Mäandrierende Flüsse

Hallo, Wissende,

Ein Fluss, der sich selbst überlassen ist, bildet Mäandern (Schleifen). Diese verändern sich im Laufe der Zeit, Bögen werden abgeschnitten, Stauungen entstehen und brechen irgendwo durch.

Kann man hier allgemeine Regeln ableiten ?

Werden Schleifen immer enger oder „wandern“ sie eher parallel herum ? Werden Flüsse tendenziell immer länger oder immer kürzer ? Was passiert, wenn sich ein Fluss immer weiter eingräbt ? - schließlich müsste er dann ja irgendwann bergauf fließen.

Gibt es vielleicht sogar im Netz eine Computersimulation, die diese Dynamik veranschaulicht ?

MfG
Klaus

Hallo,

Grundvoraussetzung für einen Mäandrierten Fluss ist ein geringes Gefälle. Man kann also keine „Grundregel“ für jeden Fluss ableiten.

Gruß
Michael

Hallo Klaus,

Werden Schleifen immer enger oder „wandern“ sie eher parallel
herum ? Werden Flüsse tendenziell immer länger oder immer
kürzer ? Was passiert, wenn sich ein Fluss immer weiter
eingräbt ? - schließlich müsste er dann ja irgendwann bergauf
fließen.

Was soll ich jetzt viel schreiben:
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4ander_(Flussschl…

MfG Peter(TOO)

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4ander_(Flussschl…

Hallo Peter,
Natürlich habe ich zuerst Wikipedia konsultiert, bevor ich mich an’s Forum wandte. Allerdings gibt der Artikel nicht viel über die Dynamik der Mäandrierung her, die mich besonders interessiert.

MfG
Klaus

Natürlich habe ich zuerst Wikipedia konsultiert,

leider nur die deutsche Version - die Englische ist ergiebiger

Hallo,

ich versuche es mal, in meinem Geologiebuch steht: Weil die Mäander wandern, was manchmal sehr unregelmäßig erfolgt, rücken manche Schlingen enger aneinander, bis der Fluss während eines stärkeren Hochwassers den Hals der Schlinge durchschneidet und damit seinen Lauf wesentlich verkürzt. Einige Mäander des Mississippi verändern ihre Position bis zu 20 m pro Jahr.
Flüsse sind dynamisch, deshalb ist es schwer zu beurteilen, ob der Fluss länger oder kürzer wird. Faktoren wären die Jahreszeiten mit den damit verbundenen Niederschlagsmengen. Auf dem Weg von den engen Tälern des Oberlaufs zu den breiten Talauen der mittleren und unteren Laufstrecken ändern sich beständig Strömungsgeschwindigkeit und Größe der Fließrinnen. Weitere Faktoren: Reliefunterschied, Klima, Widerstand des Gesteins gegen Verwitterung und Erosion.

Gruß
Michael

Hallo Fragender,

Flüsse fließen zwar nie bergauf (OK, tiefsinnig), können aber durchaus ihren Lauf umkehren. So ist der Oberrhein vor Urzeiten nicht Richtung Nordsee, sondern über Umwege Richtung Mittelmeer geflossen.
Dann hat sich das Gefälle im Oberrheingraben durch geologische Vorgänge umgekehrt und er konnte sich so entwickeln, wie wir ihn heute kennen.

Eine Grundregel über die Zeit für das Gefälle gibt es nicht: Klimaschwankungen, Geologische Hebungen und Senkungen usw. ändern immer wieder die „Spielregeln“.
Auch graben sich Flüsse wortwörtlich gegenseitig das Wasser ab: der Rhein hat sich z. B. den Main von der Donau geklaut…

Über die Flusslänge kann man aber eine immer flacher werdende Gefällekurve annehmen - im flachen Teil entstehen dann die Mäander, nach denen Du fragtest.

Gruß
Schorsch

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