Hallo,
Mir ist seit ein paar Tagen aufgefallen, dass ich manchmal Akustik nicht mehr richtig lokalisieren kann… So richtig bewusst ist es mir eigentlich erst geworden als eine Freundin meinen Namen rief, ich ihn zwar deutlich hörte, aber mich zur falschen Richtung nach ihr umgedreht habe… Seit ca einer Woche passiert mir das jetzt schon täglich … Ich empfinde es nicht wirklich als schlimm, aber hat jemand ne Ahnung woran das liegen könnte?
Hi,
also die räumliche Ortung von Schallereignissen durch das Gehör geschieht im Wesentlichen auf Grundlage von zwei Effekten:
- Lautstärke- und Frequenzgehalt-Unterschiede zwischen beiden Ohren: Wenn ein Schallereignis von rechts kommt, wird es aufgrund der dämpfenden Wirkung des Kopfes vom linken Ohr leiser und dumpfer erfasst als vom rechten.
- Laufzeitunterschiede zwischen den beiden Ohren: Wenn ein Schallereignis von rechts kommt, erreicht es das rechte Ohr früher als das linke.
Diese beiden Informationen werden vom Gehirn kombiniert und ausgewertet und daraus die Richtung bestimmt.
Es gibt also mehrere mögliche Gründe, weshalb bei dir die Ortung nicht mehr wie gewohnt funtktioniert.
Es könnte z.B. sein, dass die Empfindlichkeit eines deiner Ohren durch irgendetwas stark gelitten hat.
Nehmen wir mal an, dein rechtes Ohr wäre deutlich weniger empfindlich als das linke. Kommt jetzt wie oben beschrieben ein Signal von rechts werden die eigentlich vorhandenen Pegelunterschiede durch die entgegengesetzen Empfindlichkeitsunterschiede deiner Ohren wieder ausgeglichen und die Ortung funktioniert auf diese Weise nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr.
Ein Signal was dann von links kommt müsste aber bei diesem Beispiel weiterhin korrekt geortet werden können.
Hast du mal darauf geachtet ob das in ganz bestimmten Situationen auftritt? Also z.B. immer wenn was eigentlich von rechts kommt, bist du verwirrt, sonst aber nicht? Das wäre dann ein Hinweis darauf, dass du wirklich auf einem Ohr schlechter hörst als auf dem anderen.
Teste das doch mal, z.B. in dem du nur die eine Seite eines Kopf- oder Ohrhörers nimmst und den abwechselnd ans linke und rechte Ohr hälst. Hörst du beides gleich laut? Klingt es bei beiden Ohren auch annähernd gleich, oder gibt es deutliche Unterschiede (heller, dumpfer, etc)? Ist natürlich nur ein ganz ganz grober Test!
Die zweite Möglichkeit ist die, dass eben die Auswertung der Laufzeit-Unterschiede nicht mehr richtig funktioniert. Das ist dann aber eben keine Sache des physischen Gehörs selber, sondern der Verarbeitung im Gehirn.
Was es dafür dann alles für Ursachen geben kann, weiß ich leider auch nicht. Stress? Psychische Belastung?
Auf jeden Fall solltest du mal zu nem Ohrenarzt gehen und einen Hörtest machen (das kostet in der Regel nichts). Der zeigt dann wie empfindlich deine Ohren über den gesamten Hörfrequenzbereich sind, und ob es dort Unterschiede gibt.
Und wahrscheinlich kann der Arzt dir auch was zu der zweiten möglichen Ursache sagen.
Also, ich hoffe ich konnte dir erstmal ein paar nützliche Infos geben. Falls du noch Fragen hast, meld dich gerne!
Alles Gute,
Dominik
Hallo,
Mir ist seit ein paar Tagen aufgefallen, dass ich manchmal
Akustik nicht mehr richtig lokalisieren kann… So richtig
bewusst ist es mir eigentlich erst geworden als eine Freundin
meinen Namen rief, ich ihn zwar deutlich hörte, aber mich zur
falschen Richtung nach ihr umgedreht habe…
Hallo Katharinaaa,
da bin ich überfragt - das ist ziemlich sicher keine Angelegenheit für einen Akustiker sondern eher für einen Neurologen. Ich kenne vergleichbare Effekte von Tinnitus Patienten, aber dann ist es meist kombiniert mit Störgeräuschen und Hörverlust. Ich würde auf jeden Fall zügig einen Neurologen aufsuchen, sicherheitshalber.
Gruß + viel Erfolg,
Markus Bertram
Du solltest als erstes zum HNO-Arzt gehen. Kann sein, dass eines deiner Ohren im Mittel- oder Innenohrbereich was hat und du deine Wahrnehmung nicht wie gewohnt interpretieren kannst. Falls die Ohren ok sind, liegt es vermutlich an der Verbindung zwischen Ohr und Gehirn, also im neuralen Bereich.
Es muss aber nix schlimmes sein, dein Gehör kann auch durch erhöhten Stress etc. aussetzen.
Es ist also eher eine Frage für einen Arzt als für einen Akustiker.
Liebe Grüße
Hallo Katharinaaa,
eigentlich befasse ich mich mehr mit der „technischen Akustik“, hab aber im Angesprochenen Bereich auch inzwischen einige Erfahrungen. Zufällig gerade vor ein paar wochen hatte ich ein ähnliches, zum Glück nur kurzzeitiges Empfinden (für mich im Beruf schon problematisch): Ich hatte eine Zeit lang sehr wenig schlaf bekommen, privat plötzlich extreme Probleme und am gleichen Tag bei einem Laborversuch mit Lautsprechern einige Zeit lang einen recht lauten, „fiesen Ton“ hauptsächlich auf´s linke Ohr bekommen. Danach für ca. einen Tag das gefühl, daß meine gesamte akustische Umwelt irgendwie asymetrisch ist und links hörte sich alles irgendwie dumpf an. Abends im Bett kam, nur wenn ich auf der linken Seite lag, ein „Ohrgeräusch“ auf. Nachdem ich richtig durchgeschlafen hatte und die Probleme überschaubar wurden war alles wider in Ordnung. Ich hab gleich das „Umfeld“ bei mir mit beschrieben, um anzudeuten welche Einflussfaktoren es geben kann, und das man gerade beim Gehör nur schwer zwischen psychisch und organisch unterscheiden kann (psychischer Stress kann bekantlich ja auch Herzinfarkt verursachen, und wie subjektiv das Hörempfinden ist, merkt man z.B. wenn man abends im Büro den PC ausschaltet: erst dann merkt man, das die Kiste den ganzen Tag gerauscht hat.)Wenn mehrere Faktoren zusammentreffen, z.B. Stress und starke Gehörbelastung, können sich Gehörirritationen einstellen, die man evtl. nicht sofort begründen kann (ich war ja schon oft in der Disco, ich hab den Stress ja schon ewig, …)Außerdem können noch andere medizinische Faktoren dazu kommen: z.B. allergische Reaktionen die auf die Rachen-Ohr-Verbindung schlagen, eine (leichte) Entzündung im Ohr, Wasser im Ohr, daß sich tiefer als üblich im Gehörgang versteckt, …
Das war jetzt ein ganzer Stapel an möglichkeiten, und es hört sich einiges davon irgendwie nach Tinitus an, aber ich will dich nicht verunsichern oder dramatisieren, sondern eher sensibilisieren. Mein erster Tipp: lass das Wochenende mal ganz ruhig ablaufen: lange schlafen, Ruhe, Entspannung, Sauna eher nicht (Kreislaufbelastung!)… wenn du zu Allergieen neigst hilft evtl.(vorübergehend) ein kräftiger Stoß Nasivin o.ä. (ja, in die Nase!). Das lässt den o.g. Verbindungsgang abschwellen, auch wenn gerade nicht „Saison“ ist, wenn´s hilft weißt Du schon mal, daß da aus irgend einem Grund was angeschwollen war. Andererseits würde ich die Sache aber nicht verschleppen, wenn sich die Situation in ein paar Tagen nicht verbessert, würd ich zum Arzt gehen (einen „guten“, leider gibt es sehr viele „Pauschalmediziner“ die sich nur für das interessieren, was in 90% der Fälle hilft, für den Rest interessieren sie sich nicht und machen sich nicht die Mühe, die 10% in der Masse zu erkennen) (oder evtl. besser sofort? -Vorsichtsklausel- ) „Gehörirritationen“ müssen nicht immer der in der Presse breitgetretene Tinitus sein, es gibt auch noch den guten alten „Hörsturz“ (auch einseitig), der nicht immer so spektakulär ablaufen muss wie oft beschrieben. Aber gerade bei diesen Sachen ist die Zeit ein wichtiger Faktor! Ist es eher ein organisches Durchblutungsproblem sollte man keinen Tag unnötig warten, ist es eher psychisch helfen ein paar Tage Ruhe. Meist ist es aber ein mix aus beidem und nachher kann man immer sagen „hätte ich doch …“
So, vorsichtshalber noch der Hinweis: ich bin kein Mediziner, meine persönliche Meinung kann keine medizinische Untersuchung ersetzen… usw. du kennst diese Texte ja!
Ich wünsche Dir erstmal ein erholsames Wochenende!
Wäre interessiert später mehr zu erfahren.
Gruß
Berti
Hey
Also mir ist bisher echt nicht aufgefallen dass das jetzt nur bei einer bestimmten „Seite“ passiert…
Einmal stand ne Person bei der Arbeit ca 5 meter hinter mir und hat meinen Namen gerufen und ich hab nach vorn geschaut… Hab aber jetzt auch noch nicht den Test mit den Kopfhörern gemacht, werd ich aber bei Gelegnehit mal ausprobieren …
Da macht die Sache mit dem Stress schon n bisschen mehr Sinn … Arbeite gerade als Ferienarbeiter seit acht Wochen (6-Tage Woche) in ner Fabrik bei der die Arbeit schon ziemlich stressig ist … Und dazu kommen dann noch andere Dinge …
Ich werd wohl erstmal abwarten wies nächste Woche aussieht (wenn ich nicht mehr arbeite) und dann gaaanz viel Zeit zum Ausruhen hab …
Hallo,
Also ich schätze jetzt auch mal dass es bei mir eher der Stress ist (8 Wochen Ferienarbeit, 6-Tage Woche,Vorbereitungen für n halbes Jahr im Ausland usw…) Zum Erholen bleibt mir diese Woche leider nur der Sonntag … aber ab übernächster Woche werd ich dann viel Zeit zum Ausruhen haben
Wenn es tatsächlich was mit dem Gehirn zu tun hätte wärs doof- meine Mutter hatte vor ca nem halben Jahr ne Gehirnblutung auf Grund eines Aneurysmas aber kann mir nicht vorstellen dass das jetzt was damit zu tun hat …CT lass ich im Oktober machen…(aber bist da wohl auch leicht überfragt )
So n Piepen im Ohr hab ich in letzter Zeit abends auch immer wieder wenn ich zur Ruhe komme…Also immer mehr Hinweise auf Stress… Somit warte ich erstmal ab was übernächste Woche bringt und dann mal schaun …
Vielen Dank
Hallo,
medizinische Probleme fallen nicht in mein Gebiet. Ich empfehle dringlichst, einen Arzt aufzusuchen.
Viele Grüße
Jürgen
Okay, dann denke ich mal stehen die Chancen gut, dass sich das mit der Zeit wieder legt.
Zeit zum Ausruhen…die hätt ich auch mal gern
Hallo
http://www.laermorama.ch/laermorama/modul_hoeren/rae…
tut mir leid, da kann ich nicht weiterhelfen.
Am besten Du holst Dir Rat von einem Mediziner.
Alles Gute,
Martin
Sorry, ich bin technischer Akustiker und kein Mediziner.
Gruss Steffen