ich habe eine Frage zu folgendem Satz, der aus einem expressionistischen Gedicht stammt:
„Viel Himmel liegt zerstrümmert auf den herben Dingen“
Handelt es sich hierbei um ein PO oder ein Lokaladverbial?
Ich bin zu 90 % der Meinung, dass es ein PO sein muss, da man die PP mit „worauf“ erfragt und somit die Regel zutrifft, dass es sich um ein PO handelt, wenn in der Frage die entsprechende Präposition auftritt.
Bin mir aber nicht ganz sicher, ob man die PP nicht evtl. auch mit „wo“ erfragen kann - das spräche dann ja für ein Lokaladverbial.
Über eine kurze Antwort wäre ich daher dankbar! LG
Ich bin für die Adverbiale des Ortes, da man „liegen“ eigentlich nicht mit einem festen Präpositionalobjekt lernt, sondern das „auf“ ganz frei gegen „unter“, „im“, „neben“ etc. austauschbar ist.
Nach einer adverbialen Bestimmung des Ortes kann man nicht nur mit WO fragen, sondern auch mit WOHER, WOHIN, WORAUF etc.
Ein PO kann man mit Hilfe der folgenden Kriterien von einer AB unterscheiden:
a) bei einem PO sind Verb und Präposition zu einer festen Wendung verschmolzen:
Ich habe mich in dich verliebt => verlieben in jmd
Ich hoffe auf Götze => hoffen auf jmd
b) Darum lässt sich die Präposition bei einem PO auch meist nicht austauschen. Ich habe mich neben dich verliebt? Ergibt einen völlig anderen Sinn. aber ob ich mich neben, unter, aufs oder ins Sofa setze, ergibt im Prinzip alles einen ähnlichen Sinn.
c) Das PO gibt eher eine übertragene Bedeutung wieder, die adverbiale Bestimmung eine wortwörtliche. Wenn ich auf Götze hoffe, stehe ich nicht auf dem armen Kerl und hoffe in der Gegend herum (das wäre eine wörtliche Bedeutung der Präposition), sondern es ist eine abstrakte, übertragene Richtung meiner Hoffnung gemeint.
Schöner Witz, mit dem man sich diese drei Kriterien gut merken kann:
Sagt ein Student: Ich habe mich in Hamburg verliebt!
Sagt der andere: Wieso? Köln ist doch viel schöner!