Hallo!
Ich habe hier gerade ein Verständnisproblem bei der Formulierung der mesomeren Grenzstrukturen von Benzylchlorid. Ich möchte gerne anhand dieser Grenzstrukturen darstellen, warum die Methylchlorid-Gruppe am Benzolring einen +M Effekt ausübt und somit Zweitsubstituenten in o-/p-Stellung dirigert.
Folgende Überlegungen habe ich bereits angestellt:
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Das Chloratom stellt eines seiner freien Elektronenpaar zur Verfügung um die Elektronendichte im Benzolring zu erhöhen. So ist es ja bei Halogenalkanen auch.
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Zwischen dem Chloratom und dem C-Atom der Methylgruppe kommt es zur Bildung einer Doppelbindung. Das Cl-Atom bekommt dann eine positive, das C-Atom eine negative Ladung. Soweit so gut, aber wie gehts weiter Richtung Benzolring?
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Die gerade beschriebene Doppelbindung klappt zwischen die C-Atome von Methylgruppe und Phenlyrest um? Die Elektronen der benachbarten Doppelbindung im Benzolring klappen dann zum ortho-C-Atom um, welches dann ein freies Elektronenpaar und somit ebenfalls ne negative Ladung bekommt?
Wenn ja, dann bekäme mein Chloratom aber auf einmal 2 positive Ladungen, und ich hätte zwei jeweils einfach geladene C-Atome im Molekül. Ist das realistisch?
Ich weiß, dass diese Resonanzformeln grundsätzlich nicht realistisch sind da sie so nicht existieren. Aber ich möchte es eben veranschaulichen. Gegoogelt habe ich schon den halben Nachmittag und den Vollhardt habe ich auch schon durch - leider ohne Antwort.
Ich hoffe meine Gedankengänge sind einigermaßen nachzuvollziehen. Am besten man zeichnet sich die Strukturen mal auf. Wenn mir jemand helfen möchte kann ich auch gerne meine bisherigen Gedankengänge grafisch zusammenstellen und per Mail zuschicken.
Danke schon mal im Voraus
Sven