Hallo!
Ob sich das in dem Bereich lohnt? Ich weiß es auch nicht. Auf jeden Fall musst Du vermutlich eine Weile damit leben, dass Deine neuen Kollegen Dich immer als den Betonbauer oder Bauarbeiter bezeichnen.
So kenne ich es jedenfalls von ehemaligen Umschülern, die über eine Zeitarbeitsfirma einen Einsatz im Büro hatten und von den dortigen Mitarbeitern eben nicht voll als Kaufleute akzeptiert wurden, sondern immer mit ihrer alten Berufsbezeichnung tituliert wurden.
An Deiner Stelle würde ich, bevor ich es in einem ganz anderen Bereich versuchen würde, erst mal über eine Fortbildung nachdenken. Was spricht denn dagegen, Meister oder Techniker zu werden? Auch diese Leute machen weniger schwere Arbeiten und die Ausbildungen bauen auf Deinen Kenntnissen auf. Dazu kommt, dass Du später mehr verdienen könntest. In einem neuen Beruf fängst Du aber mit fast 30 dann wieder mit einem Einsteigerlohn an.
Abgesehen davon gibt es auch in der Metallindustrie anstrengende, körperliche Arbeit. Wenn Du das vermeiden möchtest, wäre ein Büro-Job vielleicht besser.
Ich kenne mich in der Baubranche nicht aus, aber Maschinenbau-Techniker stehen auch nicht mehr an Maschinen oder Werkbänken, sondern haben i.d.R. ein lauschiges Plätzchen im Büro. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Bau-Technikern ähnlich sein könnte. Informier Dich doch mal!
Grundsätzlich ist es für Deine Laufbahn und Verdienstmöglichkeiten immer besser, wenn Du auf bereits bestehende Kenntnisse aufbaust, anstatt etwas völlig neues zu beginnen. Solange Dir Dein alter Bereich nicht total unsympathisch ist, solltest Du lieber Deine Karriere fortsetzen, anstatt wieder ganz von vorn anzufangen. Ist Dir Dein Job aber total verhasst, ist das etwas anderes.
Und noch etwas: Weiterbildungen kann man auf verschiedene Weise machen, neben der Vollzeitschule gibt es an vielen Orten Abendschulen und einige Institute bieten Fernlehrgänge an. Eine neue Ausbildung würde aber Vollzeit mit wenig Einkommen bedeuten. Das muss auch finanzierbar sein. Fernlehrgänge haben oft den Vorteil, dass man jederzeit anfangen kann, aber den Nachteil, dass sie relativ teuer sind. Ich hatte mal eine Kollegin, die den Maschinenbau-Techniker über ein Fernlehrinstitut machte. Sie war sehr zufrieden mit dieser Art zu lernen. Es erfordert aber relativ viel Selbst-Disziplin.
Ein Abend- oder Fernlehrgang hat aber noch einen großen Vorteil: Dadurch, dass Du es nebenbei machst, behältst Du Deinen Job und kannst Dich nach dem Abschluss der Weiterbildung aus einer ungekündigten Position heraus bewerben, bzw. den alten Job solange weitermachen, bis Du einen passenden neuen gefunden hast.
Also überlege es Dir gut und rede auch mal mit Leuten, die Dich gut kennen darüber.
Gruß
Anne