Loglineares Modell und Odds Ratio Interpretation

Hallo,

Ich habe einige Fragen zum loglinearen Modell (Kreuztabellen), welche ich mir mittels Literatur noch nicht beantworten konnte:

  • Ist es richtig dass der Odds Ratio als „gruppe X hat eine um 8 / 0.40 o.ä. höhere Wahrscheinlichkeit als Gruppe Y, Merkmal A aufzuweisen“ interpretiert wird? (wenn es nicht um medizinische Daten geht)

  • Kennt ihr ein einfaches Buch/eine einfache Beschreibung der Berechnung des loglinearen Modells? Also wie die Berechnung zu Stande kommt…

  • Wie heißt die Korrektur, welche bei Nullhäufigkeiten ein Delta von (z.B. in Spss standardmäßig) .05 zu den Zellhäufigkeiten addiert?

Danke!

LG, Christiane

Da kann ich leider helfen. Sorry
Grüße
Fred

Hallo Christiane,

(a) Zum Odds Ratio sagt man im Deutschen Wettquotient. Bei einem OR von 3:1 stehen die Chancen (zu gewinnen) 3 zu 1. Bei einer fairen Wette, wäre die Chance dreifach, den Einsatz zurück zu erhalten. Bei 3+1 Versuchen wird man 3 mal gewinnen, 1 mal verlieren, bzw. 75% der Zeit gewinnen.

(b) Eid, M., Gollwitzer, M. & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz.
Kapitel 20, insb. Kap. 20.1 und 20.2

© continuity correction, im Deutschen häufig als Kontinuitätskorrektur oder Stetigkeitskorrektur bezeichnet. s. z.B. Bortz, J, Liener, G.A. & Boehnke, K. (2008). Verteilungsfreie Methoden in der Biostatistik (3. korr. Aufl.). Heidelber: Springer. S. 91

Gruß, Walter.

Hallo Walter,

Dankeschön für den guten Literaturtipp! :smile:

Eine Frage habe ich zur Interpretation des loglinearen Modells dennoch… vielleicht möchtest du sie mir beantworten?

Ich habe mittels loglinearem Modell erfasst, ob ein Merkmal häufiger von „Gruppe A“ oder „Gruppe B“ genannt wird. Dementsprechend habe ich 2 Variablen mit jeweils 2 Ausprägungen („AV“ sind die Nennungen, Dummy-kodiert)

Beispiel (nur deskriptiv, p=.10)

------------ nein -------- ja
Gruppe A — 11,5 -------- 2,5
Gruppe B — 5,5 -------- 5,5

Mein Prof. meinte, dass ich nicht interpretieren darf, dass Gruppe B das Merkmal häufiger nennt als Gruppe A, sondern interpretieren muss, dass Gruppe A es häufiger nicht nennt, als Gruppe B.

Aber das loglineare Modell gibt ja nur einen Signifikanzwert aus, mit dem Hinweis, dass alle anderen Signifikanzwerte redundant sind.

Darf man wirklich nur so interpretieren?
Woran kann man das ablesen? (Es gibt ja keinen kritischen Wert? Residiuen sind doch auch 0.00)

Dankeschön im Voraus.
Glg, Christiane

Hallo Christiane,

da bin ich überfragt, ich habe das zuletzt 1980 gemacht.

Eine Überlegung nur: Wnn die Residuen Null sind, hast du evtl. ein saturiertes Modell gerechnet, d.h. incl. der Interaktion. Das ist wohl nicht Sinn der Sache. Wenn ja, dann nimm die mal raus und schaue den Fit an.

@kritischer Wert. Im übertragenen Sinne gibt es den schon, denn es handelt sich wohl um eine Chi-Quadrat-Statistik, und da wäre er bei df=1 bei 3.841

Sorry, mehr kann ich nicht sagen, da ich auch nicht weiss, worum es sich bei den Werten in der Tabelle handelt.

Vg, Walter.