Lohnt es sich für 2-3 Monate Freiberufler zu sein?

Hallo,

Ich habe meinen alte Anstellung (Produktmanager für Software) gekündigt und bin seit dem 1.April arbeitslos. Ein Unternehmen, dass mich einstellen möchte habe ich auch schon gefunden, aber es gibt ein ‚Problem‘:
Es handelt sich dabei um ein Start-up Unternehmen, dass gerade in einer Finanzierungsrunde steckt und zur Zeit keine neuen Einstellungen vornehmen kann. Sie haben mich gebeten für zwei oder evtl. drei Monate für sie als Selbstständiger für einen relative kleinen Betrag von 2400€ zzgl. Umsatzsteuer ‚auf Rechnung‘ zu arbeiten.
Ich frage mich aber, ob sich der ganze Aufwand (Anmeldung beim Finanzamt, freiwillige Krankenversicherung, etc) für einen so kurzen Zeitraum überhaupt lohnt. Da ich Diplom-Designer bin kann ich als Freiberufler arbeiten und muss kein Gewerbe anmelden. Jedoch wäreich nur für diese Unternehmen tätig und somit abhängig beschäftigt und damit rentenversicherungspflichtig.
Lohnt sich der Aufwand Eurer Meinung nach?

Guten Tag,

sobald Sie nur einen Auftraggeber haben - ist es für das Arbeitsamt keine „echte“ Selbstständigkeit.
Für 3 Monate ist in der Tat zu überlegen - was Sinn macht - letztendlich müssen Sie entscheiden.
Machen Sie sich eine Liste der Vor- Nachteile (auch monetär). Um z.B. den Gründungszuschuss für diese Zeit vom Arbeitsamt zu erhalten müssen Sie einen Businessplan einreichen.
Die Anmeldung zur KV und FA ist da nur der kleinere Aufwand.
Vielleicht können Sie sich mit dem neuen Arbeitgeber anderweitig einigen, wie Sie den monetären Ausgleich für diese 3 Monate nachher (im ARbeitsvertrag geregelt) erhalten.

Freundliche Grüße
1a-Startup

Hallo,

ich finde, der Aufwand lohnt sich durchaus mit Aussicht auf eine feste Bindung an das Unternehmen. Als freiberuflicher Designer ist der Auwwand doch gar nicht hoch. Ein Anruf beim Finanzamt, um die Steuernummer zu beantragen und ein Anruf bei der Krankenkasse für die freiwillige Krankenversicherung.
Bei 3 Monaten würde ich die Sache mit der abhängigen Beschäftigung schenken - ich habe am Anfang meiner Selbständigkeit 2 Jahre nur für eine Firma gearbeitet, es hat NIE jemanden interessiert. Und bei der momentanen Wirtschaftslage habe ich die damals so geläufige Vokabel „Scheinselbständigkeit“ schon ewig nicht mehr gehört.
Evtl. bist Du ja auch nicht ganz ausgelastet und könntest nebenher noch einen zweiten Kunden akquirieren…und würdest in ein paar Monaten gar nicht mehr in eine Festanstellung zurück wollen ?!
So war es bei mir und ich bin inzwischen seit über 15 Jahren als Designerin erfolgreich selbständig.
Viel Erfolg
Kathrin

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Vielen Dank für die Antwort. Anspruch auf den Gründungszuschuss habe ich bis
Ende Juni leider nicht, da ich ja selber gekündigt habe. Die verspätete Vergütung
ist generell keine schlechte Idee, aber letztlich kommt es teuer. Ich zahle zuerst
die freiwillige Krankenversicherung für 2 bis 3 Monate und muss von den
Einkünften später nochmals 15% an die KV geben. Aber ja, es erspart mir den
administrativen Aufwand. Legal ist es aber nicht, oder? :wink:

Guten Tag,

sobald Sie nur einen Auftraggeber haben - ist es für das
Arbeitsamt keine „echte“ Selbstständigkeit.
Für 3 Monate ist in der Tat zu überlegen - was Sinn macht -
letztendlich müssen Sie entscheiden.
Machen Sie sich eine Liste der Vor- Nachteile (auch monetär).
Um z.B. den Gründungszuschuss für diese Zeit vom Arbeitsamt zu
erhalten müssen Sie einen Businessplan einreichen.
Die Anmeldung zur KV und FA ist da nur der kleinere Aufwand.
Vielleicht können Sie sich mit dem neuen Arbeitgeber
anderweitig einigen, wie Sie den monetären Ausgleich für diese
3 Monate nachher (im ARbeitsvertrag geregelt) erhalten.

Freundliche Grüße
1a-Startup

Vielen Dank für die Antwort! Ja, wenn man sich die RV für zwei Monate spart
(darum geht es ja bei der Scheinselbstständigkeit), ist das schonmal nicht
schlecht. Bleibt aber das Versteuern der Einkünfte. Ich glaube auch nicht, dass es
sooo viel Aufwand ist aber ich muss mich dann da halt erstmal reinfinden und will
mir für 8 bis 12 Wochen nicht extra einen Steuerberater zulegen.

)

Hallo nochmal,
ich weiss nicht, warum sich so viele - besonder Kreative :wink: immer so scheuen, mal direkt beim Finanzamt anzurufen. Das kann einem - speziell indeinem Fall - den Steuerberater sparen, wenn man
nett daher kommt.
Einfach mal vorbeigehen und dumm tun (muss man meist ja gar nicht, istman in dem Bereich ja sowieso).
Mir hat damals eine Sachbearbeiterin ganz viel geholfen. Denn: es gibt keine Steuerberaterpflicht und insofern MÜSSEN die Herren und Damen beim Finanzamt sich mit Fragen auseinandersetzen bzw. jedem helfen, der es nicht selbst kann. Und mit Freundlichkeit kommt man da wirklich weit. Wie das eben bei Beamten ist, beim kleinsten Anzeichen von Bockigkeit wird’s schwierig, aber man hat ja mit schwierigen Kunden auch gelernt, die Zähne zusammenzubeißen.

Viel Erfolg, du machst das schon !
KAthrin

Wenn Sie keinen Anspruch auf AL haben ist der ganze Aufwand in der Tat für nur 2 Monate sehr gross.
Vielleicht passt eine Art Beratervertrag vorab mit Sonderzahlung später. Wg. der steuerlichen Fragen empfehlen ich Ihnen einen Steuerberater zu fragen - dazu darf ich leider keine Auskunft geben.

So groß ist der Aufwand nicht. Selbst krankenversichern und das wars schon. Aber wenn man nur für ein Untrnehmen tätig ist, ist dies eigentlich eine Scheinselbstständigkeit und könnte daher problematisch sein.
Lg
Natascha

Hallo,
ich war zu meiner Zeit nicht freiberuflich tätig, sondern musste ein Gewerbe anmelden, daher kann ich zum Thema freiberufliche Tätigkeit wenig sagen.

Grundsätzlich war der Aufwand nicht sehr hoch, wenn man weiß was es alles zu tun gibt. Wichtig waren in meinem Fall die Anmeldung des Gewerbes, die Meldung bei der Krankenversicherung, sowie die steuerrechtliche Behandlung. Ich persönlich war als steuerrechtlicher Kleinunternehmer tätig, d. h. aufgrund geringen Umsatzes Rechnungen ohne USt ausgestellt.

Ob es sich lohnt müssen Sie letztendlich selber wissen, aber der Aufwand ist nicht all zu groß.

Gruß,
Manfred Maierhofer

Hallo,

wir haben die Sache noch nicht hinter uns, deshalb kann ich dazu nichts sagen. Bei einer so kurzen Zeit ist evtl. keine Rentenversicherung fällig, am besten dort dirkt erkundigen.

mfg Kristin

Hallo

Erstmal. Rentenversicherungspflichtig bist du sowieso. Allerdings hat man die Möglichkeit wenn man als Freiberufler über sein eigenes Gewerbe arbeitet (nenn das Gewerbe wie du willst) für einen sogenannten halben Beitrag zu zahlen . Ich glaube 295€ . Das lohnt sich dann wenn man ein recht hohes Einkommen hat. geht aber auch nur für 1,5 Jahre oder so. Ich kann mich auch irren.
Kranken versicherung ist daran immer das teuerste.
Beim FA musst (solltest) du eine steuerliche Vorrauszahlung machen. Da Du arbeitslos bist bekommst Du nächstes Jahr dann sicherlich reichlich Steuern zurück.
2400 brutto ist sicher nicht die Welt, aber als FB kannst Du ja noch für andere Unternehmen arbeiten, die Lage sondieren und schauen ob sich nicht was lohnenderes findet. Ich denke in einer Firma findet man eher Kontakte und kann sich entsprechend weiter entwickeln. Grad in Deiner Branche ist es wichtig am Ball zu bleiben.
Abgesehen davon: Wenn Dein zukünftiger Auftraggeber Dir sagt er braucht Dich für 2-3 Monate als FB, dann geh definitiv von mehr aus.
Und als Manager kannst Du sicher mehr als nur ein kleines Softwareunternehmen managen.
Hab Mut

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