Lösung des Akkuproblems bei E-Autos?

Hallo an alle!

Dies ist mein erster Beitrag hier und ich will mal eine Idee hier zur Diskussion stellen. Vielleicht hat sich schon jemand vor mir mit so einer IDee beschäftigt. Ich hab im Netz nichts richtiges dazu gefunden.

Wer sich ein bischen mit Elektroautos auseinander gesetzt hat kennt das Problem, dass die Energiedichte der Akkus einfach zu gering ist um akzeptable Reichweiten zu erreichen. Als Beispiel: In einem Liter Benzin steckt ungefähr 200 mal so viel chemische Energie, wie in 1 kg Akkus.

Für die Zukunft nach dem Öl bleibt uns auch nur die Möglichkeit, entweder mit aus Biomasse hergestelltem Sprit zu fahren oder eben mit Strom. Im Verhältnis zur Ackerfläche, die die Biomasse verbrauchen würde ist die Ausbeute an Krafstoff relativ gering. Mittels Photovoltaik hergestellter Strom, der mit akzeptablem Wirkungsgrad in ein Auto gelangt wäre die Fläche effizienter genutzt.

Die Frage ist also, wie bringt man den Strom mit akzeptablem Wirkungsgrad ins Auto?

Wasserstoff scheidet wegen Wirkungsgrad aus.
Kondensatoren hätten sehr guten Wirkungsgrad, aber zu geringe Kapazität
Akkus etwas mehr Kapazität, etwas schlechteren Wirkungsgrad

Also alles nicht toll.

Des Beste wäre doch, wenn der Strom, wie bei der Bahn direkt ins Auto käme, ohne Speicher…

Da Oberleitungen schon aus optischen Gründen nicht in Frage kommen und Stromleitungen am Boden viel zu gefährlich wären hab ich mir folgendes überlegt, um den Strom ins Auto zu übertragen:

Man überträgt ihn mittels eines wechselnden Magnetfelds. Wie in einem Transformator oder bei der elektrischen Zahnbürste.

Im Detail:
In die Straße werden lange Segmente aus Stahl eingelassen, die von Spulen ein wechselndes Magnetfeld induziert bekommen. Am Auto sitzt dann der andere Teil des Transformators, eine Art Stromabnehmer, der auch aus einem Eisenstück und einer Spule besteht. Der Stromabnehmer ist ungefähr 5-10 cm breit und 40 cm lang und wird von einer aktiven Elektronik, die den Eisenstreifen in der Straße erkennt ständig direkt über dem Streifen positioniert. Der Abnehmer sollte relativ beweglich sein, damit das Auto sich innerhalb seiner Spur bewegen kann. Im Falle von Hindernissen müsste der Stromabnehmer schnell eingezogen werden.

Um das ganze etwas günstiger zu gestalten könnte man das ganze so verwirklichen, dass nicht durchgehend solche Streifen im Boden liegen, sondern z. B. alle 1000 m ein 100 m langer Streifen. Den freien Bereich müssten die Autos dann aus kleinen Kondensatoren Puffern. Auch an Kreuzungen, wo Autos sowieso stehen wäre ein „Tank“-Streifen sinnvoll. Am Berg könnte man die Abstände verringen, da die Autos hier mehr Leistung benötigen und dafür könnte man bergab die Abstände vergrößern.

Mittels einer einfachen Kommunikation zwischen Auto und Stromstreifen würden immer nur die Segmente aktiviert werden, auf denen gerade ein Auto steht.

Der Abstand der Streifen wäre im wesentlichen durch die maximale Übertragungsleistung des Systems bestimmt.

Es ist natürlich klar, dass es riesige Kosten verursacht, jede Straße mit solch einer Stromversorgung zu versehen. Es lohnt sich also nur auf stark befahrenen Straßen. Gerade deshalb ist das System für ein Land wie Deutschland interessant, da wir ja eine recht hohe Bevölkerungsdichte haben. Für Australien wäre das System wohl ungeeigenet. Um auch in Wohngebieten und Nebenstraßen fahren zu können sollte jedes Fahrzeug einen Puffer haben, mit dem es wenigstens 20 km ohne Strom vom Netz fahren kann.

Mit diesem System müsste man nie mehr Tanken und hätte die effizienteste Energieübertragung. Ein weiterer Vorteil wäre die Tatsache, dass keine „schweren“ Energiespeicher bewegt werden müssen und die Puffer zur Stromrückgewinnung beim Bremsen auch schon vorhanden sind.
Bei Unfällen könnten keine Tanks explodieren.

Die Frage, warum ich das hier einstelle ist:

  1. Denkt ihr, dass sowas generell funktionieren könnte?
    Bei 100 kW Maximalleistung auf der Autobahn und einer Streifenabdeckung von 1/10 der Fahrstrecke müsste das System also 1000 kW auf das Auto übertragen können. Das erscheint mir sehr viel, ist das machbar? Was wiegt das dann? Lastwagen würden mehrere Stromabnehmer benötigen… Wie schwer wird das ganze im Auto mit Abnehmer, Puffer, ev. Umspannung?

  2. Haltet ihr es für wirtschaftlich machbar? Verglichen mit den Kosten für Transrapidschienen usw.

  3. Wo wären noch Probleme zu erwarten? In der Positionierung des Stromabnehmers, in Metallteilen auf der Fahrbahn usw…
    Ist so ein permanentes Wechselfeld unter dem Auto gesundheitsschädlich?

So, dann mal vielen Dank fürs Lesen und schreibt schön viel!

Grüße
Hermes

Hallo Hermes,

Man überträgt ihn mittels eines wechselnden Magnetfelds. Wie
in einem Transformator oder bei der elektrischen Zahnbürste.

Im Detail:
In die Straße werden lange Segmente aus Stahl eingelassen, die
von Spulen ein wechselndes Magnetfeld induziert bekommen. Am
Auto sitzt dann der andere Teil des Transformators, eine Art
Stromabnehmer, der auch aus einem Eisenstück und einer Spule
besteht.

Mittels einer einfachen Kommunikation zwischen Auto und
Stromstreifen würden immer nur die Segmente aktiviert werden,
auf denen gerade ein Auto steht.
Bei Unfällen könnten keine Tanks explodieren.

Was ist, wenn eine Person mit künstlichen Hüftgelenk (oder was weiss ich für Metallteile im Körper) in die Magnetfelder „geraten“

Was ist, mit den „paar“ Fahrzeugen aus Stahl, die sich so über die Straßen bewegen? Geht das mit einem Magnetfeld?

mfg
Gerd

Hallo Hermes,

Für die Zukunft nach dem Öl bleibt uns auch nur die
Möglichkeit, entweder mit aus Biomasse hergestelltem Sprit zu
fahren oder eben mit Strom.

Nein es gibt noch andere Möglichkeiten.
Ist es wirklich sinnvoll jeden Tag 100km zur Arbeit zurückzulegen ??
Macht es sinn, Kartoffeln für jeden Arbeitsschritt kreuz und quer durch Europa zu karren, bis sie endlich in der Dose landen ??

Um das ganze etwas günstiger zu gestalten könnte man das ganze
so verwirklichen, dass nicht durchgehend solche Streifen im
Boden liegen, sondern z. B. alle 1000 m ein 100 m langer
Streifen. …
Mittels einer einfachen Kommunikation zwischen Auto und
Stromstreifen würden immer nur die Segmente aktiviert werden,
auf denen gerade ein Auto steht.

Das wird aber in den maisten Fällen nichts bringen, da die Fahrzeugdichte meist unter 1000m liegt. Also nur Nachts und auf Nebenstrassen, wird sich da etwas abschalten.

Es stellt sich dann die Frage ob der Aufwand für diese Kommunikation in einem vernünftigen Verhältnis zur gesparten Energie steht.

Um auch in Wohngebieten und
Nebenstraßen fahren zu können sollte jedes Fahrzeug einen
Puffer haben, mit dem es wenigstens 20 km ohne Strom vom Netz
fahren kann.

Und wenn du aus den Ferien zurückkommst, musst du dein AUto zuerst wieder an der STeckdose aufladen, da sich der SPeicher in der zwischenzeit von selber entladen hat.

Mit diesem System müsste man nie mehr Tanken und hätte die
effizienteste Energieübertragung.

Das ist gar nicht sehr effizient !!

Bei Unfällen könnten keine Tanks explodieren.

Wie oft explodiert so ein Tank in der Praxis ??
Du darfst da nicht das als Tatsache nehmen, was in den Filmen immer gezeigt wird. In den Filmen explodieren die Autos schon oft beim Abheben !!

Die Frage, warum ich das hier einstelle ist:

  1. Denkt ihr, dass sowas generell funktionieren könnte?

Theoretisch ja, praktisch gibt es den Transrapid. Allerdings ist ein Problem, dass dieser nicht mit einem Auto verglichen werden kann. Der Färht schon auf einer SChiene, damit man einen Vernünftigen und konstanten Abstand zu den Magneten hat.

Bei 100 kW Maximalleistung auf der Autobahn und einer
Streifenabdeckung von 1/10 der Fahrstrecke müsste das System
also 1000 kW auf das Auto übertragen können.

Da aber ein grosser Teil des Magnetfeldes „verpufft“ musst du wesentlich mehr ins Magnetfeld stecken. Zudem hat ein Elektromagnet auch Verluste, einerseits im Kupfer und andererseits gibt es Auch Verluste beim ummagnetisieren des Eisens.
Achja, noch was. Eisen ändert seine Masse je nachdem wie das Magnetfeld gerade gepolt ist und das erzeugt mechanische Schwingungen. Das ist mit ein Grund wieso grosse Transformatoteren immer brummen. Ich weiss nicht ob du dann den Lärm von der Strasse magst. Zudem verursachen niederfrequente Töne gerne Kopfschmerzen und andere Beschwerden.
OK, nehmen wir statt 50Hz, halt 30kHz, das hören wird dann nicht mehr.Allerdings werden dann Hunde, Katzen und die Hälfte der restliche Tierwelt verrückt vor Schmerzen unddie Fledermäuse knallen gegen die Laternenpfähle.

Das erscheint mir
sehr viel, ist das machbar? Was wiegt das dann? Lastwagen
würden mehrere Stromabnehmer benötigen… Wie schwer wird das
ganze im Auto mit Abnehmer, Puffer, ev. Umspannung?

Das Zusätzlich Gewicht wäre nicht mal so das Problem, da du die Fahrzeuge sowieso aus Plastik bauen musst.

  1. Haltet ihr es für wirtschaftlich machbar? Verglichen mit
    den Kosten für Transrapidschienen usw.

Nein.
Jeder Luftspalt in einem Magnetkreis erzeut Verluste, bzw. verschlechtert den Kopplungsgrad.

  1. Wo wären noch Probleme zu erwarten? In der Positionierung
    des Stromabnehmers, in Metallteilen auf der Fahrbahn usw…

Heute sind die meisten Automobile aus Eisen. Um keine Probleme zu bekommen müsstest du bei den Autos gänzlich auf leitende Materialien verzichten. Ach ALU, welches ja nicht magnetisch ist, macht durch die Wirbelströme Probleme.

Ist so ein permanentes Wechselfeld unter dem Auto
gesundheitsschädlich?

Ich mag es nicht, wenn mein Metall-Uhrenarmband anfängt zu gühen !!
Zudem gibt es, mit sicherheit hier in CH und in Schweden, grenzwerte für Magnetische Felder. Da haben schon manchen Tranformatorenstationen probleme mit den Grenzwerten und dabei handelt es sich um geschlossene Magnetfelder.

Ein grunsätzliches Problem wäre noch die Umsetzung:

  1. Du musst neue Fahrzeuge entwickeln.
  2. Du musst ein zweites, paralelles Strasennetz aufbauen, da die bestehenden Autos nicht auf deinen magnetischen Strassen fahren können.
  3. Wie fährt du dann mit deinem Magnet-Auto in die Ferien nach Italien ??
    Das Problem kennen wir schon von z.B. gasbetrieben Autos, wenn die Tankstellen fehlen, ist es höchstens etwas für den Lokalverkehr, also Busse und den Milchmann.

MfG Peter(TOO)

Auch Hallo!
Zuerst einmal, die anderen haben schon angedeutet, was alles gegen Induktionsschleifen in der Fahrbahn spricht.
Die praktischen Probleme sind aber bestimmt noch vielfältiger, der Investitionsaufwand ist auch enorm und würde letztendlich den Steuerzahler belasten.

Und was spricht gegen Wasserstoff? Ethanol ist mein Favorit, weil man ihn ähnlich wie Benzin behandeln kann.
Bei Wasserstoff hat man ja schon die Brennstoffzellen mit hohem Wirkungsgrad(sind es 60% ?).
Nur die Tanks sind schwerer, weil man eine Art Absorptionmasse benötigt(Metallhydride).

Der Verbrennungsmotor läßt sich nach meiner Meinung noch wesentlich optimieren.

Auch die Akkus könnte man nehmen, ist dann aber halt nicht die Super Power Sause, wie Du schon selbst erwähnt hast.

Und dann darf man nicht vergessen, das Strom auch nicht umsonst ist, wenn fossile Energieträger teurer werden.

MfG
Matthias