das - so wie in Japan - mit Zeitverzögerung auf die Konsumentenpreise durch. Lieber mit 10% Verlust verkaufen als fast gar nichts mehr verkaufen.

Wenn das morgen alle denke, dann ist es schon zu spät. Und was hat das mit den Zinsen zu tun?

Wenn ich jemals irgendeine Wirtschaftswette abschließe dann eine darauf, dass die Preise im Jahre 2016 deutlich niedriger liegen werden als heute.

Alle Preise? In der gleichen Maßeinheit? Weil der gleichen Geldmenge mehr reale Vermögenswerte gegenüber stehen?
Ansonsten sind eben genaus solche Wetten Ursache von Blasen und nicht die Zinsen.

Grüße

Wo kommen die Zinsen her?
Hallo Christian,

ich geb’s auf soll die Zukunft zeigen wer recht hat.
Nur noch eine Frage
http://www.youtube.com/watch?v=tEK4INYa8R4

Wo liegt der logische Denkfehler das es nicht so ist wie dort dargestellt? Ich selbst habe keinen Denkfehler gefunden. Aber es muss ja einen geben

1.) weil so viele Leute es anders sehen.
2.) weil dieser Film keine wissenschaftliche Arbeit ist die mit Belegen und Zitaten auf andere Forschungsergebnisse verweist bzw. diese als Grundlage hat.
3.) Weil es einfach nicht stimmen kann. Es wird ja schon tausende Jahre lang so gemacht.

Ich SELBST bin nur zu dumm den Denkfehler zu finden.
Wäre jemand so nett und würde einmal direkt auf den Denkfehler zeigen?

Grüße

phenomen

Hallo,

ich geb’s auf soll die Zukunft zeigen wer recht hat.

Man wird auch in der Zukunft behaupten können, das irgendein Ereignis auf irgendeiner selbstgebastelten Theorie begründet wäre.

Nur noch eine Frage http://www.youtube.com/watch?v=tEK4INYa8R4
Wo liegt der logische Denkfehler das es nicht so ist wie dort dargestellt? Ich selbst habe keinen Denkfehler gefunden. Aber es muss ja einen geben

Der Denkfehler liegt wohl darin, dass sich die Macher da einen Film zurechtgebastelt haben, der ihren Vorstellugen von der Wirklichkeit entspricht. Dabei haben sie sicher einiges weggelassen und/oder etwas hinzugedichtet.
Ich sehe mir jetzt aber nicht eine Stunde oder mehr Trickfilm an. Ich vermutet mal ganz stark, dass der Film behauptet, dass Zinsen schlecht sich und deswegen das System nicht funktionieren könne. Sie gehen dabei von dem tatsächlichen Phänomen aus, dass das System immer wieder Krisen erlebt. Und so wie früher die Menschen Blitz und Donner erlebt haben und versucht haben sich das zu erklären, versuchen es eben die Macher dieses Films oder die Ersteller irgendwelcher Modelle oder Theorien.
Tatsächlich ist es ja auch so, dass immer wieder Krisen irgendwelcher Art ausbrechen. Das liegt dann jedoch nicht anden Zinsen, sondern an falschen Erwartungen der Menschen hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen. Das schließt nicht aus, dass solche Erwartungen absichtlich von Intressierten geschürt werden. Diese Phänome werden jedoch schon seit Langem unter solchen Begriffen wie Informatiosnasymetrien, Moral Hazard oder adverser Selektion diskutiert.
Der Zins oder geld ist daran jedenfalls nicht Schuld. Es ist vollkommen egal ob ich mir von jemanden 100€ leihe und ihm verspreche ihm nächstes Jahr 105€ zurückzugeben oder ob ich mir 100 Eier leihe und ihm verspreche 105 zurückzugeben. Entscheident ist, ob dem Leiher der gegenwärtige Verzicht und das Risiko mit den 5 Eier angemessen entlohnt erscheint. Der Knackpunkt ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, die sich der Entleiher ausrechnet. Dabei kan er vollständige Informationen haben oder eben nicht. Je komplexer ein Sachverhalt ist desto eher wird man sich auf unvollständige Informationen verlassen müssen. Das war vor 40.000 Jahren auch schon so. Wenn da die Jäger erwarteten in Richtung Süden und drei Tagen Fußmarsch auf ein Rudel Wildscheine zu stoßen, dann konnte sich das erfüllen oder nicht. Wenn nicht dann konnte die Sippe schonmal in eine Krise geraten. Und das ohne Geld und Zinsen.

1.) weil so viele Leute es anders sehen.

Viele Leute sehen auch einfach gar nichts und noch viel mehr wollen maches auch nicht sehen.

2.) weil dieser Film keine wissenschaftliche Arbeit ist die
mit Belegen und Zitaten auf andere Forschungsergebnisse
verweist bzw. diese als Grundlage hat.

Da Zitieren und Verweisen auf andere Arbeiten ist nicht die einzige und auch keine hinreichende Bedingung für Wissenschaftlichkeit. Wenn man etwas „Neues“ erkennt/erfindet, gibt es meist noch keine Anderen auf die verwiesen werden könnten.

3.) Weil es einfach nicht stimmen kann. Es wird ja schon tausende Jahre lang so gemacht.

Das könnte wiedrum durchaus ein Beleg sein. Wenn jeden Tag die Sonne aufgeht, könnte dahinter eine Gesetzmäßigkeit vermutet werden.

Ich SELBST bin nur zu dumm den Denkfehler zu finden. Wäre jemand so nett und würde einmal direkt auf den Denkfehler zeigen?

Die Macher behaupten, dass der Zins an irgendwelchen Problemen schuld sei. Tatsächlich ist es der nicht perfekte Mensch, der sich immer wieder mal unrealistischen Erwartungen hingibt und damit vor den Baum läuft. In dieser Erkenntnis hat man ja in einigen Gesellschaftexperimenten versucht, diese mangelnde Perfektion durch Umerziehungen, oder wenn es schneller gehen sollte durch Selektion der Nichterziehbaren/Nichterleuchteten, herzustellen. Bisher sind jedoch all diese Experimente gescheitert. Gescheiterte Experimente führen in der Regel dazu, dass eine These verworfen wird. Insofern könnten diese gescheiterten Exoerimente als Beleg dafür gelten, dass diese Methoden die falsche Antwort auf ein erkanntes Problem waren.

Grüße

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