Luftentfeuchter im Keller sinnvoll?

Moin Experten,

ich weiss, das Thema -Feuchter Keller- wurde schon öfter behandelt.
Also, mein Keller ist eigentlich nicht nass aber immer im Sommer spürt man trotz geschlossener Kellerfenster eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Wände fühlen sich leicht feucht an.

Ist es in diesem Fall sinnvoll einen Raumluftentfeuchter aufzustellen?
Hat jemand von Euch so ein Gerät und entsprechende Erfahrungen gesammelt? Der Anschaffungspreis und Stromverbrauch ist m.E. relativ hoch.

Vielen Dank im Voraus.

Grüße und schönes Wochenende

Peter

Ich habe in meinem Keller, der relativ groß ist (100 qm), diese Dinger im Einsatz (4 Stück) und bin damit sehr zufrieden. Die Luftfeuchtigkeit, welche früher im Sommer bis zu 90% betragen hat, kann ich damit auf etwa 50% halten (das ist praktisch Wohnraumqualität). Bei der Anschaffung sollte man darauf achten, daß der Aufnahmebehälter für das Wasser ein hinreichendes Volumen hat, wenn man nicht alle paar Stunden den Behälter ausleeren will. Besser ist, das Kondensat direkt in einen Gulli zu leiten, sofern vorhanden. Meine vier Entfeuchter liefern in 12 Stunden etwa 10 Liter Wasser, weshalb ich 2x täglich die Behälter ausleeren muß. Die Wirkung des Entfeuchters kann sich allerdings nur entfalten, wenn man konsequent alle Kellerfenster geschlossen hält (wenigstens im Sommer, denn da ist die Aussenluft wesentlich feuchter als in den übrigen Jahreszeiten). Die Leistungsaufnahme beträgt je nach Entfeuchtungsleistung etwa 800-1500W. Diese Leistung wird in Wärme umgesetzt. Bei der Betrachtung der Energiekosten muß gegengerechnet werden, welcher Schaden im Keller durch Rost und Schimmelbildung entstehen könnte, wenn man nichts gegen die Feuchtigkeit unternimmt. Ein Entfeuchter kann keine Baumängel beseitigen. Deshalb zuvor untersuchen, ob die Ursache für hohe Feuchtigkeit nicht anderweitig beseitigt werden kann. Beliebt sind schlecht isolierte Kaltwasserleitungen, an denen Kondenswasser entsteht. Bei den Kosten gilt es zu beachten, dass der Entfeuchter im Sommer im Dauerbetrieb arbeitet und deshalb auch höhere Anforderungen an die Qualität gestellt werden müssen. Meine Geräte haben vor 2 Jahren etwa 400€/St. gekostet. Bei jedem der 4 Geräte war bereits einmal der Lüftermotor kaputt. Es ist fraglich, ob teurere Geräte zuverlässiger sind, aber billigere Geräte sind sicher nicht besser.

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hallo peter,

wie wäre es mit heizen und lüften ?

mfg

kunde3

Hallo Kunde,

wie wäre es mit heizen und lüften ?

klappt nicht, weil mit Lüften wieder feuchte Luft reinkommt und an den immer wieder abkühlenden Wänden das Wasser kondensieren kann.

Wenn ein Keller ordentlich Isoliert ist, wird er nicht feucht.

Gandalf

Hallo, Experte,
die Version mit den Entfeuchtern ist Energieverschwendung, hoch³.
Das geht auch sinnvoller.
Stell Dir eine Abluft-Wärmepumpe in den Keller.
die braucht ca. 500 W, erzeugt gleichzeitig Dein ganzes Brauchwasser für die Familie und erfüllt genau diesen Zweck.

Mit also bis zu einem Drittel weniger Energiekosten, gleichzeitig
die Brauchwasserkosten auf ein Viertel gesenkt.
Die Bereitschaftsverluste Deiner Heizung, für die Brauchwassererzeugung
noch nicht berücksichtigt.
Das ist sinnvoller Energieeinsatz.

Gruss Helmut

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Hallo Peter!

In der Regel „schwitzt“ kein Keller von alleine. Also muss irgendwo eine Feuchtigkeitsquelle vorhanden sein.
Quellen können sein:
a) Pumpensumpf
b) Luftaustausch (warme Luft von aussen durch den Keller)
c) Waschmaschine und Wäschetrockner(ohne Abluft nach aussen)
d) Sauna
e) Dusche
Sie sollten vielleicht vorerst einmal eine Ursachenforschung betreiben. Nehmen Sie eine Feuchtemessgerät (wenn nicht vorhanden, geht auch ein Ohmmeter) suchen Sie sich eine Referenzmauer (also eine Mauer die trocken ist) nehmen Sie die zwei Fühler(Gewindestange oder Schweißdraht) und stecken es in das Mauerwerk(1mm od. nur Kontakt, aber immer gleichen Pressdruck verwenden), lesen Sie den Wert ab (das Gerät muss auf Ohm eingestellt sein) und nun holen Sie sich den Wert der Mauer vom Keller und vergleichen Sie. Ein trockenes Mauerwerk liegt zwischen 30-45%, ein Kellermauerwerk zwischen 45-70%(gemessen mit einem Feuchtemessgerät). Sollte also Ihr Ohmmeter im Keller mehr als das doppelte anzeigen, können Sie davon ausgehen, dass er wirklich feucht ist. Messen Sie auch die Feuchtigkeit zwischen den Sockelfliesen in die Dämmschicht(diese Werte sind im sehr Aufschlußreich). Gehen Sie auch die anderen Feuchtigkeitsquellen nach. Sollten Sie eine Dusche im Keller haben, werfen Sie einen Blick unter die Dusche durch die Revisionstür(wenn vorhanden) oder achten Sie auf die Fugen. Sie können mir ja die Werte bekanntgeben, dann sehen wir weiter.
Thema Luftentfeuchter: Um eine ordentliche Trocknung zu gewährleisten müssen alle Fenster und Türen geschlossen bleiben. Herkömmliche Geräte basieren auf dem Umluftprinzip. Das sollte aber nur die allerletzte Möglichkeit zur Reduzierung der Luftfeuchte sein (Stromkosten).

mfg
Josef Füreder

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Hallo Peter,

ist für Dauer nicht sinnvoll. Durch die getrocknete Luft trocknet auch die Wandoberfläche (oder Fussboden?). Dadurch erzeugst du einen höheren Diffusionsdruck im Bauteil und es gelangt letztendlich mehr Feuchtigkeit in den Keller. Besser ist es, hier mit einmaligem (Bau)Aufwand die Ursachen zu beseitigen.
Dauerhaft eingesetzte Entfeuchter genehmigen sich so viel Strom, dass sich Baukosten schnell rechnen.

Gruß
Tilo