LKW Bremse

Hallo!

Bei meinem Brötchengeber wurde ich für eine absehbare Zeit dazu verdammt,
LKW fahren zu müssen, oder sollen.

Habe selbst vorher manchmal für eine Spedition als Aushilfe gefahren, mit einem 12 t Volvo,
da ging die Bremse super schön, da musste man schon sehr aufpassen, dass man nicht zu sehr drauftritt, damit man keinen Unfall baut.

Und aber jetzt, bei meinem richtigen Arbeitgeber gibt es Iveco, auch 12 Tonnen,
auch mit Anhänger teilweise,
ich bin da 3 baugleiche LKW gefahren,
alle etwa gleich alt, so 2 Jahre, ca. 90 000 - 180 000 km,
und die Bremse ist eine Katastrophe. Bei jedem mehr oder weniger.

Da muss man wirklich mit enormer Kraft drauftreten, damit man das Auto unter normalen Bedingungen zum stehen bekommt.
Ich glaub, irgendwelche Notbremsungen sind da garnicht möglich.
Also ich musste da an Ampeln immer schon sehr heftig auf die Bremse treten,
damit ich nicht auf haltende Auto’s auffahre, (war manchmal schon knapp)
und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da soweit bremsen kann, dass das ABS auf trockener Straße losgeht.

Wenn ich bei dem vorherigen Volvo so draufgetreten hätte, wäre ich ohne Gurt durch die Scheibe geflogen.

Das Auto heute, war auch wieder so schlecht zu bremsen, obwohl es gestern erst neuen TÜv bekommen hat.
Egal ob beladen oder leer.

Kann so was normal sein?
So schlimm war das nicht mal bei DDR- LKW’S.

Grüße, E !

Hallo!
Was für eine Art von Bremse ist es denn?
Bei einer Druckluftbremse gibt es keine Fußkraft,die zum Bremsen beiträgt.
Könnte der Volvo so eine gehabt haben und der Iveco eine hydraulische?(Mit Druckluftunterstützung?)

Grüße

Wie Du selbst sagst (oder zumindest interpretiere ich das so), verfügst Du nicht über allzuviel Fahrpraxis auf LKWs, bzw. LKW-Zügen; das Bremsverhalten (oder vielmehr das „Ansprechen auf Pedaldruck“) ist von Marke zu Marke, vielfach sogar von Type zu Type verschieden und je nach gefahrenem „Einzelexemplar“ erst „eingewöhnungsbedürftig“.
Im Normalfall sollte sich eine Bremsleistung erst nach etwa einem Drittel des „Pedalweges“ aufbauen, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran (mehrere Dutzend Marken, bzw. Typen), das das bei vielen LKWs nicht der Fall ist, bzw. war. Relevant ist allerdings die tatsächliche Bremsleistung, nicht der „subjektive Fahrereindruck“ beim Betätigen des Pedales, und die muß doch (TÜV-Überprüfung) gegeben sein.
Im Vergleich mit „sehr alten“ Typen, die noch nicht mit ABS ausgestattet waren kann leicht der Eindruck entstehen, daß die Bremsleistung „schwächer“ ist, da ABS ja das „Blockieren der Räder bei Vollbremsung“ verhindert, und der Bremsweg in diesem speziellen Falle ist tatsächlich mit ABS ein wenig länger.
Womit sich auch gleich eine Erklärung für Deine Frage anbietet : möglicherweise war der von Dir gefahrene Volvo (vermutlich FL 6 oder FL 7) noch nicht mit ABS ausgestattet, bzw. war dieses defekt oder „von der Werkstatt deaktiviert“ (sowas gibt´s durchaus), es könnten (Vermutung) auch die Bremsen (vermutlich auf Wunsch des eigentlichen Fahrers) „zu sensibel“ eingestellt worden sein, etc.
Aber da, wie Du erwähnst, für die IVECO eine „frische“ TÜV-Zulassung besteht, sind Deine Sorgen unbegründet; gewöhn´ Dich einfach an das „neue“ Fahr- und Bremsverhalten", bzw. die „Pedalwege“…

liebe Grüße
nicolai

Die angewendete „Fußkraft“ beim Betätigen des Bremspedales ist bei „Druckluftbremsen“ für die Bremsleistung irrelevant und nur zur Überwindung des „Pedalwiderstandes“ ausschlaggebend, da die Bremsleistung nur von der „Freigabe der Druckluft im System (Ventile)“ abhängt und Dein „Druck“ nicht direkt übertragen wird.
Auch verändert sich das Bremsverhalten signifikant beim Mitführen eines Anhängers, bzw. mit zunehmendem Gesamtgewicht (Massenträgheit, etc., ebenfalls „praxisbedürftig“)…

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Hallo!

Wie Du selbst sagst (oder zumindest interpretiere ich das so),
verfügst Du nicht über allzuviel Fahrpraxis auf LKWs, bzw.
LKW-Zügen;

Ja, das ist richtig. Bin absoluter Anfänger.

das Bremsverhalten (oder vielmehr das „Ansprechen
auf Pedaldruck“) ist von Marke zu Marke, vielfach sogar von
Type zu Type verschieden und je nach gefahrenem
„Einzelexemplar“ erst „eingewöhnungsbedürftig“.

Mag sein.

möglicherweise war der von Dir gefahrene Volvo (vermutlich

FL 6 oder FL 7) noch nicht mit ABS ausgestattet, bzw. war
dieses defekt oder „von der Werkstatt deaktiviert“ (sowas
gibt´s durchaus), es könnten (Vermutung) auch die Bremsen
(vermutlich auf Wunsch des eigentlichen Fahrers) „zu sensibel“
eingestellt worden sein, etc.

Ich glaub, FL 6 ist richtig,
der hatte aber ABS und das ging auch,
hab ich im Winter bemerkt.
Ansonsten, bin ich zwar vorher seltenst mit LKW’ gefahren, ausser dem Volvo,
höchstens wenn mir ein Kraftfahrer mal das rangieren mit Hänger gezeigt hat,
oder mal mit einem 818 Mercedes, oder so ganz selten mal im Betriebsgelände aus einer anderen Halle was geholt,
da fand ich die LKW- Bremsen alle etwa gleich,
und brauchte mich auch nicht eingewöhnen,
das hat immer gleich geklappt.

Aber da, wie Du erwähnst, für die IVECO eine „frische“
TÜV-Zulassung besteht, sind Deine Sorgen unbegründet; gewöhn´
Dich einfach an das „neue“ Fahr- und Bremsverhalten", bzw. die
„Pedalwege“…

Naja, fällt aber schwer,
der Pedalweg passt schon,
aber die Kraft, die ich aufbringen muss, um eine normale Bremsung zu machen,
ist schon heftig.
Also nach meinem Gefühl finde ich das nicht verkehrssicher,
ich hab bis jetzt noch keine sogenannte „Gefahren- oder Notbremsung“ machen müssen,
nur ganz normale Bremsvorgänge,
ich glaub echt nicht, dass da noch viel mehr geht.
Morgen hab ich frei, aber am Dienstag werde ich mal probieren,
im Firmengelände, ob ich die Karre leer überhaupt zum blockieren bringe.
Das ABS wird wohl eh nicht gehen,
vor dem TÜV hat es sporadisch Fehler gemeldet,
nach dem TÜV brennt die Warnlampe durchgehend. Hab das zwar dem Disponenten gemeldet,
aber da wird wohl nicht viel passieren.

Ansonsten,
hab ich am ersten Tag einen erfahrenen Kraftfahrer als Beifahrer mitgehabt, zum anlernen und aufpassen,
der meinte auch,
es gab da immer Ärger, weil die Bremsen oft ausgeglüht waren.
Da hat man den Fahrern vorgeworfen, dass sie zuviel bremsen.

Geht aber nicht anders, bei uns im Bergland ist da berghoch nur absolutes Vollgas angesagt, damit man mit Hänger zumindestens 35 km/h erreicht,
und bergein ist volles bremsen nötig. (Ich denke, überladen wird der Zug aber nicht sein, vielleicht 80% )
Die Motorbremse reicht nicht aus,
Wirbelstrombremsen waren wohl zu teuer,

Und als letztes:
Ich kenne mich ja im PKW Bereich recht gut aus,
und weiss, dass bei PKW die Bremsenprüfung zwecks HU irgendwann in der nächsten Zeit verschärft wird.
Da wird dann das Auto auf den Bremsenprüfstand gefahren,
auf das Bremspedal kommt ein Drucksensor,
der den Pedaldruck ermittelt.
Das muss dann irgendwie im Verhältnis zu der Bremsleistung stehen.

Wird das bei LKW jetzt schon so gemacht?

Grüße, E !

es gab da immer Ärger, weil die Bremsen oft ausgeglüht waren.
Da hat man den Fahrern vorgeworfen, dass sie zuviel bremsen.

Geht aber nicht anders, bei uns im Bergland ist da berghoch
nur absolutes Vollgas angesagt, damit man mit Hänger
zumindestens 35 km/h erreicht,
und bergein ist volles bremsen nötig.

Soso, „hat er gemeint“…
Ausgeglühte Bremstrommeln sind zu 99% auf falsches Fahrverhalten zurückzuführen, und natürlich „geht das auch anders“; oder denkst Du, Du (Ihr) bist (seid) der (die) Einzige(n), die im „Bergland“ herumkurven ? Und ich darf Dir versichern, daß es in Europa noch ganz andere „Bergländer“ gibt als das (boshaftes Augenzwinkern : „jemals im Baskenland gefahren, in den ligurischen Bergen, über Schweizer und österreichische Bergpässe, über Kathara, Kastania, Schipka, Rischki oder wenigstens den Drachensteiner Hang auf der A 8 ?“) in dem Du (Ihr) unterwegs bist (seid). Rechts vom Fahrersitz (bei „Linkslenkern“) befindet sich etwas, das sich „Ganghebel“ oder „Schaltknüppel“ nennt, und bergab bremst man vorzugsweise mit der Motorleistung (die Wirkung der Motorstaubremse erhöht sich mit der Drehzahl, und „bergab“ ist es durchaus nicht ungewöhnlich, daß die Nadel des Drehzahlmessers auch einmal in den „roten Bereich“ kommt), was den Bremsen schadet, das ist quasi „permanentes leichtes Mitbremsen“…
Generell kann gesagt werden, daß es sich empfiehlt, in etwa mit der Geschwindigkeit eine länger Steigung hinunterzufahren, mit der man sie auch bergauf bewältigen könnte, eventuell etwas schneller. Laß´ Dich nicht hetzen, auch wenn Dein Disponent zetert und „die anderen“ hinter Dir kopfstehen…
Zu ABS und TÜV, bzw. den eventuell anfallenden „Fehlerbehebungen“ kann ich (aus der Ferne und ohne den Wagen selbst zu fahren) nicht viel sagen, der Fehler könnte etwa auch an einer defekten Anzeigenleuchtenelektronik liegen, wenn tatsächlich „der TÜV umgangen“ wurde und die Bremsen defekt sind, bzw. diesbezüglich keinerlei Abhilfe geschaffen würde (was ich mir nicht vorstellen kann, denn Bremsen sind unabdinglich für die Betriebssicherheit des Wagens und diese liegt auch im Interesse des Besitzers --> Unfallgefahr, etc.) soltest Du einen Arbeitsplatzwechsel in Betracht ziehen, bzw. Dich weigern, mit einem defekten Fahrzeug „vom Hof“ zu fahren - schließlich liegt die letztendliche Verantwortung bei Dir (lt. Gesetzgeber).

Und als letztes:
Ich kenne mich ja im PKW Bereich recht gut aus,
und weiss, dass bei PKW die Bremsenprüfung zwecks HU
irgendwann in der nächsten Zeit verschärft wird.
Da wird dann das Auto auf den Bremsenprüfstand gefahren,
auf das Bremspedal kommt ein Drucksensor,
der den Pedaldruck ermittelt.
Das muss dann irgendwie im Verhältnis zu der Bremsleistung
stehen.

Wird das bei LKW jetzt schon so gemacht?

Sorry, weiß ich nicht - bei uns in Österreich meines Wissens nicht…

liebe Grüße
nicolai

p.s. : bei Betrieb mit Anhänger (sofern im Zugfahrzeug nicht zwei separierte Leuchten auf der „Anzeigetafel“ vorhanden sind) könnte es natürlich auch am Anhänger liegen, der war ja schließlich nicht beim TÜV; und - hast Du eigentlich schon einmal die Sicherungen überprüft, ob sie intakt sind ?

Hallo!

und bergab bremst man
vorzugsweise mit der Motorleistung (die Wirkung der
Motorstaubremse erhöht sich mit der Drehzahl, und „bergab“ ist
es durchaus nicht ungewöhnlich, daß die Nadel des
Drehzahlmessers auch einmal in den „roten Bereich“ kommt

Ja, das geht natürlich auch,
dann wird in den 6.oder 7 Gang geschalten,
dann klappt das schon.
Wenn Du meinst, dass das so OK ist…
klingt halt brutal. Der Tempomat schaltet wohl sogar die Motorbremse entsprechend ein und aus.
Ich hab das heute mal probiert,
vorher hab ich mir das nicht getraut, ehrlich gesagt.

ABS war heute auch aus,
das Auto war am Montag nochmal in der Werkstatt.

Danke für Deine Antworten,
Grüße, Steffen!

Ja, das geht natürlich auch,
dann wird in den 6.oder 7 Gang geschalten,
dann klappt das schon.
Wenn Du meinst, dass das so OK ist…
klingt halt brutal. Der Tempomat schaltet wohl sogar die
Motorbremse entsprechend ein und aus.
Ich hab das heute mal probiert,
vorher hab ich mir das nicht getraut, ehrlich gesagt.

Der Tempomat ist auch nicht für Fahrten „im Gelände“ oder „im Stadtverkehr“ gedacht, sondern für lange Strecken bei gleichbleibender Geschwindigkeiten ohne größere Steigungen, Gefälle, oder sonstige „Hindernisse“, also für „die Ebene“ (und vorzugsweise auf Autostraßen und Autobahnen). Vor allem „bergab“ mit Tempomat (der schaltet nämlich gar nix „ein und aus“ außer daß er die Dieselzufuhr regelt und bis zur eingestellten Geschwindigkeit zu beschleunigen versucht) ist eigentlich selbstmörderisch; nicht zu verwechseln allerdings mit „fortschrittlichen, computerisierten Systemen“ mancher Marken und Typen (ob Dein IVECO über ein solches verfügt, bezweifle ich irgendwie), bei denen das System versucht, die eingestellte Geschwindigkeit „zu halten“, wozu es mit (wenn vorhanden) Retarder, Intarder, Telma-Bremse o. ä. und/oder Motorstaubremse gekoppelt sein muß (erkennbar : Fahrzeughandbuch, wenn nicht vorhanden dann Test bei auf niedrige Geschwindigkeit eingestelltem Tempomat leichtes Gefälle befahren; sollte eigentlich separat zu- und abschaltbar sein). Allerdings haben auch solche Systeme ihre Grenzen (Retarder/Intarderleistung verringert sich bei längerer Dauerbeanspruchung wegen Erhitzung, bzw. kann sich wegen überhitztem Kühlkreislauf selbsttätig und ohne Warnung abschalten).
Laß Dich nicht nervös machen oder „hetzen“, im Endeffekt ist immer der Fahrer verantwortlich, und der bist Du und sonst niemand, und auch „alte Hasen“ haben´s irgendwann lernen müssen (auch, wenn manche das gerne vergessen)…

Gute Fahrt
nicolai