Servus,
kernig hat es schon gesagt: Man kriegt sie nicht weg. Für jede Ratte, die man sieht, sind in der Nähe etwa ein halbes Dutzend, das man nicht sieht.
Sie sind ziemlich verrufen, weil sie vor ein paar hundert Jahren die Flöhe transportiert haben, die die Pest übertrugen; auch deswegen, weil sie in Zeiten heftiger Vermehrung, wenn sie sonst nichts fanden, u.a. auch schlafende Schweine anknabberten. Heute geht von ihnen keine besondere Gefahr mehr aus.
Die noch blinden, marzipanschweinchenrosa gefärbten, nackten ganz jungen Ratten sehen zugegebenermaßen ziemlich fies aus. Mit ihnen hat mich versöhnt, als ich mal einen Wurf beim Kompostumsetzen freigelegt hatte, dass sie zuerst quiekend in der Gegend rumkrabbelten und dann leblos liegenblieben - es war ein ziemlich kalter Tag, ich glaubte, sie hätten den Temperaturschock nicht überlebt. – Eine Zigarettenlänge später, ich war ein Stück weit entfernt, hatte die Alte das ganze Dutzend in Sicherheit gebracht, es war nichts mehr von ihnen zu sehen: Sie hatten mich trotz jugendlichen Alters von vielleicht einigen Tagen perfekt an der Nase herumgeführt!
Wie auch immer - man muss sie nicht mögen. Den Gartennachbarn zuliebe stelle ich ab und zu Schlagfallen, wenn es mir zu viele werden. Wenn da dann ein paar Spitzmäuse reingehen, tut es mir leid und ich räume die Fallen wieder weg. Kurzer Sinn: Man kann Ratten im Garten nicht ausrotten, man kann sie bloß ein wenig dezimieren; sie sind im Futter nicht wählerisch, es stört sie nicht, wenn sie bloß Reste aus dem Garten und nicht Reste aus der Küche bekommen.
Was man fürs Dezimieren nimmt, ist ein bissel Geschmackssache; mir selber kommt der schnelle Genickschlag einer mechanischen Falle „anständiger“ vor als das innere Verbluten an Cumarinpräparaten.
Wenn man ihre Jäger fördern will: In zusammenhängenden Kleingartenanlagen, aber auch in Einfamilienhaus-Baugebieten gibt es normalerweise herrenlose Katzen, die allerdings meistens nicht das Alter erreichen, in dem eine Katze anfängt, auf Ratten zu gehen (ca. fünf Jahre++). Wenn man diesen geeignete geschützte Plätze für kalte Tage schafft (z.B. Schlupfloch in der Tür zum Geräteschuppen), wachsen ihre Überlebensschancen, und das übt ein wenig Druck auf die Rattenbevölkerung aus. Ein weiteres besorgen Füchse, die zunehmend auch in Städten wohnen; die machen aber eh, was sie wollen, man kann sie wohl nicht gezielt fördern.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder