Hallo zusammen,
ich habe des öfteren schon vom sog. Lügner-Paradoxon, auch bekannt als „kretische Selbsreferenz“, gelesen.
Die Geschichte geht sinngemäß so:
Ein Schiffbrüchiger strandet an der Küste von Kreta. Dort wird er von einem Einheimischen (also einem Kreter) begrüßt. Dieser, Epimenides, sagt zum ihm: ‚Alle Kreter sind Lügner‘.
Die Frage soll sein, ob Epimenides die Wahrheit sagt oder lügt!
Aufgrund der Tatsache, dass der Einheimische selbst ein Kreter ist, soll sich hier eine sprachliche Selbstbezüglichkeit d.h. das Lügner-Paradoxon, einstellen.
Ein guter Bekannter hat mir folgende Lösung angeboten:
Falls Epimenides die Wahrheit sagt, sind alle Kreter Lügner.
Diese Lösung schließt sich selbst aus, da er als Kreter nicht die Wahrheit sagen kann (er ist ja auch ein Lügner)!
Falls Epimenides lügt, bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass alle Kreter (also auch er selbst) die Wahrheit sagen. Er ergibt sich hier doch gar kein Paradoxon.
Der gute Mann lügt!!
Ich wäre für eine Erklärung, wo hier das Paradoxon liegen soll, sehr dankbar. Mein phil. Interesse hängt davon ab
Gruss Stefan
PS:
Vergleichend dazu die kürzeste Lügner-Variante:
‚Ich lüge‘
Bei der Frage, ob eine Person, welche diesen Satz sagt, die Wahrheit sagt oder lügt, stellt sich tatsächlich ein Paradoxon ein.