Liturgie-Frage

Kann mir jemand sagen, was genau ein eucharistisches Lied ist? Um genau zu sein, möchte ich wissen, ob ein Lied mit folgendem Text als eucharistisches Lied gesungen werden kann:

Du bist das Brot, das den Hunger stillt.
Du bist der Wein, der die Krüge füllt.
Du bist das Leben…

Du bist der Weg, den wir nach dir gehn.
Du bist die Tür, die wir offen sehn.
Du bist das Leben…

Hallo erstmal,

Kann mir jemand sagen, was genau ein eucharistisches Lied ist?

Keine Ahnung, ob das ein offizieller Begriff ist. Normalerweise wird im (römisch-katholischen) Gottesdienst eher von „Gabenbereitungsliedern“ (am Beginn der Eucharistiefeier) und „Kommunionliedern“ (zur Spendung der Eucharistie) gesprochen.

Um genau zu sein, möchte ich wissen, ob ein Lied mit folgendem
Text als eucharistisches Lied gesungen werden kann:

Formale Vorschriften (wie beim Kyrie, Gloria, Credo und Sanctus) gibt es bei Eucharistieliedern meines Wissens nicht. Durch den Textbezug auf Brot und Wein ist das Lied auf jeden Fall sehr gut für diesen Zweck geeignet.

Grüße
Wolfgang

Ich schliess mich Wolfgang an. Ein eucharistisches Lied ist ein Lied mit dem Gegenstand „Eucharistie“. Das sind vorab die Christuslieder (oder Lieder zur Anbetung wie „Pange Lingua“ usf.), aber auch Gabenlieder wie das vorliegende Lied. Man kann es am Anfang oder Ende des Gottesdienstes singen, sofern das Gesamtthema passt; wenn nicht, so sind Gabenbereitung und Kommunion die geeigneten Plätze, evtl. auch unmittelbar nach der Kommunion als Besinnungs- und Danklied.

Wenn das Lied zur Gabenbereitung gesungen wird und die Musiker einigermassen flexibel sind, macht es besonderen Sinn, je eine Strophe zur Darbringung des Brotes und eine zur Darbringung des Weines zu singen, evtl. auch eine am Anfang der Gabenbereitung und eine gegen Ende, oder evtl. eine dritte (falls vorhanden) zur Händewaschung mit jeweils ganz kurzen Unterbrüchen oder Zwischenspielen.

Gruss
Mike

Ich brauche zwei eucharistische Lieder für eine Maiandacht, für die Anbetung des Allerheiligsten. Passt das dann auch?

Ich brauche zwei eucharistische Lieder für eine Maiandacht,
für die Anbetung des Allerheiligsten. Passt das dann auch?

Hallo Sabine

es passt sehr gut. Du musst allerdings ein wenig aufpassen, was für Leute mitmachen, evtl. sind einige Konservativere dabei, dann solltest Du das Lied am besten am Anfang nehmen, oder wenn’s eine etwas grössere Feier ist auch am Schluss, aber zwischendrin wäre dann nicht schlecht, wenn eine längere Stille zur Anbetung bestünde und dann bei der Weihraucheinlegung vor dem Segen das „Tantum ergo“ (deutsch: Lasst uns tiefgebeugt verehren) erklänge.

Das ist so ein alter Brauch und sollte nur ausnahmsweise durch ein anderes Lied ersetzt werden, wenigstens wenn Leute da sind, die diesen Brauch noch lieben, oder wenn der Priester den grossen Schlusssegen mit der Monstranz erteilen will. Falls kein Priester da ist, erteilst Du den Segen nicht selber mit der Monstranz. Aber auch dann ist besonders bei älteren Teilnehmern das „Tantum ergo“ vor Schluss ziemlich beliebt.

Wie gesagt, es ist bei einer etwas längeren Feier auch üblich, dann ganz am Schluss noch ein eigenes Schlusslied zu nehmen, etwas Besinnliches über Maria beispielsweise oder auch einen Teil von Deinem Lied, falls Du es nicht schon am Anfang ganz genommen hast.
Gruss
Mike