Männer in der deutschen Sprache

Hausmann ist ein relativ junger Beruf - den Begriff „Hausmannskost“ gibts aber schon länger.

Warum heißt das nicht „Hausfraukost“?

wer weiss was?

Hanna

vielleicht…
weil der Suffix Mann immer etwas einfaches zur Folge hatte?

Eine Hausfrau kann gut kochen… einen Hausmann wird man es eher weniger zutrauen, denn wer ist schon Hausmann…

Zumindest in den Zeiten, wo das Wort entstanden sein dürfte, war dieses Klischee von Bedeutung.

Hausmannskost ist ja die einfache, leichte Kost.

Ein Hampelmann ist z.B. etwas, über was man sich lustig macht.
Strampelmannanzug… sieht nicht weniger lustig aus :smile:

Viele Grüße
Marco
*dersichobderErklärungabernichtsicherist*

Hallo Hanna,

das ist ganz einfach.

Die Frau hat es gekocht für den Mann.
Und der hat es gegessen! Es war Kost für den Mann.

Und weil es für Männer keiner besonderen Mühe bedarf - sie sind ja so bescheiden und so leicht zufrieden zu stellen und sie (fr)essen einfach alles, was man ihnen vorsetzt; früher jedenfalls, als man von ihnen noch nicht verlangte, emanzipiert wie die Frauen zu sein -
heißt die Kost, die es zu Hause für den Mann gibt:
Hausmannskost.

Wenn ein Mann etwas Besseres wollte, musste er es sich eben außer Haus besorgen. :wink:

Fritz

Hausmannskost ist ja die einfache, leichte Kost.

Leicht?!?

Also ich weiß ja nicht, wie die Hausmannskost bei euch ist, aber bei uns ist sie zwar einfach, aber alles andere als leicht!
Ganz im Gegenteil: Fett, Schmalz…

Das nur so nebenbei

Im Übrigen denke ich, dass diese Bezeichnung eine ebenso allgemeine wie der Begriff „jedermann“ ist (also auch nicht jederfrau). Stammt einfach aus einer Zeit, wo man noch nicht so emanzipiert war. Und drückt wahrscheinlich nicht den Umstand aus, dass diese Kost für den Mann war, sondern einfach die „häusliche Kost“, eben für den „Kleinen Mann“ (mit dem ja auch nicht nur Männer gemeint sind).

Liebe Grüße von Dorli

Verständnisfehler von mir… :smile:
mit leicht meinte ich eher: leicht zuzubereiten… nicht leicht im sinne von „light“ :smile:

Marco

Noch ein Versuch über Männer
Man hätte diese Frage auch durch eine grammatische Analyse beantworten können.

Im Deutschen gibt es bei zusammengesetzten Nomen mehrere Bedeutungsveriationen. Zwei davon sind der Genitivus Objektivus (GO) und der Genitivus Subjektivus (GS).

Letzerer wird so erklärt. Das Bestimmungswort - das erste des zusammengesetzten Nomens; in unserem Falle Hausmanns- - gibt das Subjekt, den Verursacher, den Täter der mit dem Grundwort - hier Kost - verbundenen Aktion oder Tätigkeit an. Hausmannskost wäre dann die Kost, die ein Hausmann zubereitet.

Der GO nennt durch das Bestimmungswort das Objekt, das Ziel, das Opfer, den Nutznießer der mit dem Grundwort verbundenen Aktion oder Tätigkeit. In diesem Falle ist die Hausmannskost, die Kost die für einen Hausmann zubereitet wird. Und so wird normalerweise Hausmannskost interpretiert.

Wenn man aber, dem Geist - ich sage absichtlich nicht Ungeist . der Zeit folgend dieselbe Analyse bei den Wörtern Hausmann und Hausfrau anstellt, kann man wieder beide unterschiedlich interpretieren.

Der Hausmann ist entweder der Herr des Hauses oder der, der im Haus arbeitet, wie es beim Hausknecht eindeutiger verstanden wird.

Ebenso kann die Hausfrau die Chefin, die Vorsteherin des Hauses, meinen, wie das im Mittelalter durchaus noch oft der Fall war- sogar das Wort: Hausehre war ein Synonym für Frau des Hauses! - und bei Schiller im „Lied von der Glocke“: „drinnen waltet die süchtige - Pardon! die tüchtige - nein! es heißt die züchtige

Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn Ende
Die fleißigen Hände,
Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn.
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,
Und ruhet nimmer.

Hausfrau“ noch anklingt.
Oder sie ist die Frau, die im Haus arbeitet und schafft Man könnte diesen Bedeutungsunterschied als den zwischen Großbürgertum und Kleinbürgertum beschreiben.

Soweit meine weiteren Überlegungen
Fritz Ruppricht

Hi Marco!

mit leicht meinte ich eher: leicht zuzubereiten… nicht
leicht im sinne von „light“ :smile:

Man sieht, Du kochst nicht!
Denn sogenannte Hausmannskost zuzubereiten ist meist eine Menge mehr Aufwand als ein Steak mit Sauce zu schmurgeln oder ein elitäres Lachsfilet an pochiertem Gemüse *g*.
Liebe Grüße
Birgit


Hallo Birgit,

das Steak und ein Kartoffelsalat wäre für mich Hausmannskost :smile:

Marco

.

was heißt das? *grübel* (owt)