Mach ich mal den Anfang

Stimmt es, dass die „Scheibenputzer“ - ich glaube richtig Schilderwels - ihr Wachstum an die Größe des Aquariums anpassen?
Wie können die das steuern und wachsen die weiter, wenn sie in ein größeres A kommen?
Gibt es ähnliche Erscheinungen bei Säugetieren?
Michael

Meinen Erfahrungen nach trifft dies auf alle(?) Fischarten zu. Wer schon mal z.B. im Frankfurter Zoo in die Großbecken geschaut und gesehen hat, zu welchen Größen selbst simple Zahnkarpfen dort anwachsen…

Ich denke aber, den „Mechanismus“ müsste ein Biologe erklären können.

Gruß
Stefan

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Hallo Stefan,
ich bin kein Biologe, aber nach meinem Wissenstand ist es so, dass Fische Stoffe abgeben(Hormone ???), die das Wachstum steuern.
Du kannst also in einem Minibecken einen grossen Fisch züchten, wenn das Wasser häufig getauscht wird (ist Tierquälerei, darf nicht sein)
Gruss Volker

Das würde heissen, die Fische geben einen wachstumshemmende Stoff ins Wasser ab…

Aber man wechselt das Wasser doch sowieso relativ oft…

Bin ich echt überfragt. Ich mach mal eins: Ich werd’ die Frage mal bei einem reinen Aquaristik-Forum stellen (und dabei gleichzeitig für diese Site werben). Mal schauen, was die Freaks sagen.

Gruß
Stefan

Hi Stefan,
ich dachte eher an einen praktisch kontinuierlichen Austausch.
Mir hat mal ein Meereskundler diesen Effekt so erklärt.
Ich selbst habe in meinen Becken (325 l) fast keinen Wasseraustausch vornehmen müssen, da sie biologisch stabil waren, aber:

  • Kaltsalzwasser (Ostsee)
  • original Bodengrund.
    Im Bodengrund waren Wattwürmer etc., das lief herrlich, fast ohne Arbeit.
    Gruss aus Kiel
    Volker

Hai Stefan… und andere …

Das würde heissen, die Fische geben einen
wachstumshemmende Stoff ins Wasser ab…

Diese Angabe stimmt.
Bei Ueberbesatz bleiben die Fische dann kleiner.

Aber man wechselt das Wasser doch sowieso
relativ oft…

Relativ. Ein Wasserwechsel alle 8 oder 14 Tage reicht da nicht aus.
In einer Untersuchung wurde ein Karpfen in einem 50 cm-Becken auf eine Laenge von 40 cm gross gezogen. Alerdings wurden die Hemmstoffe durch Kohlefilerung ausgefiltert. Die Kohle musste alle 12 oder 24 Stunden gewechselt werden, weil sie nach dieser Zeit schon erschoepft war. Ich weis die Wechselzeit nicht mehr genau, da diese Untersuchung schon ca. 20 Jahre alt ist.

Das Wachstum der Fische ist aber nicht nur von diesen Hemmstoffen anhaengig. Einige Arten reagieren auch auf die Groesse des Becken, allerdings sind das nicht so viele Arten. Die meisten erreichen fast ihre Endgroesse. Ein Wachstumsstop in der Jugend (zu kleines Becken) wird in den wenigsten Faellen durch ein spaeter groesseres Becken ausgeglichen. Auch die Futterversorgung als Jungfisch ist entscheidend.

> M.V.