Liebe wer-weiss-was-Mitglieder,
wir wohnen in einem Reihenmittelhaus, das mit Heizöl beheizt wird. Um Heizöl zu sparen, möchten wir uns einen Kaminofen kaufen. Nun ist meine Frage, ob damit Geld gespart wird oder das gekaufte Holz genauso teuer ist? Wer hat Erfahrung damit gemacht? Ist ein Pelletofen sinnvoller?
Danke für Eure Antworten!
Jasmin
Hallo!
Lohnen tut es alleine schon wegen der gemütlichen Abende, die man davor verbringen könnte…
Aber auch Heizöl läßt sich einsparen. Finanziell richtig lohnen wird es sich, wenn man an das Brennholz relativ günstig herankommt (Ein Nachbar z.B. arbeitet in einer Druckerei. Die Papier-Rollen werden dort auf Einweg-Paletten aus trockenem, unbehandeltem Holz angeliefert. Er zerlegt, „entnagelt“ und verheizt diese Paletten, die er kostenlos bekommt und der Firma die Entsorgung abnimmt, seit einigen Jahren problemlos).
Gruß Walter
Hallo Jasmin 12,
das hängt auch sehr stark davon ab, was für einen Ofen man sich einbauen lässt.
Bei den relativ billigen Kaminöfen aus dem Baumarkt braucht man vergleichsweise viel Holz, da die Öfen mangels Wärmespeichervolumen nach dem Abbrennen des Holzes auch recht schnell wieder auskühlen. Die heizen nur, solange das Feuer brennt und immer wieder Holz nachgelegt wird.
Alternativ dazu gibt es Öfen/Kamine, die innen komplett aus Schamotte aufgebaut werden und außen nach Belieben mit Kacheln oder Putz verkleidet werden können. Der Schamotte-Kern speichert die Wärme lange und gibt sie über viele Stunden ab. (Wir haben einen Biofire, der auch nach 12 Stunden noch warm ist und dafür nur eine Ladung Holz benötigt.) Allerdings sind diese Kamine in der Anschaffung entsprechend teurer. Sie können aber ganz individuell geplant und an die Raumgröße angepasst werden.
Dann gibt es noch die Kamin-Bausätze (z.B. Hark oder Kago), die von außen wie ein richtiger Kamin aussehen, aber im Grunde nur eine aus Gasbeton gemauerte Fassade sind, in die ein Heizeinsatz integriert wird. Das Problem hierbei: auch ihnen fehlt die Substanz zur Speicherung der Wärme, da im Inneren um den Einsatz herum nur Luftraum ist.
Das sind unsere Erfahrungen. Wir hatten zuerst einen Hark-Ofen - jetzt einen Biofire und dazwischen liegen, was die Heizleistung anbelangt, Welten.
Viele Grüße und schöne Weihnachten!
florestino
Hallo Jasmin,
ob mit der zusätzlichen Holzheizung Geld gespart wird, könnte ich in einem Jahr beantworten. Wir haben erst jetzt wie oben geschrieben einen relativ teueren Ofen mit Specksteinen gekauft.
Meine bisherige Erfahrung: Das Ofenrohr geht bei uns, aus optischen Gründen, vom Ofen aus waagrecht in die Wand. Das würde ich nicht mehr machen. Ein Teil der Wärme geht über das zu kurze Rohr, über den Aussenkamin, ins Freie. Fazit: Die Heizleistung steigt je länger das Ofenrohr im Raum verläuft.
Wie viel Wärme die Specksteine aufnehmen und wie lange sie die Wärme abgeben, die Frage stelle ich mir auch immer wieder. So aus dem Bauch heraus darf man da nicht zu viel erwarten.
Und wenn die Wärmeabgabe des Holzofens nicht über alle Räume verteilt werden kann, mußt du die relativ schnell steigende Raumwärme über ein geöffnetes Fenster ins Freie abführen.
Weiter sollte die jetzige Zentralheizung sehr schnell auf die Erwärmumg der Räume reagieren und abschalten. Tut sie das nicht, reduziert sich die Kosteneinsparung durch den Holzofen.
Im Nachhinein würde ich die Mehrkosten für einen Pelletofen in Kauf nehmen. Mit dieser Technik lasse sich der Holzöfen, ähnlich einem Öl oder Gasofen gut auf die gewünschte Raumtemperaturen einstellen.
MfG Wolfgang