Hej, Tilli,
ich finde, die unten stehende Deabatte hat überhaupt nichts getroffen außer aufs Auge. Dabei ist es so einfach.
Wir hier bei uns, wir leben nämlich vorwärts. Wenn meine Frau sagt, koch doch mal wieder die-und-die Suppe, dann weiß ich, dass ihr die gleiche Suppe letztes Mal geschmeckt hat und freue mich. Will sie mich manipulieren? Ja, klar. Sie will ja, dass ich diese Suppe koche. Ich tue das dann sogar, weil ich mich darauf freue, dass es ihr diesmal wieder schmecken wird.
Manchmal fragt sie mich auch, wie ich etwas mache. Ich bemühe mich dann, es ihr zu zeigen. Wenn sie es dann nicht so gut hinkriegt wie ich, freue ich mich, dass ich offenbar etwas kann, das nicht so einfach ist. Wenn sie es mir gleich nachmachen kann, freue ich mich, dass ich offenbar gut erklären kann.
Wenn sie aber einfach sagt, ich hätte etwas gut gemacht, dann komme ich ins Grübeln: Ist das Ironie? Tue ich es zu selten? Mache ich es sonst nicht gut genug?
In den meisten Situationen ist es aber einfach Hallo - Tschüs - Bitte - Danke. Auf diese Weise Respekt zu zeigen, ist so einfach und so wichtig. Wer aber damit nicht zufrieden ist, kann getrost als kapriziös gelten. Da musst du ja ständig einen Mangel an Selbstvertrauen ausgleichen. Umpf. Zum Glück nicht mein Job.
Um es noch mal klar zu sagen: Ich bin für Manipulation. Wenn meine Frau sagt, ich bin zufrieden mit dir, so wie du bist, dann weiß ich, es ist etwas im Busch. Sie hat Streß bei der Arbeit oder andere Sorgen, jedenfalls ist ihr Interesse an mir zurzeit nicht so ausgeprägt. Wenn sie aber etwas bestimmtes von mir will, dann fühle ich mich begehrt. Sie könnte es ja auch von jemand anderem wollen. Weil sie es mir nicht zutraut oder aus Gründen, die ich mir lieber nicht ausmale.
Grüße,
GoThen