Moin
Wie kann ich feststellen, wie stark die Dämmung beschädigt
ist? Müsste sich die Kellerdecke nicht an den Stellen stärker
aufheizen (bei laufender Fußbodenheizung) wo keine Dämmung
mehr ist?
Ja, schon, evtl. Aber das ist nicht nachvollziehbar: Stromleitungen, Wasserleitungen, Armierungseisen, Möbel und Leerrohre haben auch Einflüsse auf die Wärmeverteilung. Und erst wenn man alle die rausgefiltert hat könnte man was zu dem Thema sagen. Das ist ein Heidenaufwand und die Erfolgsquote ist nahe null.
Schließlich ist das doch der Sinn der
Dämmung, dass sich die Kellerdecke nicht erwärmt und wo sie
fehlt müsste die Kellerdecke wärmer werden, oder?
Die Dämmung soll 3 Dinge tun:
-
Schall stoppen. Eine gut gemachte Dämmung lässt wenig durch, weil kaum akustische Brücken bestehen.
-
Rohre schützen. Rohre dehnen sich aus bei Temperaturschwankungen. Wenn sie ganz in Beton liegen reissen sie nach kurzer Zeit auf. Besonders Warmwasser Leitungen aus Kupfer sind ein Quell der Freude. Aber auch Plastik und Gummileitungen… Nur 1-2 Sorten Stahl machen keine Probleme (weil ihre Dehnungskoeffizenten die gleichen sind wie die von Beton)
Was glaubst du wieso um alle Kupferrohre eine Gummi-isolierung drum ist ? Damit das Zeug nicht gleich nach 3 Wochen nachgibt…
- Temperaturisolierung. Gute Dämmung hält einiges an Wärme zurück.
Wieviel hält so ein Fußbodenbelag normalerweise aus?
Da gibt’s ziemlich genaue Vorschriften was die Verkehrslasten angeht. Wenn ein Raum als Wohnfläche gebaut wird muss der Boden 150 kg/m^2 bei 8x Sicherheit aushalten. D.h. ab 1,2 Tonnen (auf einem m^2, nicht auf allen gleichzeitig) wird es „interessant“. Da aber am Bau nie genau nach Plan gearbeitet wird würde ich beim testen eher deutlich unter 150 bleiben…
Könnte
man einen Belastungstest machen, um zu testen, ob die Dämmung
darunter noch hält?
Ja, kann man tun: Statiker mit Praxiserfahrung können am Klang und am Nachschwingen des Beton erkennen wie kaputt die Decke ist. Man stellt sich in die Mitte des Raums und springt einmal hoch. Geübte Leute erspüren dann was loss ist.
„Kleine“ Fehler erkennt man dadurch nicht. Alles unter 2-3 m^2 Höhle wird nicht auffallen.
Genau nachmessen ist auch eine Möglichkeit, aber wiederum sauaufwenig. Das Problem ist die Auswertung: die Decke wird sich durchbiegen, auch wenn nur 5kg im Raum stehen. Die Durchbiegung hängt von der oberen Schicht (Eisen, Leitungen, Betonqualität…) und der Dämmung ab. Die Durchbiegung liegt aber im hunderstel mm-Bereich. Das exakt auszumessen ist teuerer als neubauen.
Angenommen, es sind tote Mäuse in der Dämmung. Wie könnte sich
deren Geruch überhaupt ausbreiten? Unten ist Beton, seitlich
Dämmung (es sei denn, die ist bis an die Außenmauer
weggegraben) und oben Estrich.
Und der Beton nach unten ist leicht wasserdurchlässig. (Nur Spezial-Beton ist wirklich wasserdicht). Es wird nicht stinken wie die Pest, aber man wird es merken, vorallem an den Flecken an der Decke.
cu