Lost in Gesundheitssystem - wohin wenden?

Hi zusammen!
So, um hier gegen keine FAQ zu verstoßen, nennen wir die betroffene und völlig fiktive Person mal „Erna“. Sollte ich aus Versehen in der ich-Form von ihr schreiben, so heißt das keinesfalls, dass ich gemeint bin. Nehmen wir an, ich stehe dieser fiktiven Person sehr nahe und identifiziere mich sehr mit ihrem Schicksal.

Erna hatte am 4. Mai einen Bandscheibenvorfall, war eine Woche im Krankenhaus und wurde am 11.5. dort entlassen.
Am 9. oder 10. Mai wurde durch den sozialen Dienst eine Anschlußheilbehandlung über die Deutsche Rentenversicherung Bund per Fax beantragt. Als Wunsch wurden zwei Kliniken in der Nähe des Wohnortes angegeben und eine teilstationäre Behandlung.

Am Montag ging Erna wie angewiesen zum Hausarzt, der im Urlaub war, weshalb sie zur Vertretung ging. Der Arzt verschrieb die nötigen Medikamente, wollte aber auch auf Nachfrage kein Physiotherapie verschreiben und meinte:„Sie gehen ja dann eh zur Reha“
Erna dachte, die Sache läuft. Gegen Mitte der Woche schwante Ihr, dass dem nicht so sei und begann, den Sozialdienst, die Rentenversicherung und die in Frage kommenden Kliniken abzutelefonieren.

Außerdem Telefonat mit der Krankenkasse, die ja ein Interesse daran haben sollte, möglichst kurz Krankengeld für Erna zahlen zu müssen und Kosten zu sparen. Nicht zuständig, teilt man Erna mit.

Der abtelefonierte Sozialdienst von der Klinik kann Erna auch nicht helfen.

Am 22.5. dann telefonisch das Ergebnis: Der Bescheid liegt der Klinik vor, die Anschlußheilbehandlung könne frühestens am 28.6. beginnen.
Klein Erna also ab zum Vertreter-Arzt, Fragen wegen Medikamenteneinnahme angebracht und Physiotherapie verschrieben bekommen. Auf eine Nachfrage zwecks AHB die genervte Antwort des Arztes:„Wissen Sie, das ist mir eh alles egal. Nach dem 1. Kontakt bekomme ich als Vertretung eh keinen Cent mehr für Sie.“ Erna verließ ziemlich fassungslos die Praxis… Die Aussage bestätigte nur ihren Eindruck von der ärztlichen Behandlung durch die Vertretung.

Der Physiotherapeut ist natürlich ziemlich ausgebucht und hat vorerst nur einen Termin für diese Woche für Erna gehabt. Besser als nix. Und 100% mehr Physiotherapie als die gesamte letzte Woche.

Erna hat nun mehrere Fragen:

Was kann sie tun, um die AHB zu beschleunigen? Kann der Bescheid abgeändert werden in eine stationäre AHB? Hat Erna Anspruch darauf? Wie kann man vorher abklären, dass die angegebene Klinik auch zeitnah Kapazität hat?

Wo kann Erna sich über diese unglaublich sinnlosen Abläufe beschweren? Wer nimmt sowas entgegen? In einem Infoschreiben stand etwas von „innerhalb von 14 Tagen“ solle die AHB stattfinden? Ist das irgendwo gesetzlich festgeschrieben?

Danke und schöne Grüße von Erna
kernig

Hallo,
Beschwerde sollte hier an den Träger der Reha,also den Rentenversicherungsträger gehen, es ist nämlich nicht üblich,dass bei einer Beantragung aus der stationären behandlung heraus, die AHB.so lange verzögert bewilligt wird. Neben der Beschwerde empfehle ich nochmals die Hilfe der Krankenkasse zu suchen, die könnte ggf. beim RV-Träger,weil es ja auch im eigenen Interesse liegt,eine Vorverlegung
der Reha erreichen(kommt eben auch auf die Kasse an).Was den Arzt betrifft, so ist das schon ein starkes Stück,andererseits kann aber auch nachvollzogen werden, dass er keine Therapie einleten will,wenn die AHB. ins Haus steht. Grundsätzlich richtig ist, dass eine AHB nur dann eine AHB ist, wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach Entlassung aus der stationären Behandlung angetreten wird, aber wie man sieht, Ausnahmen scheinen die Regel zu bestätigen.
Gruss
Czauderna

Unabhängige Patientenberatungsstelle
Hi,

vielleicht könnte Erna uach noch von der unabhängigen Patientenberatung weitergeholfen werden?

http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/ueber-u…

Viele Grüße
Stefanie