unplausible Werte
Hallo,
vielleicht kann mir jemand bei zwei Fragen zu einer
Lüftungsanlage helfen. In einem Mehrfamilienhaus gibt es einen
Dachlüfter, der 7 Bäder und 7 Küchen a jeweils 10m² entlüftet.
Er leistet maximal 2.500 m²/h und läuft auch im Maximalbetrieb.
Leistet er die wirklich oder sind das Angaben vom Leerlaufverhalten des Lüfters?
2500m³/h bei einem Temperaturunterschied von 40grd (bei innen 20°C und außen ca. -20°C) wären eine Wärmekapazität von ca.
2500m³ * 1,2kJ/(m³grd) * 40grd = 120000kJ = 120000kWs = 33,3kWh für eine h.
Pro Tag würde dann um die 800kWh sinnlos weg gelüftet.
Das wären selbst bei günstigen Kosten ca. 50€ täglich, die im Winter bei knackigen Frost durch Rohr gehen. Soviel zur ökonomische Bilanz.
in 14 Räumen mit ca. 10m² und ca. 2,8m Deckenhöhe ergäbe es auch eine Luftaustauschrate von ca. 10 Minuten. Das wäre kurzzeitig ganz zweckmäßig, wenn jemand gerade ein gewaltige „Ein“ gelegt hat und mit den Ausdünstungen akute Atembeschwerden bei versehentlich hinzukommenden Mitbewohnern verursacht.
Für den Dauerbetrieb wäre es heftig übertrieben.
Praktisch halte ich die Zahlen auch für reinen Nonsense.
2500m/h sind knapp 700l/s.
Angenommen man hat ein Rohr mit 20cm Durchmesser, dann wäre die Strömungsgeschw. im Rohr über 20 m/s. Das ist schon heftiger Wind.
Um das zu schaffen, brächte man keinen Lüfter, sondern ein recht fettes Gebläse,
das selbst noch mal mit Leistungsaufnahme im kW.Bereich zu Buche schlagt.
- Kann es sein, dass dies vollkommen überdimensioniert ist?
Ja, extrem.
Es wird aber nicht so sein, weil der Lüfter womöglich ohne jegliche Last die 2500m³/h schafft, aber nie und nimmer mit dem Gegendruck der ganzen Anlage.
Was für ein Lüfter ist das? Größe, Bauart?
Da sinkt der Durchsatz sicher auf eine Bruchteil.
Was konkret durch geht müßte man messen , z.B. im Hauptlüftungsrohr mit einem Strömungsmessgerät (Handanemometer) oder mit einer Staudrucksonde
(Prandtl-Rohr oder Pitotrohr und U-Rohr als Anzeige).
Gibt es da Tabellen oder RIchtwerte, wie viel Leistung ein
Dachlüfter haben soll? Der entstehende Luftzug und das
Strömungsgeräusch in den Wohnungen ist nämlich sehr stark.
Du willst doch nicht die Leistung wissen, sondern den Volumenstrom, oder?
Vernünftig wären ca. 0,5* Raumvolumen pro h.
Bei ca. 400m³ Raumvolumen in 7 mal Bad+Küche also ca. 200m³/h
Weil es eben Bad und Küche sind, kann man evtl. etwas mehr lüften (max. 300…350m³/h)
Allerdings sollte man bedarfsgerecht lüften können.
Der Lüfter läuft also etwas schneller und an Zuluft-Gittern kann man die Menge bei Bedarf reduzieren. Der Lüfter sieht dann einen höheren Strömungswiderstand und schafft eben weniger Volumenstrom. Wer mehr lüften will, kann auch das Gitter öffnen und eine etwas höheren Volumenstrom einstellen und sollte sich über die Konsequenzen im klaren sein.
als der Austausch des Lüfters gegen einen schwächeren.
Prüfe erst mal die tatsächlichen Bedingungen.
Auch könnte ich ihn über Nacht abschaltet mit einer Zeitschaltuhr,
denn die Schachtwirkung lässt einen leichten Luftstrom auch
bei ausgeschaltetem Lüfter entstehen.
Das ist vergleichsweise sehr wenig und damit vernachlässigbar.
In Zeiten, wo weniger Lüftung nötig sein wird, kann man den Volumenstrom reduzieren.
Das spart enorm Heizenergie, aber ganz abstellen scheint mir nicht zweckmäßig.
stärker werden, wenn die Luft langsamer durchströmt, weil ich
den Lüfter langsamer laufen lasse oder abstelle.
Das kommt auch auf die Wärmedämmung der Rohre an.
In Summe kommt ja nicht aus allen Räumen ständig Luft mit so hoher Feuchte.
Die Mischung sollte über Taupunkt liegen. Selbst wenn mal kurzzeitig Kondensat in den Rohren auskondensiert, wird diese später wieder verdampft.
Gruß Uwi