Liebe Gemeinde,
seit Tagen beschäftigt mich folgende Frage:
Wie lange halten sich wohl in Grundwasserböden, konkret Marschböden: reliktische Rostflecken (Goethit - aber keine Konkretionen) eines früheren Grundwasserschwankungsbereichs, wenn Sie vollständig durch einen rezenten Grundwasserschwankungsbereich überlagert werden?
Komplette Umlösung innerhalb weniger Jahre? oder Kristallisationspunkte für weitere Ausfällungen?
Das ist eine ziemlich spezielle Frage, vielleicht auch eine bescheuerte, aber vielleicht hat ja mal jemand von Euch was beobachtet oder hat ein Gefühl.
Hi Stephan,
das ist eine der vielen Fragen, wo man sagen muss: kommt ganz drauf an, einfache Antwort gibt es nicht.
Es kann sehr schnell gehen (meiner Einschätzung nach sogar schneller ein Jahr), und es kann ewig dauern.
Einflussfaktoren sind z.B. Fliessgeschwindigkeit und Sauerstoffsättigung des Grundwassers.
Zum anderen ist wichtig welche anderen Redoxpartner noch vorhanden sind. Bevor es zur Goethit-Auflösung kommt, werden zuerst amorphe Fe(III)hydroxide bzw Ferrihydrit zu Fe(II) reduziert bzw. zu amorphen Fe(II,III)hydroxiden umgewandelt.
Fe2±Bildung in Böden setzt ja erst bei einem Redoxpotential von ca. 150 mV ein. Vorher findet auch noch alles mögliche statt wie NO3-Reduktion, Mn-Reduktion…
Eine exakte quantifizierende Beschreibung des Redoxsystems Fe(III)-Oxide Fe2+ gibt es meines Wissens nicht.
Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, da auch organische Komponenten maßgeblich an Auflösung, Komplexieerung und Reduktion von Fe beteiligt sind/sein können.
Mit diesem Themenkomplex kannst Du sicherlich ein paar Jahrzehnte forschend zubringen, wenn Du einen Geldgeber dafür findest…
Grüße,
Hasta Lavista
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