Ist Lobbyismus die Eigeninteresse oder Arbeit fürs Gemeinwohl?
Ist Lobbyismus die Eigeninteresse oder Arbeit fürs Gemeinwohl?
Das eine schließt das andere nicht aus.
Lobbyismus ist per definition interessenvertretung von Unternehmern.
Positive Gemeinwohleffekte lassen sich bestenfalls über die wohlfahrtszuwächse durch gesicherte arbeitsplätze und abwehr volkswirtschaftlich falscher staatlicher markteingriffe erklären.
ein weites feld
Lobbyismus ist per definition interessenvertretung von
Unternehmern.
Man muß weder ein Unternehmen noch ein Unternehmer sein, ob Lobbyismus zu betreiben.
Positive Gemeinwohleffekte lassen sich bestenfalls über die
wohlfahrtszuwächse durch gesicherte arbeitsplätze und abwehr
volkswirtschaftlich falscher staatlicher markteingriffe
erklären.
Ach so. Dann gehören Verkehrssicherheit, soziale Sicherungssysteme oder Trinkwasserversorgung wohl nicht in den Bereich positive Gemeinwohleffekte.
Ich würde auch sagen, dass das eine das andere nicht ausschließt.
Lobbyismus ist per Definition erst mal Vertretung von Eigeninteresse. Denn diejenigen, die Lobbyismus betreiben (d.h. also die Lobbys) sind Interessengruppen (!), die versuchen auf verschiedenste Weise Einfluss zu nehmen. Im Regelfall haben finanzkräftige Industrien auch starke Lobbies, wohingegen fundamentale (zumeist öffentliche) Güter so gut wie keine Lobby haben (bspw. Umwelt).
Selbst wenn man den Lobbyismusbegriff auf Unternehmen beschränkt, kann es aber auch dem Gemeinwohl dienen. Volkswirtschaftlich ist Gemeinwohl die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente. Eine Sicherung / Steigerung der Produzentenrente durch Lobbyismus ist so betrachtet also eine Sicherung / Steigerung des Gemeinwohls. (ceteris paribus… wenn andere Akteure negative Konsequenzen des Lobbyismus’ zu Spüren bekommen, gilt die Aussage nicht mehr).