Hallo,
auf Grund der vielen Fragen möchte ich etwas ausführlicher antworten.
Generell ist es sinnvoll, über Energieeinsparungspotentiale im und am Haus nachzudenken.
Noch sinnvoller ist es, nicht ohne Plan drauflos zu sanieren, sondern nur das was nötig ist und nicht das, was alles möglich ist, in Angriff zu nehmen.
Das ist auch eine Frage des Geldbeutels und des Aufwand/ Nutzens- Verhaltnisses.
Und um einen genauen Plan zu bekommen, der auch die Kosten im Blick hat, empfehle ich, hinsichtlich der Energiefresser zuerst eine Prüfung der Leckagen, also jener Stellen, die die Wärme- und Energieverluste hervorrufen, am Haus durchführen zu lassen.
Das sollte ein Fachmann machen (spezielle Ingenieurbüros, ggf. auch unabhängige Energieberater).
Mit Hilfe einer Thermografie (Infrarottechnik) lassen sich Bilder erzeugen, die euch genau zeigen, welche Gebäudeteile (Fassade, Fenster, Türen, Dach usw.) erneuerungsbedürtig sind.
Siehe hierzu auch: http://www.rockwool.de/bessere+geb%C3%A4ude/energiee…
Auf alle Fälle ist es angeraten, das Aufbringen einer Fassadendämmung zusammen mit einem Austausch der Fenster und Türen vorzunehmen.
Knackpunkte hier sind die regendichten bzw. winddichten Elementeanschlüsse an die Fassade, deren Wirksamkeit bei einem nachträglichen Austausch der Fenster nicht mehr 100 %- ig erreicht werden kann.
Eine Erstdämmung der Fassade kann auch noch zu anderen Konsequenzen (höhere Ausladung der Fensterbänke, größere Ortgangüberstande am Dach und auch einen größeren Traufüberstand [Dachkasten]) führen.
Eine nachträgliche Änderung an diesen Stellen, also nach Fertigstellung der neuen Fassadendämmung, bringt erfahrungsgemäß mehr Probleme, als bei gleichzeitiger Ausführung, mit sich.
Und weil die Aufgaben sehr komplex sind, ist eine Kostenschätzung auch nicht in dem Maße möglich, wie sie euch helfen könnte.
Noch ein Tipp: Wenn die auszuführenden Leistungen bei mehreren Firmen (gleichzeitig) angefragt werden sollen, macht es sich gut, wenn alle Bieter die gleiche Aufgabenstellung haben.
Also eine Art Leistungsverzeichnis, in dem das Erzeugnis, die gewollten Eigenschaften und das zu erwartende Ergebnis klar definiert sind.
Wenn ihr das den Handwerkern überlasst, bietet jeder das an, was seiner Meinung nach in Frage kommt.
Dann müsst ihr Äpfel mit Birnen vergleichen und habt am Ende auch keine Sicherheit, dass das, was angeboten worden ist, auch das ist, was notwendig ist.
Und die Kosten sind auch nicht mehr im Griff zu halten, weil ihr euch nicht sicher sein könnt, dass auch alle erforderlichen Leistungen im Angebot enthalten sind.
Es gibt Handwerker, die sind auf Nachträge „spezialisiert“…
Ich empfehle hier - auch im Hinblick auf die Vorgaben in der aktuell gültigen EnEV 2009 (die EnEV 2014 ist auch schon im Kommen) - die fachliche Beratung und Betreuung durch einen Bauingenieurs oder Architekten.
Hoffentlich hilft es euch.
Viele Grüße vom Fragezeichen