Hallo,
ich will nochmal das Lottoschein-Problem aufgreifen. Das ist nämlich doch komplizierter, als ich dachte.
Es soll mal nur um den Sechser gehen, und ich gehe mal von 13,9 Mio. möglichen Tipps aus.
Ich übertrage das Problem jetzt mal auf das Urnenmodell. Da sind 13,9 Mio. Kugeln drin. Eine davon ist rot (Sechser-Tipp), alle anderen weiß. Einen Tipp abzugeben bedeutet dann, eine Kugel zu ziehen.
Bei mehreren Tipps muss man jetzt unterscheiden, ob man definitiv verschiedene Tipps abgibt oder die Scheine zufällig ausfüllt, so dass es auch sein kann, zweimal den gleichen Tipp abzugeben.
Dieser zweite Fall ist rechnerisch einfacher. Er entspricht „Ziehen mit Zurücklegen“. Und jetzt kann man die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser ausrechnen, wenn man n Lottoscheine zufällig ausfüllt: Bei einem Schein entspricht die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser 1/13,9 Mio., die für eine Niete 1 - 1/13,9 Mio. Bei n zufälligen Tipps ist die Wahrscheinlichkeit für eine Niete dann
(1 - 1/13,9 Mio.)n.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser ist dann
1 - (1 - 1/13,9 Mio.)n.
Das ist übrigens die Lösung von Walter im Thread weiter unten.
Mit einem gewöhnlichen Taschenrechner kann man das für große n nicht mehr ausrechnen, man kann die Formel aber so umstellen:
W = 1 - exp(n * ln(1 - 1/13,9 Mio.))
Auch wenn man 13,9 Mio. Lottoscheine (zufällig) ausfüllt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht 1, sondern etwa 0,632. Bei 20 Mio. Lottoscheinen ist sie etwa 0,763.
Schwieriger ist die Sache, wenn ich doppelte Tipps ausschließe. Das entspricht „Ziehen ohne Zurücklegen“. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sechser bei einem Tipp ist natürlich 1/13,9 Mio. Beim zweiten Tipp ist sie aber 1/(13,9 Mio. - 1) usw. Wie man jetzt weiterrechnet, da bin ich mir nicht so ganz sicher. Vielleicht kann mal jemand von Euch weiterdiskutieren.
Gruß
Olaf