Hallo liebe Experten, macht Urea die Haut wirklich geschmeidiger? Meine Freundinnen schwören auf ihre Urea-Creme. Ist es wirklich so, dass dieser Wirkstoff spröde Haut schnell wieder weich und geschmeidig werden lässt? Welche Alternativen gibt es? Vielen Dank vorab.
Hallo…ja das stimmt!Ich kenne Cremes mit Urea, die wirklich gegen alle möglichen Arten von Haut-Trockenheit- und auch Trockenheits-Krankheiten (z.B. Fischhaut!) oder einfach nur trockene Haut helfen; also nur zu…Grüsse
Rose-Lore G.
Hallo liebe Experten, macht Urea die Haut wirklich
geschmeidiger? Meine Freundinnen schwören auf ihre Urea-Creme.
Ist es wirklich so, dass dieser Wirkstoff spröde Haut schnell
wieder weich und geschmeidig werden lässt? Welche Alternativen
gibt es? Vielen Dank vorab.
Kann ich nichts dazu sagen.
Ich kenne Urea in Verbindung mit Neurodermitis und/oder extrem trockener Haut und nehme Lotion für meine Kinder. Sie wirkt sehr schnell, aber bei extrem rissiger Haut brennt es erst auch etwas. Soweit ich weiß, wird der Wirkstoff Urea auch bei pilzbefallener Haut eingesetzt, da Pilze oft auch Entzündungen hervorrufen, aber hier eher als verschriebene Salben. Auf jeden Fall kann Urea Bakterien und Pilze abtöten, was natürlich auch den Pickelbefall mindert so denke ich.
Urea verhindert das Schuppen der Haut und bindet sehr viel Wasser, so dass es sicherlich auch als Feuchtigkeitscreme wirksam ist, aber das weiß ich nicht wirklich, kann es mir jedoch vorstellen, da die haut straffer geworden ist, nachdem sie vorher sehr spröde und aufgrund der Neurodermitis auch faltig war.
Hallo, bin nur Interessierte und kann darauf keine Antwort geben.
Gruß Silly55
Hallo, meist wird die Urea-Salbe, also Harnstoffsalbe, in der Fußpflege empfohlen, z. B. bei Verhornungstendenzen am Fuß macht es die Haut weich, die Salbe ist rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen. Du fragst nach Alternativen. Da müßte man näher hinschauen, als Gesichtscreme würde ich sie nicht verwenden. In der Medizin wird Ureasalbe auch bei Neurodermitis eingesetzt (weil hier die Haut z.Teil sehr spröde ist), aber diese Therapie alleine schafft nur etwas Linderung, aber keine Heilung. Also wie gesagt, bei trockener Haut an den Füßen kann man die Füße abends vor dem Schlafengehen leicht eincremen. Grüße margi
Hallo,
bei www.olionatura.de habe ich folgende Erklärung gefunden:
HARNSTOFF
INCI: Urea Pura, Carbamidum, Carbonyldiamid (CAS-Nummer: 57-13-6)
Harnstoff ist (wie Glycerin, Aminosäuren, Salze u. a.) Bestandteil des hauteigenen Natural Moisturizing Factor (NMF) des Stratum Corneum (er macht ca. 7 % dieser natürlichen Feuchthaltefaktoren aus). Man vermutet, dass der hauteigene Harnstoff primär das Abbauprodukt aus Proteinen der verhornenden Keratinozyten darstellt; als hautphysiologische Substanz gilt er als unbedenklich, sehr verträglich, in geringen Dosierungen zur Hydratation nicht irritativ und nicht toxisch. Rein chemisch gesehen ist Harnstoff ein stickstoffhaltiges, hygroskopisches (wasseranziehendes) alkalisches Stoffwechselprodukt, das heute synthetisch hergestellt wird und einen pH-Wert von ca. 9 aufweist. Seine dermatologische Anwendung als wundheilende Substanz weist bis in vorchristliche Zeiten zurück und wurden dann im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts wieder populär. Seinen Durchbruch erlebte die Anwendung von Harnstoff als 10%ige Zubereitung in der Behandlung von Neurodermitis, Psoriasis und Ichthyosen in den 1970ern; so verdanken wir Prof. Wohlrab, Halle, viele aktuelle Erkenntnisse über seine Wirkungsweise.
Wir kaufen Harnstoff in Form eines feinen, weißen Granulats oder Pulvers, je nach Anbieter. Harnstoff lässt sich in einem Mörser staubfein zerreiben und steht somit für unterschiedliche Einsatzzwecke zur Verfügung, u. a. in Emulsionen, Oleogelen und Pudergrundlagen.
Bezugsquellen in Europa
Harnstoff erhalten Sie in vielen Online-Shops, die kosmetische Rohstoffe führen. Eine Übersicht aller Online-Shops ist in dieser Link-Liste zusammengestellt.
Wirkung und kosmetischer Einsatz
Neben seiner wasserbindenden Wirkung, die in der Forschung gut dokumentiert ist, weist Urea bei höherer Konzentration (über 10 %) eine sog. keratoplastische und (ab ca. 20 %) keratolytische Wirkung auf die Epidermis auf. Dies bedeutet, dass Urea die Wasserstoffbrücken des Keratin der verhornten Zellen (den Korneozyten) im Stratum Corneum aufspaltet (Keratolyse) und ihren Zusammenhalt lockert, sie also verformbarer macht (keratoplastische Wirkung); Hauttalg kann besser abfließen. Diese Wirkung ist z. B. bei starker Verhornung erwünscht, wie sie oft bei fettenden, unreinen Hautzuständen auftritt (allerdings sollte die Anwendung nicht großflächig erfolgen).
Es gibt unterschiedliche Aussagen über die Einsatzkonzentration von Urea, die bereits keratolytische Wirkungen erzielt; bei Anwendungen unter praktischen Bedingungen (Hautabriss-Test mit Tesafilm an vorher behandelter Haut) zeigte sich jedoch eindeutig, dass eine 10%ige Dosierung keinen keratolytischen Effekt aufwies: 2 % Salicylsäure, nicht aber 10 % Harnstoff bewirkten eine Vermehrung des am Tesafilm haftenden Materials (→ siehe auch: M. Lóden, P. Boström: Distribution and keratolytic effect of salicyl acid and urea in human skin. Skin Pharmacol 8: 173–178). Bei höheren Konzentrationen wirkt Harnstoff zudem leicht antibakteriell; seine konservierende Wirkung wird jedoch kontrovers diskutiert.
Ein sinnvoller Nebeneffekt ist die Eigenschaft von Harnstoff als so genannter Enhancer, d. h. er wirkt penetrationsfördernd, in dem er sich an den hydrophilen Kopfgruppen in den Lipidlayern der Barriereschicht an- und Wasser einlagert, so dass hydrophile Wirkstoffe besser passieren können; Untersuchungen zeigten, dass er bis tief in die Dermis penetriert. Interessant sind Ergebnisse aus Untersuchungen von Prof. Wohlrab 1993, der die Pharmakokinetik von Harnstoff untersuchte, d. h. wie sich eine Substanz im Körper verhält, wie sie verstoffwechselt wird und welche Verbindungen sie eingeht (siehe auch: Wohlrab, J. (Hrsg.), Adjuvante Therapie der Atopischen Dermatitis, S. 84). In Anwendung in einer Öl-in-Wasser-Emulsion ist der Anteil nachweisbaren Harnstoffs zunächst viel größer als bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion. Nach 5–16 Stunden kehren sich die Werte um; nun kann weitaus mehr Harnstoff nachgewiesen werden, wenn er in einer Wasser-in-Öl-Emulsion aufgetragen wurde. Konkret bedeutet dies: schnelle Hydratation bringen wasserbasierte Emulsionen (O/W), während eine nachhaltige Depotwirkung durch eine Lipidgrundlage (W/O) erzielt werden kann. Feinst zerrieben kann Urea in einem Oleogel dispergiert werden und bietet eine interessante Möglichkeit, barriererestrukturierende Lipide mit einem langsam hydratisierenden Depot zu kombinieren, das zeitlich verzögert auch in tiefen Schichten der Epidermis wirkt, also einem ganz anderen Wirksprinzip folgt als die schnelle Freisetzung in einem wasserbasierten Präparat (siehe Dr. H. Lautenschläger: Oleogele – was wasserfreie Präparate leisten können, in: Kosmetische Praxis 2004 (4), S. 6–7).
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ein Zusatz von Harnstoff in O/W-Emulsionen, ähnlich wie Glycerin, Barriereschicht schützend wirkt und die oft in der Literatur beschriebene austrocknende Wirkung dieses Emulsionstyps vermeidet. An diesem Beispiel wird (wie auch bei Glycerin zutreffend) deutlich, dass ein hydratisierender Stoff hautphysiologisch relevante Wirkungen im Sinne effektiven Barriereschutzes aufweisen kann und es kurzsichtig ist, nur die rein hydratisierende Wirkung verschiedener feuchtigkeitsbindende Substanzen zu vergleichen.
Verarbeitung
Harnstoff ist gut wasserlöslich (1:1), jedoch wärmeempfindlich und sollte nur bei Zimmertemperatur verarbeitet werden. In keinem Fall sollten Sie eine Rezeptur mit Urea noch einmal erwärmen: in wässriger Lösung neigt Harnstoff dazu, sich zu zersetzen (die so genannte Hydrolyse); Wärme und ein pH-Wert im sauren oder basischen Bereich beschleunigen diesen Prozess, den wir an einem deutlichen Ammoniakgeruch erkennen; Zersetzungsprodukte sind Ammoniumcyanat, Ammoniak und Kohlendioxid (auch Schaum in der Emulsion deutet auf chemische Zersetzungsprozesse hin). Als Optimum gilt für Harnstoff ein pH-Wert von ca. 6,2. Eine Möglichkeit ist, die Emulsion leicht sauer zu puffern, z. B. durch Milchsäure in Verbindung mit Natriumlaktat. Dies unterbindet die Hydrolyse zwar nicht, kann sie jedoch verzögern; dies ist insbesondere bei Konservierungsmitteln wie Kaliumsorbat oder Rokonsal™ BSB-N notwendig, aber auch bei basenempfindlichen Substanzen wie Panthenol. Ratsam ist, die Rezepte in den Mengen so anzulegen, dass die Emulsion innerhalb von 4 Wochen verbraucht werden (und das ist bei Selbstrührern wohl die Regel). 
Eine 2%- bis 5%ige Lösung ist für eine feuchtigkeitsbindende Wirkung ausreichend, höhere Konzentrationen bringen nach neueren Forschungsergebnissen keine Verbesserung der hydratisierenden Wirkung; der Einsatz als kosmetischer Hydratisierer in unseren Rezepturen wird sich also in diesem Rahmen bewegen. Als besonders wirksam gilt eine Kombination von Harnstoff mit Glycerin: beide Wirkstoffe in jeweils 5%iger Dosierung zeigten eine beeindruckende hydratisierende Wirkung, die, wie Prof. Dr. Gloor in einer Studie nachweisen konnte, deutlich eine jeweilige 10%ige Einsatzkonzentration von Harnstoff oder Glycerin alleine übertraf.
Höhere Dosierungen sind demnach nur notwendig, wenn eine wie oben beschriebene keratolytische und keratoplastische Wirkung gewünscht wird, z. B. bei unreinen Hautpartien mit gestörter Verhornung. Bei neurodermitischen Hautzustäden arbeiten viele Rezepturen mit 10 % Harnstoffzusatz, da er nicht nur feuchtigkeitsbindend, sondern auch juckreizstillend wirkt; allerdings sollten Sie harnstoffhaltige Rezepturen nicht auf entzündeten, nässenden Hautarealen und bei Kleinkindern unter 5 Jahren anwenden, da es zu einem Brennen (»stinging«) kommen kann.
In einem im Februar 2007 erschienenen Beitrag in der Fachzeitschrift »Kosmetische Praxis« wird Harnstoff u. a. als Ingredienz in Spezialpudern genannt, der in dieser Form antibakterielle und juckreizstillende Wirkungen hat (lesen Sie hier den Artikel als PDF). Ausführlicher wurde dieser Einsatz bereits 2006 diskutiert. In dieser Einsatzform ist die Neigung von Urea zur Zersetzung nicht mehr relevant. Ich selbst setze Urea gerne in bis 5 %iger Einsatzkonzentration in einem Körperpuder und mit 1–3 % in einem Oleogel ein.
Eine gute Alternative zu Harnstoff, wenn die keratoplastische bzw- keratolytische Wirkung gewünscht wird, ist Allantoin, das aufgrund seiner Temperatur-Unempfindlichkeit leichter zu verarbeiten ist. Die hydratisierende Wirkung von Allantoin ist jedoch nur gering.
Tipp: wenn Sie Emulsionen mit Harnstoff und Tegomuls herstellen wollen, kann ein Koemulgator die Stabilität deutlich steigern, da Tegomuls empfindlich auf Säuren reagiert, Harnstoff jedoch ein leicht saures Milieu benötigt. Eine Emulgatormischung kann stabilisierend wirken.
Die Quellenangaben sind unter o.a. Adresse nachzulesen.
Ich hoffe dies hat Ihnen geholfen.
Hallo,
ich glaube auch daran. Kann Ihnen aber nur sagen, was ich gegen trockene Füße mache (denn das ist mein Problem). Da nehme ich von Balea die „Urea“ Fußcreme. Sie ist sehr sehr angenehm.
Viele Grüße
Lavendel14