Hi Desperado
… wird dem Individuum die Denkweise (Logik) der Masse aufgetischt, welche aber die Persönlichkeit nicht berücksichtigt.
Denkweise und Logik ist nicht dasselbe: Die Logik (im
weitesten Sinne) untersucht die Form von Aussagen und
deren Verknüpfungen (z.B. Schlußfolgerungen), nicht aber deren
Inhalt (der durchaus persönlicher Art sein kann). Mit
Hilfe der Logik kann z.B. jemand untersuchen, warum er nicht
verstanden wird: Sie hilft, mögliche Mißverständnisse
aufzudecken, die allein in der Form der Rede liegen, und vom
Inhalt gar nicht berührt werden.
In der Praxis bedeutet dies, dass die jungen Menschen sich die Denkweisen der vorangegangenen Generation aneignen …
Richtig! Genau das heißt „Lernen“. Ohne Beschäftigung
mit den Gedanken und Denkweisen anderer Menschen, könnte
niemand eigene Gedankengänge entwickeln. Und neue
Gedankengänge sind sogar erst möglich, wenn sich jemand
besonders intensiv mit denen anderer (vor allem auch
vorausgegangener Generationen) beschäftigt hat.
Richtig! (kann ich da nur sagen), doch in der menschlichen Gesellschaft muß das Individuum exakt die Gedankengänge der bestehenden höherklassifizierten Schichten nachahmen. Z.B. müssen in Schule, Studium, Beruf genau die gelernten Schritte des Denkens nachvollzogen werden, welche keinen Platz für subjektive Kreationen lassen.
Neue Gedankengänge sind auch, aber nicht nur möglich, wenn Gedanken anderer verarbeitet wurden. Als Beispiel nehme ich die Psychologie: Das Subjekt ist der Schlüssel zum Objekt, und umgekehrt. So lautet ein Lebensmotto von mir. Man kann andere Menschen verstehen, wenn man sich selbst in diese hineinversetzt, man muß keine Gedanken großer Psychoanalytiker nachvollzogen haben. Probleme des Alltags können durch einfache Intuition gelöst werden und bedürfen keinem gelernten Wissen.
was zur Stagnation in der geistigen Fortentwicklung des Menschen führt.
Zur Stagnation führt im Gegenteil die Verweigerung der
Auseinandersetzung mit anderen. Zum Nein-Sagen muß man etwas
haben, zu dem man „nein“ sagt. Dazu muß man aber das,
zu dem man „nein“ sagt, erst verstanden haben (sonst wirds ein
Rohrkrepierer).
Für neue Entwicklungen muß nichts Vorheriges verstanden werden. Durch eigene geistige Leistungsfähigkeit kann Neues entstehen, ohne dass dies eine Negierung des Dagewesenen sein muß, was sie aber sein kann.
Bsp.: Ein neuer Energieerzeuger kann entwickelt werden, ohne dass man den alten kennt.
Wer ein Gehirn hat, kann selbst denken
Wunderbare Welt, wenns so wäre 
… und braucht nicht die Gedanken anderer nachzulesen.
Ein Gehirn alleine kann gar nichts - es könnte nicht mal
deutsch 
Das Gehirn kann Informationen als Erfahrungen abspeichern und abrufen, das reicht ja auch. OK, Fütterung ist natürlich notwendig, das bestreite ich auch nicht, nur nicht in diesem gedankenerdrückenden Maße wie es mit den Menschen geschieht.
Das Gehirn ist wie ein bisher noch nicht gebauter, hochkomplexer Computer aufgebaut
Woher weißt du, was ein „hochkomplexer Computer“ ist, wenn du
es nicht irgendwo gelesen hast? Wenn du aber ao genau weißt,
wie dieser noch nicht gebaute Computer gebaut ist, warum baust
du ihn dann nicht? Viele wären dir sehr dankbar dafür.
Der „hochkomplexe Computer“ war nur eine Allegoration für die Arbeitsweise des Gehirns. Dankbar über so einen Computer wären nur Unwissende, aber das ist ein anderes Thema.
es greift bei jeder Entscheidung auf Wenn-Dann-Erfahrung zurück.
Oben hast du geschrieben, daß (außer-gehirnliche) Erfahrung
nicht nötig sei. Wenn du aber mit Wenn-Dann-Erfahrungen nur
die meinst, die dieses Superhirn in sich selbst macht, dann
kann es nicht komplex sein, weil die Vielfalt nur die
unendliche Wiederholung seiner selbst wäre („wenn ich denke,
dann denke ich“). Aber auch von sich selbst kann es nichts
aussagen, weil es sich selbst als Gegenstand nur durch die
Unterscheidung gegen andere Gegenstände bestimmen kann. Wenn
es aber andere nicht gibt … … usw.
Das Gehirn hat bereits Erfahrungen in den Genen gespeichert, es muß in grundlegenden Dingen nicht immer neu gefüttert werden. Erfahrungen kann das Gehirn bzw. das Lebewesen machen, indem auftretende Probleme gelöst, nicht nur, indem neue Informationen eingespeist werden.
Die Art des Denkens ist nur eine Sache der Gewohnheit.
Ich dachte, es sei eine Sache der Persönlichkeit?
Die Persönlichkeit wird durch die Gewohnheit bestimmt, sie wird dem Individuum teilweise anerzogen.
Deshalb sind die meisten Menschen … auch so leicht zu klassifizieren.
Ist das so? Und wo hat das nur mit sich selbst beschäftigte
Gehirn diese Klassen her? Und woran erkennt es, in welche
Klassen es die Denkweisen einordnen soll, wenn es sich doch
mit
den Denkweisen gar nicht beschäftigt?
Doch, ich beschäftige mich mit Denkweisen anderer, ich kritisiere nur die exzessive Form, in der dies oft geschieht.
Und woher hat es denn das Bedürfnis, zu klassifizieren? Und
woher weiß es, was eine Klasse ist?
Klassifizierung ist eine Schwäche des Menschen, der Wunsch der Vereinfachung.
words, words, words…und noch viel mehr davon
Gruß zurück
Desperado