Hallo ausas,
das sind zwei wunderschöne Gedichte, die Sie da ausgesucht haben!
Georg Trakl (1887-1914), ein also recht jung verstorbener Dichter, dessen Mutter drogenabhängig war, stand zeitlebens unter dem starken Eindruck von Tod und Vergänglichkeit.
Sein Gedicht „Rondel“ ist ein gutes Beispiel für die Sicht-und Schreibweise Georg Trakls.
„Verflossen ist das Gold der Tage“- die goldene Jugend ist vorbei, es gibt kein Strahlen und Leuchten mehr.Der (Lebens-)Abend ist eingekehrt,es zeigen sich dunkle Farben.
Des Hirten sanfte Flöten starben-die Weichheit, die Beschützheit und Sanftheit der Jugend ist vorbei, das Alter naht mit seinen Schroffheiten.
Trakl als expressionistischer und symbolischer Dichter hatte eine sehr bildhafte Sprache, die voller Symbole steckte und so auch voller Kraft- bei aller „Blumigkeit“ der Sprache.
Hermann Hesse (1877-1962) widmet ich in seinem Gedicht „Zu spät“ ebenso der Vergänglichkeit, hier allerdings nicht nur der Vergänglichkeit des Lebens, sondern auch der Vergänglichkeit der Liebe.
Auch Hesse beschäftigte zeitlebens die Vergänglichkeit, das Gedicht „Zu spät“ ist ein Paradebeispiel dafür.
Einer alten Jugendliebe begegnend, erinnert er sich daran, wie er in jungen Jahren dieser Liebe gegenüber trat und dabei missachtet wurde. („da ich in Jugendnot und Scham…“)
Der junge Hesse schämte sich offenbar seiner damaligen Gefühle („Jugendnot und Scham“), seine Liebe wurde auch nicht erwidert, sondern förmlich ausgelacht und als Spiel genommen.
Später, im Alter, wollte Hesses Jugendliebe an Hesses frühe Gefühle anknüpfen und mochte die Liebe haben, die sie in jungen Jahren verlachte.
Nun aber war die Jugendliebe selbst alt und müde geworden, die Augen waren dunkel und matt.
Nun mochte Hesse dieses Liebesflehen nicht mehr erwidern, weil der Reiz seines Gegenübers vergangen war und der Stachel der einstmaligen Ablehnung immer noch tief saß.
Seine Jugendliebe konnte nicht mehr zurückkehren- auch, weil sie keine Namen mehr kannte (Vergesslichkeit des Alters) und nur noch alleine sein KONNTE (Vereinsamung durch Demenz und Verfall)