Macht eine Tetanus-Impfung hierbei sinn?

Hallo

Zitate aus http://www.onmeda.de/krankheiten/tetanus.html
Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine Infektionskrankheit, die sich durch Krämpfe und Lähmungserscheinungen auszeichnet. Sie entsteht, wenn bestimmte Bakterien über eine (meist verschmutzte) Wunde in den Körper eindringen.
Ursache für Tetanus ist eine Infektion mit der Bakterienart Clostridium tetani. Dieser Krankheitserreger ist äußerst widerstandsfähig und kommt praktisch überall in der Umwelt vor.
Da die meisten Menschen in Deutschland eine Tetanus-Impfung erhalten haben, tritt diese Infektionskrankheit mittlerweile nur noch sehr selten auf. Wenn sich Menschen verletzen, bei denen kein ausreichender Impfschutz besteht, kann eine rechtzeitige, zeitnahe Impfung verhindern, dass der Tetanus ausbricht.
In etwa 10 bis 25 von 100 Fällen endet Tetanus selbst bei einer Intensivtherapie tödlich – insbesondere, wenn ältere Menschen betroffen sind.
Zitat Ende

Wenn Dein Mann auf Grund des seltenen Auftretens von Tetanus in Deutschland eine Tetanusimpfung für „Pillepalle“ hält, so gilt das speziell für ihn nicht, da er nicht geimpft ist.

Und wenn Du noch zusätzliches Überzeugungs-Material benötigst, gugel mal nach Bildern von an Tetanus erkrankten - aber nicht nach einer reichhaltigen Mahlzeit.

Ein Mann, der ein vermeidbares Risiko eingeht, irrt sich, wenn er meint, dadurch erweise er sich als besonders männlich. Er erweist sich nur als besonders dämlich.

Das gilt sinngemäß auch für Frauen, nur fällt mir auch bei intensivem Nachdenken kein in diesem Zusammenhang auf Frauen passendes Äquivalent für „männlich“ ein.

Gruß merimies

Hallo zusammen,

mein Mann hat keine Grundimmunisierung gegen Tetanus (hab ihm das schon oft gepredigt, aber er hält das nicht für so wichtig…) und heute hat er an unserer gebrauchten Einbauküche rumgewerkelt und sich dabei leicht an Tackerklammern im Holz verletzt. Es war auf dem Fingerknöchel (am Gelenk des Ringfingers) oben etwas aufgekratzt, so dass da ein Tropfen Blut war. Woanders eine kleine Schürfwunde. Ich hab ihm gesagt, er soll sich sofort die Hände und Wunden waschen. Hat er auch gemacht. Es sind keine Holzsplitter oder so in die Wunde gelangt, allerdings sind die Wunden ja so klein, dass die schnell verschließen (anaerob).

Er sagt, dass das Pillepalle ist und will nicht zum Arzt. Ich bin mir da nicht so sicher. Was meint ihr?

Hallo dieser Mensch ( es tut mir leid es zu schreiben ) ist Pillepalledumm und der Familie gegenüber ohne Verantwortungsgefühl . Es reicht schon mit einer kleinen Wunde im Garten zu buddeln um lebensgefährlich zu erkranken oder schlimmstenfalls zu sterben . Die Antwort von merimies hierzu ist sehr gut beschrieben .
viele Grüße noro

Du hast ja nun gelesen, wie wichtig eine Tetanusimpfung ist. Die Impfung ist ja völlig schmerzlos und Nebenwirkungen sind extrem selten.
Du kannst Deinen Mann vielleicht dazu bringen, wenn Du ihm sagst, dass er ein Feigling ist, der sich vor einer Spritze fürchtet.
Udo Becker

Meines Wissens ist eine Ansteckungsgefahr für Tetanus vor allem beim Kontakt mit (Garten-)Erde und Schmutz vorhanden.
Wenn man das Leben etwas intensiver beobachtet, kann man feststellen, dass man sich mehrmals pro Woche kleine Wunden holt durch die tägliche Arbeit - Abschürfungen, Risse, Mückenstiche. Man beachtet es meist gar nicht. Da ist so eine kleine Verletzung wie geschildert nun auch nicht wesentlich schlimmer.
Aber generell schließe ich mich meinen Vorschreiber(inne)n an, dass die Grundimmunisierung gegen Tetanus sehr wichtig ist. Denn WENN etwas passiert, dann ist es zu spät…

Beatrix

Ich danke euch für eure Antworten. Genau so, wie ich es auch vermutet habe. Ich finde es auch ziemlich dämlich und unverantwortungslos von ihm. Die Bilder (die mir schon bekannt waren), hab ich ihm beim Essen (!;-)) unter die Nase gehalten, weil er großkotzig sagte, er kennt die ja auch schon und er guckte dann nur ganz kurz und winkte dann ab.

Tja, es ist nichts zu machen…ich krieg ihn nicht zum Arzt. Dann muss ich ihm halt sagen, dass er sterben könnte, noch bevor seine kleine, erste Tochter geboren ist… in gut 4 Wochen. Vielleicht bringt das ja was…

Ich muss dazu sagen, dass er immer denkt, eine Grundimmunisierung geht bei ihm nicht, weil er nicht aus Deutschland stammt, sondern aus Indien und da gibt es die Grundimmu nicht als solches. Da wird immer nur geimpft, wenn man sich mal was zugezogen hat oder verletzt ist (wohlgemerkt aber immer nur EINmal). Ich halte von indischen Ärzten ja schonmal gar nichts und das hat auch seinen Grund.
Als ich mich dort mal mit einer Ärztin über die Impfung unterhalten habe, hieße es, dass es immer nur so gemacht wird und diese Impfung wäre dann 6 Monate gültig. Mein Mann denkt nun, dass er davon schon so viele hatte, dass die Grundimmu ihm schaden könnte, weils dann zu viele wären.

Da wäre doch sicher mal eine Titerbestimmung angebracht, bzw. sinnvoll, oder?
Ich meine, man liest ja so viel und ich stolperte gestern über einen Beitrag, wo einem Patienten von einem Arzt erzählt wurde, dass zu viel wirklich schaden anrichten kann…

Titerbestimmung dürfte in der Regel mindestens so viel kosten wie die Impfung an sich.

Sinnvoll ist hier: Pack ihn ins Auto, fahrt zum Arzt und startet mit der GI.

Am besten gleich noch das - nicht vorhandene?? - Impfbuch mitnehmen und über die sonstigen, hier üblichen Impfungen reden.


Und so nebenbei: die Hepatitis Prävalenz ist in Indien sehr hoch … Vielleicht frischt du deine eigenen Impfungen auch auf … (jetzt natürlich erst nach der Geburt)

Hi,

dann wäre eine GrundINFORMIERUNG (selbsterfundener Begriff) fast wichtiger als eine GrundIMMUNISIERUNG. Er weiß ja anscheinend nicht wirklich, was er da tut bzw. nicht tut. Mach doch mal zu dem Zweck einen Termin beim Arzt.

die Franzi

Wenn er bald Vater wird, ist es unverantwortlich so zu handeln, finde ich.
Zumal es nur ein kleiner Piekser ist und die Impfung eben auch 10 Jahre hält, ist ja nicht so, dass man ständig wieder zum Arzt muss oder sowas.

Indien ist m.W. das Land mit weltweit der höchsten Rate von Kinderlähmung. Soviel zu Vorurteilen.
Udo Becker