Logisches Dilemma (Durchblutungsförderung)

Hoi,

Kaltes Wasser z.B. im Kneippgarten fördert ja die Durchblutung.

Ich dachte bisher, dass tun nur warme Sachen. Warum?
Durch warmes Wasser dehnen sich die Arterien aus und das Blutvolumen wird dann steigen, welches durch Blutgefäße fließt (weil das Volumen der Artereie durch die Wärme ja größer geworden ist).

Nun weiß ich aber auch, dass durch kaltes Wasser sich die Arterien zusammenziehen. Daraus folgt zwingend, dass das Blutvolumen sinken muss. Damit also mehr Blut durch die Arterie fließen kann als vorher muss die Geschwindigkeit des Blutes durch die Arterie größer werden als vorher!!! (falls aber das blut nicht schneller werden sollte, wie kann dann kälte die Durchblutung fördern!!!)

Was fördert also nun die Durchblutung? Warmes oder Kaltes?
Oder bedeutet Durchblutungsförderung etwa nicht, dass mehr Blut als vorher fließt? Dann bin ich ein Narr!

Danke
und Tschüss
dat Ela

Eine Kneippkur soll ja nur über wenige Minuten gehen, denn kurzfristige Kälte an einzelnen Körperpartien versucht der Körper durch stärkere Blutzufuhr entgegenzuwirken (der Kreislauf wird allgemein angeregt). Vor allem, wenn diese Partien auch bewegt werden, was ja bei einer Kneippkur der Fall ist.

Erst nach mehreren Minuten ändert der Körper seine Taktik und verengt die Blutgefäße um die Temperatur im Körperstamm besser regeln zu können.

Gruß

Hallo,

sieh es als Training der Gefäßmuskeln. Damit sich die Gefäße schnell engen und weiten können, müssen bestimmte Muskeln arbeiten.
Eine Kneipkur ist für die Blutgefäße in diesem Bereich ein bisschen so wie Hanteltraining für den Bizeps ; )

Das schnelle Engen und Weiten ist hilfreich bei Veränderungen der Umgebung. Z.B. wenn du jetzt raus in die Kälte gehst.

Grüße
Liete

Hi

Aus dem Grund ist es auch hilfreich für den Kreislauf wenn man zu heiß gebadet hat, etwas kaltes Wasser über die Waden laufen zu lassen.

Bevor ich das wusste ist mir nach dem Baden öfters mal schlecht geworden, weil ich nicht merkte, dass das Wasser zu heiß war.

lg
Kate

Hallo,

Kaltes Wasser z.B. im Kneippgarten fördert ja die
Durchblutung.

Ja. Doch die Gesamtblutmenge im Körper ist konstant und kann sich nur sehr langsam verändern, daher sind z.B. bei Operationen Bluttransfusionen notwendig.

Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, d.h. sie verengen sich und dadurch muß das Blut bei gleichbleibendem Herzschlag schneller durchfließen. Fließt also auch schneller zu den Zellen im betroffenen Bereich. Beim Kneippgarten kommt noch der schnelle Wechsel zwischen kalt und warm hinzu, ins Kalte rein und wieder raus usw., das regt die Durchblutung insgesamt an.

Ich dachte bisher, dass tun nur warme Sachen. Warum?
Durch warmes Wasser dehnen sich die Arterien aus und das
Blutvolumen wird dann steigen, welches durch Blutgefäße fließt
(weil das Volumen der Artereie durch die Wärme ja größer
geworden ist).

Bei Wärme dehnen sich die Gefäße, da die Gesamtblutmenge aber konstant bleibt, verlangsamt sich der Blutstrom bei gleichbleibendem Herzrhythmus.

Nun weiß ich aber auch, dass durch kaltes Wasser sich die
Arterien zusammenziehen. Daraus folgt zwingend, dass das
Blutvolumen sinken muss.

Nein, das Gesamtblutvolumen bleibt gleich und fließt bei verengten Arterien schneller, wie das z.B. bei den Venen durch Kompressionsstrümpfe erreicht wird.

Zusätzlich ist noch zu beachten, daß der Vorgang von körperlicher Aktivität beeinflußt wird z.B. durch anspannen der Muskeln und beschleunigtem Herzschlag. Bei Anstrengung pumpt das Herz schneller, pumpt das Blut dadurch auch schneller durch Arterien und Venen und versorgt so die Gefäße ebenfalls schneller, weil sie bei Anstrengung mehr benötigen.

Stell dir mal einen Wasserschlauch vor, Durchmesser zwei Zentimeter. Da pumpst du nun 2 Liter Wasser durch und das geschieht innerhalb von einer Minute. Verengst du den Schlauch erhöhst du den Druck, sonst braucht es länger. Erweiterst du den Schlauch, dann mußt du den Druck verringern, sonst geht es schneller.

Setzt man einen Körperteil der Kälte oder Wärme für längere Zeit aus, kommt noch mehr ins Spiel, Schutz der Körpers vor Kälte, Überhitzung, bzw. Regulierung der Temperatur u.v.m., das würde aber hier jetzt zu weit führen und gehört auch nicht mehr zu deiner Frage.

Gruß,
p+p

Konstanthaltung der Temperatur?!
Ha! Du bringst mich auf eine grandiose Idee.

Der Körper hat ja seine Temperatur von 38°C oder so :smile:
Wenn nun der Körper kalt wird, ziehen sich zwar die Arterien zusammen, aber das Blut wird wohl auf Teufel komm raus der Kälte entgegenwirken, mehr Blut durch die verengten Arterien (der Blutumsatz wird gesteigert) sodass die Körpertemperatur bei 38°C bleibt, da das vermehre Blut den Körper auf die konstante 38°C halten kann.

Vielleicht ist es auch genau das, was du meintest :smiley:

Ha! Du bringst mich auf eine grandiose Idee.

Der Körper hat ja seine Temperatur von 38°C oder so :smile:
Wenn nun der Körper kalt wird, ziehen sich zwar die Arterien
zusammen, aber das Blut wird wohl auf Teufel komm raus der
Kälte entgegenwirken, mehr Blut durch die verengten Arterien
(der Blutumsatz wird gesteigert) sodass die Körpertemperatur
bei 38°C bleibt, da das vermehre Blut den Körper auf die
konstante 38°C halten kann.

Nene,

die Blutgefäße ziehen sich nicht wegen der Kälte zusammen, sondern weil der Körper das so will. Der menschliche Organismus reagiert sehr allergisch auf Temperaturschwankungen, allerdings betrifft das nur den Körperstamm, da dort die ganzen Organe und das Gehirn sitzen. Ob Hände und Beine nur 33° haben ist fast egal, solange dieses kalte Blut nicht in den Körperstamm kommt bzw. nicht in großen Mengen.

Daher leitet der Körper als Schutzmechanismus die Zentralisation ein. Die Blutgefäße in den Extremitäten verengen sich, der Blutfluss wird hier reduziert. Daher sollen bei stark unterkühlten Extremitäten diese nicht warm gerieben werden (als Hilfeleistung), da sonst das kalte Blut in den Körperstamm fließt und im schlimmsten Fall den Kreislauf zum Erliegen bringt.

Gruß