Macroaufnahmen von winzigen Objekten

Hi,

ich möchte dies mit einer normalen Spiegelreflexkamera machen. Aber welche Objektive sind optimal? Die Objekte sind kleine Steine, glänzen dementsprechend. Ist ein Problem des Lichts. Die Steine sind so zwischen 1 mm und 5 mm klein. Es soll formatfüllend werden, für jeden der kleinen Steine. Bin absoluter Laie. Jede Hilfe ist willkommen.

André

Hi.
also bei Steinen mit 5 mm Durchmesser denk ich, geht das grad noch mit einem sogenannten Lupenobjektiv (die gibts von Schneider Kreuznach + entsprechendem Adapter) oder einem guten Vergrößerungsobjektiv (ich habe gute Erfahrungen mit einem HM Symmar gemacht).
die sind bis ca 5 fache Vergrößerung korrigiert.
bedenke das es natürlich in so einem Bereich sehr viel Tiefenunschärfe gibt.
der Abstand vor dem Objektiv ist nur etwas mehr als die Brennweite des Objektives.
Deshalb ist es wichtig daß einerseits der gesamte Kameravorbau nicht zu dick und die Brennweite nicht zu kurz ist, da ansonsten
die Beleuchtung erschwert wird.
bei den 1 mm Steinen hast du dann ca. 20fache bis je nach Formatfülle 24fache Vergrößerung, das ist noch zuwenig für ein Mikroskop.
also sieh dir einfach einmal die Maßstabswerte von so
Lupenobjektiven an.
Hier was zu Mineralienfotografie
http://woelki-hannover.bei.t-online.de/
gefunden über Lupenobjektiv bei google

Ulrich

Vielen Dank, aber…
genau so wollte ich es machen, die Objektive kann man sich ja ausleihen, kein Problem. Nur eben die Tiefenschärfe, da ist es schwer.

Früher verwendete man monströse Kameras mit Balken, heute eben Digitalkameras oder Spiegelreflex. Aber die modernen Kameras fokussieren auf den Punkt, auf den Millimeter genau. Wie krieg ich nun das Bild auch so plastisch hin, das man nicht nur die eine sehr begrenzte Ebene sieht?

Die Objekte sind sehr klein, irgendwie muß das doch möglich sein!

Gruß

André

Nur eben die Tiefenschärfe, da ist es

schwer.

Früher verwendete man monströse Kameras mit Balken, heute eben
Digitalkameras oder Spiegelreflex. Aber die modernen Kameras
fokussieren auf den Punkt, auf den Millimeter genau. Wie krieg
ich nun das Bild auch so plastisch hin, das man nicht nur die
eine sehr begrenzte Ebene sieht?

Hi André,

mit der MiniMakro-Schnecke von Zörkendörfer erreicht man laut Foto-Brenner-Katalog eine Vergrößerung von bis zu 10 zu 1.
Für die Schärfentiefe gibt es ein Schärfentiefendehner ebenfalls von Zörk. Das sind Lochblenden, die vor das Objektiv geschraubt weden. Wenn ich mich recht erinnere gibt es die auch von Novoflex (kann auch sein, daß sie nur den Vertrieb der Zörk-Teile übernehmen). In einem Makro Buch habe ich mal gelesen und an Bildbeisielen auch gesehen, daß die Schärfewirkung schon recht gut ist. Der Autor des Buches riet aber davon ab, die Teile selbst zu bauen (obwohl mich das schon reizte, da es einfach ein Stück Blech mit einem Loch ist)
Ach ja: dieses System beinhaltet auch einen Schwenktubus mit dem Du, analog zur Fachkamera mit Balgen eine Veränderung der Schärfenebene (nach Schleimpflug) erreichen kannst.

Was mich allerdings bisher davon abhält, das Zeug zu kaufen, sind die Preise:
MiMa-Schnecke mit Schwenktubus: 348€
Schärfentiefendehner (3Stck) 92,80€
Sicher kann man diese Lochblenden auch mit einem normalen Balgen oder mit Zwischenringen verwenden.

Gut Licht
HylTox

PS: Alte Kameras (v.a mit Balgen und großer Mattscheibe) fokussieren genauer und besser als jede moderne Kamera mit Autofocus!)

1 Like

Hallo!
Objektiv: möglichst eine lange Brennweite, da man sonst zu dicht am Objekt ist. Beleuchtung mit Licht (ein Lichtquelle) und die Schatten mit kleinen Spiegeln aufhellen (Baumarkt Spiegelfliesen) oder weissem Papier. Beleuchtung schräg um Struktur zu bekommen. Tiefeschärfe nicht automatisch sondern auf das erste Drittel des Objektes legen und dann voll abblenden.Einige Experimente machen sich die Daten aufschreiben. Wichtig: auf Staub achten, dunkler Untergrund,und viel Geduld!! Alle Hunde,Katzen und Tiere aus dem Raum, sonst wir der Fluch zu lange, wenn diese den Aufbau umrennen.
Ansonsten: viel Glück und beste Grüße aus Bremen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Die Objekte sind sehr klein, irgendwie muß das doch möglich
sein!

Gruß

André

Hallo,
Du solltest die Schärfe manuell einstellen, mehrere Einstellungsebenen testen.Grundsätzlich mußt Du rel. stark abblenden wg. der Tiefenschärfe, allerdings beträgt diese im Makrobereich - ja nach ABBILDUNGSMASSSTAB und Blende - unter Umständen nur wen. Millimeter (und weniger !).Bei den meissten SLRs kannst Du das Bild auf der Mattscheibe mit der Arbeitsblende (ABBLENDTASTE) betrachten, ist allerdings wg. der Lichtverhältnisse in diesem Bereich problematisch.Bei glänzenden Objekten - Mineralien - versuchs mal mit einer LICHTKUPPEL, Lich wird dadurch mehr gestreut.
Das ist generell ein sehr interes. Betätigungsfeld, mit einem hohen Anteil an Fehlbelichtungen solltest Du schon rechnen.
MfG
Hans

Nur eben die Tiefenschärfe, da ist es

schwer.

Hi André,

mit der MiniMakro-Schnecke von Zörkendörfer erreicht man laut

Hallo,
ja, das sind tolle Teile, hab ich mir letztes Jahr mal geliehen, macht schon Spass.
Aber wie schon gesagt, die Automatikfunktionen der SLRs taugen dann meisstens nicht mehr, besser manuell (bes. Schärfeeinstellung).
Grundsätzlich ist das bei solchen Abbildungsmasstäben wohl immer eine Preisfrage (Qualitätsanspruch ?), mit einer „Gummilinse“ - selbst wenn da irgendwo MAKRO draufsteht - wird man keine befriedigenden Ergebnisse erziehlen, auch der Zeitaufwand für wirklich perfekte Fotos ist enorm.
MfG
Hans

Hi,

ja, das sind tolle Teile, hab ich mir letztes Jahr mal
geliehen, macht schon Spass.

wenn das funktioniert, werde ich mich mal nach einer gebrauchten Schnecke umsehen …

Aber wie schon gesagt, die Automatikfunktionen der SLRs taugen
dann meisstens nicht mehr, besser manuell (bes.
Schärfeeinstellung).

Die Belichtungsautomatik funktioniert bei meiner „Makrokamera“ Minolta x-700 bisher immer gut. Sogar TTL-Blitzaufnahmen sind (wider Literaturangaben) möglich (auch bei Abständen kleiner als 10 cm.
Mit Autofocus habe ich keine Probleme, da ich keinen habe.
Makroaufnahmen „größerer“ Objekte mache ich entweder mit einem Makro-Telekonverter und Normalobjektiv - oder mit einer Kombination aus Zwischenring und Vorsatzlupe. Kleinere mit einem Vergrößerungsobjektiv in Retro-Stellung und Zwischenringen.
Ein Balgengerät suche ich noch (allerdings nur das mit dem man auch die Objektivebene verstellen kann). Die „Enfernungseinstellung“ muß ich allerdings über den Einsatz verschieden langer Zwischenringe vornehmen. Feineinstellung durch Schiene auf dem Stativ. Allerdings ist diese durch den Pentaprismensucher recht schwierig!

Grundsätzlich ist das bei solchen Abbildungsmasstäben wohl
immer eine Preisfrage (Qualitätsanspruch ?), mit einer
„Gummilinse“ - selbst wenn da irgendwo MAKRO draufsteht - wird
man keine befriedigenden Ergebnisse erziehlen, auch der
Zeitaufwand für wirklich perfekte Fotos ist enorm.

Da kann ich Dir nur zustimmen, bis zum Maßstab 1:4 (verkleinert) funktionieren aber auch einige Zoom-Objektive nicht schlecht. Bis 1:1 habe ich mit dem Kenko Telekonverter schon ganz gute Ergebnisse erzielt. Bei kleineren Objekten ist vor allem die Lichtführung ein Problem!

Grüße
HylTox

Umkehrring

Hi,
André

ich hab’s mit einem Objektiv-Umkehrring (eine Seite Kamera-Bajonett, andere Seite Filtergewinde) und Zwischenringen gemacht. Die Vorteile: es kostet wenig und geht mit allen vorhandenen Objektiven. Ein ausreichend großer Abstand zum Objekt (20-30 mm) ist immer gewährleistet. Zur Schärfeeinstellung habe ich einen einfachen Stativschlitten benutzt. Kleiner Nachteil: Autofokus und Blendenautomatik kannste vergessen.

Gruß Gottlieb

Hi Gottlieb,

inzwischen hab ich mir auch in einem Fotogeschäft Rat geholt. Ich bastele noch an der Beleuchtung. Weiße Kacheln rundrum (raue Oberfläche) und viel Halogen-Licht (500 Watt und mehr, am besten 3 Lampen) ergeben eine gute Ausleuchtung. Dies nur zu meinen Tests. Und eben viele dicke Zwischenringe, wie du schon sagst, mal sehn was rauskommt. Aber jeder Klick auf den Auslöser ist ein Schuß ins Blaue.

Ich melde mich wieder…

André

Hi Andre,

Und eben viele dicke Zwischenringe, wie du

dazu noch ein Tip: statt „vieler“ dicker zwischenringe, sollte man lieber wenige nehmen und dazu eine apochromatische Nahlinse.
Grund: Objektive bilden nicht mehr so scharf ab, wenn sie soweit von ihrer errechneten Bildebene weg verschoben werden.

Grüße
HylTox