Luftfeuchtigkeit

Hallo,

ich habe einen bewohnten, nicht unterkellerten, stabil gemauerten als separates Gebäude freistehenden Nebenraum.
Das einzige Fenster (ca. 1,5qm groß) ist -nachdem der Raum ständig laut Hygrometer zwischen 80-90% Luftfeuchtigkeit hat- 24h gekippt.
Zusätzlich wird nunmehr seit einigen Wochen morgens die (gegenüber dem Fenster liegende) Türe ganz geöffnet und abends erst wieder geschlossen.
Desweiteren wurde auf dem Fliesen-Boden (unter dem losen Teppich) Feuchtigkeitsisolierung im ganzen Raum ausgelegt.
Dennoch ändert sich an der Luftfeuchtigkeit nichts nenneswertes, die im Raum befindliche (mit Rost unterfütterte) Martatze ist morgens von unten her nass(!) und es riecht muffig; Matratze wurde bereits ausgetauscht, Wände sind trocken!?
Ich habe zu Testzwecken großflächig Salz ausgestreut, welche innerhalb weniger Stunden richtiggehend nass und klumpig wurde…

Es ist mir völlig unverständlich und physikalisch auch nicht mehr wirklich nachvollziehbar…!

Weiss jmd. vll. einen Rat, oder eine kompetente, bezahlbare Anlaufstelle?

Thnx
Ming

P.S.: Wasserleitungen und Grundwasser können völlig ausgeschlossen werden!

Hallo!

Zusätzlich wird nunmehr seit einigen Wochen morgens die
(gegenüber dem Fenster liegende) Türe ganz geöffnet und abends
erst wieder geschlossen.

Du beschreibst sehr anschaulich eine plausible Ursache für die Feuchtigkeit. Würdest Du Fenster und Türen im Sommer tagsüber schließen und nachts öffnen, wird der Raum schnell trocknen.

Desweiteren wurde auf dem Fliesen-Boden (unter dem losen
Teppich) Feuchtigkeitsisolierung im ganzen Raum ausgelegt.

Ich vermute, die Bodenplatte des Gebäudes ist nicht gut oder gar nicht thermisch isoliert. In solchem Fall darf auf dem Fußboden nichts liegen.

die im Raum befindliche (mit Rost unterfütterte)
Martatze ist morgens von unten her nass(!) und es riecht
muffig; Matratze wurde bereits ausgetauscht, Wände sind
trocken!?

Eine Matratze darf nicht direkt auf dem Fußboden stehen. Bei einem Bett mit Füßen, so dass die Matratze 20 cm höher liegt und von unten Luft ungehindert an die Matratze kommt, bleibt alles trocken.

Es ist mir völlig unverständlich und physikalisch auch nicht
mehr wirklich nachvollziehbar…!

Der Fußboden ist die kühlste Stelle des Gebäudes. Gelangt durch die geöffneten Fenster warme Außenluft auf den Fußboden, kühlt sich die Luft so weit ab, dass der Taupunkt erreicht wird, so dass sich Kondenswasser auf dem kühlen Fußboden niederschlägt. Mit der oben beschriebenen Veränderung des Lüftungsverhaltens, Verzicht auf den Teppich und einem Bett mit Füßen ist das Problem abgestellt.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Mit den oben beschriebenen Veränderungen…

…vielen Dank für Deine Tipps, ich werde sie umgehend umsetzen und nach ca. 1-2 Wochen nochmals über die Folgen berichten!

LG
Ming

Du beschreibst sehr anschaulich eine plausible Ursache für die
Feuchtigkeit. Würdest Du Fenster und Türen im Sommer tagsüber
schließen und nachts öffnen, wird der Raum schnell trocknen.

Genau,
dasselbe noch kuerzer

moeglichst nur kaeltere Luft reinlassen
und dann als angewaermte Luft rauslassen.

Nicht dauerlueften.
Bei Nebel und Regen nicht lueften.
Innen heizen ginge auch.

Gruss Helmut

*hm*

nu’ hab’ ich heute tagsüber Türe und Fenster zu, das Resultat:

Drinnen 28°, draussen 23° - ist nicht im Sinne des Erfinders, oder?

Hallo Ming,

Drinnen 28°, draussen 23° -

ergo:

Zitat von Helmut:

moeglichst nur kaeltere Luft reinlassen
und dann als angewaermte Luft rauslassen.

Mit anderen Worten: -28° warme Luft raus lüften.-

Gruß
Fritzmann2

Mit anderen Worten: -28° warme Luft raus lüften.-

Gruß
Fritzmann2

…womit wir dann wieder bei Punkt1 dieses Threads wären

Zusätzlich wird nunmehr seit einigen Wochen morgens die (gegenüber dem Fenster liegende) Türe ganz geöffnet und abends erst wieder geschlossen.

Zusammenfassend werde ich aufgrund Eurer Tipps in den nächsten Tagen folgendes testen.

Konsequent morgens Türe und Fenster ZU - 2-3 Mal tgl. für ca. 15-20 Min. Stoßlüften und über Nacht Fenster auf Kipp; bei Nebel und Regen gar nicht lüften…
Ich hoffe inständig, dass ich damit das Problem in den Griff bekomme!

Erstmal Danke bis hierher
Ming

Zusammenfassend werde ich aufgrund Eurer Tipps in den nächsten
Tagen folgendes testen.

Konsequent morgens Türe und Fenster ZU - 2-3 Mal tgl. für ca.
15-20 Min. Stoßlüften und über Nacht Fenster auf Kipp; bei

Stoßlüften aber nur dann, wenn es draußen kühler ist als drinnen.
Grund: Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft.
Somit würde die warme Luft, mit viel Wasser, im Raum abkühlen und das Wasser würde an kühle Flächen kondensieren.

Nebel und Regen gar nicht lüften…
Ich hoffe inständig, dass ich damit das Problem in den Griff
bekomme!

Erstmal Danke bis hierher
Ming

Hallo!

Konsequent morgens Türe und Fenster ZU - 2-3 Mal tgl. für ca.
15-20 Min. Stoßlüften

Von Stoßlüften hab ich nichts gesagt. Mit dem Stoßlüften machst Du den Trocknungseffekt zunichte, wenn dabei Luft in den Raum gelangt, die wärmer als der Fußboden ist. Halte Dich einfach stur an meinen Rat und die Bude trocknet binnen kurzer Zeit. Sobald Du auch nur ein bisschen von der Vorgehensweise abweichst, war’s das. Die Physik lässt sich nun mal nicht von Gutdünken und Gebräuchen überlisten.

bei Nebel und Regen gar nicht lüften…

Auch davon hab ich nichts gesagt, weil es schlicht falsch ist. Entscheidend ist vielmehr, dass nur Luft von außen in den Raum gelangt, die kühler als der Fußboden ist (es funktioniert auch noch mit einer leistungsfähigen Variante, für die aber nicht ganz simpler Meßtechnikaufwand zu treiben wäre). Ob es draußen regnet oder neblig ist, ist egal, solange die Luft nur kühler als der Fußboden ist. Dann nämlich erwärmt sich die kühle (und von mir aus feuchte Luft) am Fußboden und kann damit weitere Feuchtigkeit bis zur Sättigung aufnehmen.

Man kann die Sache auch physikalisch-mathematisch betrachten: Der Zusammenhang zwischen Lufttemperatur und von der Luft aufnehmbarem Wasser ist nichtlinear, aber stetig und ohne Wendepunkt. D. h.: Egal von welcher Temperatur und Luftfeuchte man ausgeht, kann die Luft mit Erwärmung weitere Feuchtigkeit aufnehmen.

Der Vorschlag, zu heizen, ist teuer, unzeitgemäß und geht vor allen Dingen am Ziel vorbei. Es sei denn, man heizte den Fußboden und nicht die Luft. Das würde funktionieren, ist aber hinsichtlich Kosten und Ökologie geradezu hirnrissig, weil die vorgeschlagene Methode in der Wirksamkeit an 2. Stelle aller denkbaren Varianten steht. An erster Stelle stehen technische Einrichtungen, die die Lüftung nach dem beschriebenen Verfahren automatisch steuern. Die Kosten sind aber 4stellig zzgl. Einbau, so dass hier die manuelle Methode (aber nur ohne Abweichungen) vorteilhafter erscheint.

Gruß
Wolfgang