Mäuseplage auf Freiflächen

Hallo!
Wir haben hier auf einer Wiese Versuchsflächen, die teilweise beheizt werden, teilweise überdacht sind.

Das freut natürlich alle Mäuse der Umgebung, dass wir trockene und warme Behausungen anbieten. Zum Vorteil der Wissenschaft sollen die Mäuse nun weichen bzw dezimiert werden. Ich habe die Chance, dies zu tun und möglichst wenig weiteren Schaden anzurichten, deshalb meine Frage hier:

Hier laufen einige Räuber rum (Fuchs, Marder, Wiesel), aber die Flächen sehen nicht unbedingt besser aus, wenn auch noch der Fuchs einer Maus hinterhergegraben hat. Greifvögel haben wir leider weitgehend verscheucht, weil wir im Wind schwankende, an Ketten aufgehängte Dinge über den Flächen hängen haben (zu wissenschaftlichen Zwecken).

Was spricht gegen/für Schnapp- oder Lebendfallen? Auf was sollte man achten?

Gibt es Gifte oder Köder, die anderen vorzuziehen sind, aus naturschutzfachlicher Sicht? Wie sieht das mit den Räubern aus, die wollen wir ja nicht mit-vernichten?

Weiß jemand andere Alternativen?

Danke Euch
kernig

Was spricht gegen/für Schnapp- oder Lebendfallen? Auf was
sollte man achten?

Hi

Der Vorteil beider Methoden ist, dass man auf Chemie verzichtet und die Mäuse ziemlich „human“ behandelt. Denn in einer Schlagfalle sterben die Mäuse schnell, während die meisten Gifte einen langsamen Tod hervorrufen.
Problem bei Lebendfallen ist, wohin willst du mit den Mäusen? Es gibt einige Lebendfallen die eine ziemlich gute „Stückzahl“ schaffen, d.h. es gehen ne Menge Mäuse rein.
Ein weiteres Problem, was für die Schlagfallen besonders zutrifft, Felder lassen sich damit kaum Mäusefrei bekommen. Da müsstest du das Gebiet schon eingrenzen, sonst kommen von außen immer Mäuse nach.

Gibt es Gifte oder Köder, die anderen vorzuziehen sind, aus
naturschutzfachlicher Sicht? Wie sieht das mit den Räubern
aus, die wollen wir ja nicht mit-vernichten?

Fraßköder sind mittlerweile so gemacht, dass sie nur von Mäusen gefressen werden (selbst Spitzmäuse gehen nur sehr selten dran. Oder wollt ihr die auch weghaben?)

Weiß jemand andere Alternativen?

Ist wirklich ein schwieriger Fall. Je nach Nahrungsangebot sieht es nämlich so aus, dass du nie alle Mäuse zu den Ködern locken kannst, bzw in die Fallen. Z.B. in einem Lager reicht es aus, die Futterquellen (offene Säcke etc.) zu minimieren und viele Köder auszulegen. Aber auf freiem Feld… Es muss ja nur eine Mäusemutter ein anderes Fresschen dem Köder vorziehen und du hast wieder x-dutzend neue Mäuse.

Allenfalls kannst du mit Ködern/Fallen die Population in Grenzen halten.

Grüße

Laralinda

Graben Spitzmäuse auch?
Hallo!

Wenn Spitzmäuse auch graben, dann wollen wir die da auch nicht (also mir wär das ja egal, aber ich gehör ja auch „nur“ zum technischen Personal :smile: )

Wie ist das eigentlich mit Karbit?

Die Perspektive ist realistischer Weise ein Eindämmen der Population. Man wird also 1- oder 2mal pro Jahr eine Aktion starten.

Danke schonmal
kernig

Hallo,

Schlagfallen würde ich im Freien nicht einsetzen. Sie können andere, größere Tiere verletzen.

Wenn Spitzmäuse auch graben, dann wollen wir die da auch nicht
(also mir wär das ja egal, aber ich gehör ja auch „nur“ zum
technischen Personal :smile: )

Spitzmäuse sind z.T. vom Aussterben bedroht und daher geschützt. Da ist also nix mit Gift o.ä.

Gruß, Niels

1 Like

Die Frage bleibt: Graben Spitzmäuse
Hi!

Ja, das Problem mit den Schlagfallen haben wir schon erkannt. Wir werden sie so aufstellen, dass größere Tiere da nicht dran kommen (in Drahtkörbe oder unter aufgestellten Blumentopf).

Und Gift steh ich eh skeptisch gegenüber.

Grüße
kernig

Hallo!

Es kommt wohl ein wenig auf die Art an soweit ich weiß, aber die meisten einheimischen Spitzmäuse graben eher nicht in Erde. Viele leben gern in abgewohnten Mäusebauen, oder wenn die nicht auffindbar sind, graben sie sich ein Gangsystem unter Laub und Moos, nur wenige Arten auch in die Erde wenn es sein muss.

Die werden euch aber definitiv nicht das ganze projekt untergraben, dafür sind dann doch eher die echten Mäuse zuständig.

Da Spitzmäuse reine Insektenfresser sind, dürfte die Gefahr auch nicht allzu groß sein, dass sie euch bei einem vernünftigen Köööter für Mäuse in die Schlagfallen laufen…

Gruß
Aj

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Viele leben gern in abgewohnten Mäusebauen

Hi

Genau aus dem Grund findet man die Spitzmäuse häufig in Mause-Köderstationen. Dort ist es einfach „wohnlich“. Das heißt aber noch nicht, dass sie am Köder fressen. Nur so als Nebeninformation.

Grüße

Laralinda

Hallo,

wenn die Fläche nicht zu groß ist, würde ich 10 cm abtragen, dann eine feinmaschiges Drahtgeflecht (Kaninchendraht 13mm) darauflegen und wieder zuschütten und planieren. Natürlich ginge es auch ohne auszukoffern, aber dann würden die Mäuse elendiglich zugrunde gehen. Oder man geht sukzessive vor, jeden Tag einen halben Meter Draht drauflegen.

Gruss

Iru

Hallo,

Laut http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzmaus#Lebensweise artabhängig, also „im Prinzip ja, aber nicht alle!“

Es grüßt
Der Daimio

ich weiß, dass hierzulande die Waldspitzmaus zur Not auch mal selber gräbt, wenn sie keinen passenden unterschlupf findet. Die Arten die von Wiki als Beispiel genannt wurden sind in Mitteleuropa nicht vertreten.

lieben gruß
aj